Wer denkt, ich würde mit meinen Lieben hier auf dem Lande inmitten von Schafen hinterm Mond leben (Walachei – Im Tal der Ahnungslosen – oder wie immer Ihr es nennen wollt), der irrt. Seit gestern bin ich zumindest im Internet highspeed-mäßig unterwegs. Mit 100 Mbit die Sekunde (das sind 750 MB[yte] in der Minute) sauge ich Euch das halbe Netz ab.
Der Energie- und Telekommunikationsversorger in unserer Region, die EWE (die Abkürzung steht für Energieversorgung Weser-Ems), hat kräftig gebuddelt und so manche Straße in meinem Wohnort aufgerissen, um Glasfaserkabel zu verlegen. Es dauerte dann noch etwas, aber endlich ist es soweit. Selbst in Tostedt (hinter den ‚Bergen‘) kann jetzt mit Highspeed im Internet gesurft werden. Die EWE bietet verschiedene Tarife an.
Sinn macht VDSL 100 natürlich nur dann, wenn man z.B. ständig große Datenmengen herunterlädt (z.B. Videos in HD). Bei normalen Websites bringt das nicht viel. Zu beachten ist, dass die bisher für analoge oder ISDN-Telefonie reservierte Bandbreite einer Telefonleitung wegfällt und zur Erhöhung der DSL-Upload-Geschwindigkeit genutzt wird, d.h. VDSL läuft ohne Splitter. Telefongespräche erfolgen über das Internet und das Telefon ist wie in unserem Fall mit der Fritz!Box zu verbinden. Im Grunde braucht man das Telefonkabel nur vom Splitter herausziehen und dafür in die entsprechende Buchse der Fritz!Box stecken. Telefone, die den DECT-Standard unterstützen (Schnurlostelefone), können die Fritz!Box jetzt schnurlos als Basisstation nutzen. Probleme sollte es aber bei DECT-Telefonen geben, die einen integrierten Anrufbeantworter haben. Bei solchen Telefonen kann man die Basisstation des Telefons über Kabel an die Fritz!Box anschließen.
Überhaupt die Fritz!Box (z.B. Modell 7360): Sie hat mehr drauf, als die meisten glauben. Man kann USB-Geräte anschließen und im LAN nutzen. Auch als Telefonhausanlage lässt sie sich einsetzen oder als Anrufbeantworter. Auch Faxe kann man über die Fritz!Box versenden bzw. empfangen. Mit der FRITZ!App Fon lässt sich das Handy oder Tablet ganz einfach per WLAN mit der FRITZ!Box verbinden und als Festnetztelefon nutzen. So kann man mit dem Smartphone zu Hause komfortabel über das Festnetz und das Internet telefonieren und vom günstigen Festnetztarif profitieren.
Unser neues Highspeed-Internet hat also eine Downloadrate von 100 Mbits/s (genauer sogar 108 Mbit/s – und eine Uploadrate von auch noch immerhin 40 Mbit/s). Da man natürlich nicht direkt an die Glasfaserleitung angeschlossen ist (mindestens die letzten Meter bis zum Haus erfolgen wie bisher über Kupferleitung) kann es je nach Entfernung zum Kabelverzweiger zu Verlusten führen. Wir sind ziemlich dicht an einem solchen Kabelverzweiger dran und haben trotz einer umfangreichen Hausverkabelung eine Rate von rund 96 Mbit/s, was voll und ganz in Ordnung ist. Natürlich sollt man außerdem bedenken, dass auch andere Faktoren die DSL-Geschwindigkeit beeinflussen. Lädt man z.B. etwas von einem stark frequentierten Server herunter, dann nützt die schnellste Leitung nichts.
Wir haben übrigens den Tarif EWE DSL 100 premium abgeschlossen. Der beinhaltet für 5 € mehr nämlich eine Flatrate in alle Handynetze. Unser ältester Sohn weilt nämlich zum Studium in Mannheim und ist zz. nur über Handy telefonisch zu erreichen. Da sind in den letzten Wochen schon höhere Gebühren auf uns zugekommen.
Der Wechsel funktionierte übrigens so gut wie reibungslos. Zunächst die Firmware updaten, einige Kabel umstöpseln und dann die Fritz!Box auf den Auslieferungszustand zum Aktivierungsdatum zurücksetzen. Dann wurde diese automatisch angemeldet und eingerichtet. Auch die Telefoneinstellungen.
Weitere Informationen findet man beim Hersteller AVM der Fritz!Box, z.B. für das Modell 7360.