Vom Glück war Werder Bremen bei der Auslosung im DFB-Pokal wieder einmal nicht begünstigt: Am 19. oder 20. April geht es im Halbfinale nach München gegen die Bayern. Die Chance, das Finale am 21. Mai im Berliner Olympiastadion zu erreichen, dürfte nicht allzu groß sein. Aber bekanntlich haben Pokalspiele ihre eigenen ‚Gesetze‘ Wer hätte gedacht, dass Werder erst das Spiel in Mönchengladbach gewinnt und nun am Dienstag auch in Leverkusen. Sind jetzt die Bayern dran?
Schön wäre es, aber schier aussichtslos?! Egal! Wenn’s schon nichts mit dem Glück beim Griff in den Lostopf ist, dann kommt das Glück auf dem Rasen zu den Seinen. Beim 3:1-Sieg in Leverkusen war es diesmal etwas mehr auf Werders Seite, was nicht die Leistung der Bremer schmälern soll und kann. Geriet man am Wochenende in Gladbach noch mit 1:5 unter die Räder, so spielte man im Pokal-Viertelfinale ‚auf Augenhöhe‘ mit den Leverkusenern, wie man so schön sagt – und das trotz des Fehlens von Spielmacher Zlatko Junuzovic und Stürmer Anthony Ujah, der erst zum Spielende eingewechselt wurde.
Sicherlich lag das auch an der taktischen Umstellung von Trainer Viktor Skripnik, der eine 4-1-4-1-Formation aufbot mit Jannik Vestergaard als Sechser, also als defensiven Mittelfeldspieler vor der Abwehr. In der Spitze war allein Claudio Pizarro, der es dort sicherlich nicht leicht hatte, aber seine ganze Erfahrung einbrachte und geschickt die Bälle verteilte oder vorne hielt. Der Peruaner Pizarro ist mit seinen 37 Jahren ein Phänomen im deutschen Fußball und hat sich längst in den Annalen des SV Werder Bremen verewigt. Und eilt von einem Rekord zum andern. Mit seinem verwandelten Elfer am Dienstag erzielte er sein sechstes Pflichtspieltor in Serie, das ist zumindest persönlicher Rekord. In der Winterpause hat er stark an seiner Fitness gearbeitet und ist zz. für Werder wichtiger als je zuvor. Über eine Vertragsverlängerung wird bereits nachgedacht.
Immerhin geht es am Wochenende gegen den Tabellennachbarn Hoffenheim wieder um wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Während der Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale sicherlich einen warmen Geldregen für den Kassenwart bedeutet – der Verbleib in der Fußball-Bundesliga hat eindeutig Vorrang. Nach dem Spiel gegen Hoffenheim geht es gegen die beiden Aufsteiger, die sich in der Tabelle weiterhin vor Werder positioniert haben: Erst nach Ingolstadt und dann zu Hause gegen Darmstadt. Und Anfang März treffen die Bremer auf Hannover 96 mit Werders Ex-Trainer Klaus Schaaf, der bisher mit wenig Glück in der niedersächsischen Hauptstadt agiert.