SV Werder vor dem Aus

Vieles hätte passieren dürfen, nur nicht diese Niederlage daheim gegen die ersatzgeschwächten Augsburger. Es war ein so genanntes Sechs-Punkte-Spiel: Statt sich mit einem Sieg vier Punkte Luft vor dem FC Augsburg zu schaffen, liegt der SV Werder in der Fußballbundesliga nun zwei Punkte hinter den ‚schwäbischen‘ Bayern zurück auf dem Relegationsplatz, den man eigentlich längst hinter sich gelassen haben wollte.

Die Luft wird immer dünner, besonders für Viktor Skripnik, dem Chefcouch der Werderaner. Seine Tage sind gezählt, so oder so: Spätestens zum Saisonende ist für ihn Schluss. Aber da man wohl noch keinen neuen Trainer vorweisen kann, hält die Geschäftsführung der Bremer an Skripnik fest.

Viktor ‚Ratlos‘ Skripnik – Werder nach der 1:2-Niederlage gegen Augsburg

Panik macht sich in Bremen breit, was bekanntlich keinen guter Ratgeber abgibt. Eine Krisensitzung folgt der anderen. So sehr die Bremer Fans eigentlich zu ihrem Verein halten, solch ein Pfeifkonzert wie nach dem Schlusspfiff am Samstag hat es schon lange nicht mehr im Weserstadion gegeben.

Was jedem zuerst auffällt, das ist die Heimschwäche der Bremer. Lediglich zwei von 14 Heimspielen gewonnen. So spielt nur ein potentieller Absteiger. Werder hat dann Probleme, wenn sie gefordert sind, selbst das Spiel zu machen – wie jetzt z.B. gegen Augsburg. Diese Unfähigkeit muss man dem Trainer anlasten. Aber es kommen immer wieder individuelle Fehler von Spielern hinzu – und der Konzentrationsmangel bei Spielbeginn oder am Ende.

Nun morgen in einer Woche geht es nach München zum DFB-Pokal-Halbfinale gegen die Bayern. Was den Bremern in den letzten Jahren nicht mehr gelungen ist, das haben sie in diesem Jahr geschafft. Aber was nützt der ganze bisherige Erfolg, wenn man am Ende der Saison absteigen wird? In München also wirklich noch einmal voll Gas geben? Oder die Kräfte für die weiteren Spiele in der Liga schonen, um den zweiten Abstieg nach der Spielzeit 1979/80 zu vermeiden?

Noch ist nicht aller Tage Abend. Aber es droht der Abstieg, was für ganz Bremen der Super-GAU wäre. Die Frage ist nur, wie? (Logisch!)

Nach dem zweiten Heimspiel in Folge, es geht gegen Wolfsburg, spielen die Bremer noch in Hamburg und Köln und zu Hause gegen Stuttgart und Frankfurt. Bei den Heimspielen bekomme ich Angst angesichts von Werders Heimschwäche, dabei sind auch das Sechs-Punkte-Spiele (Es wäre fast besser, in Frankfurt zu spielen). Es sind also noch viele Punkte zu vergeben. Und wenn die Mannschaft es schafft, sich jetzt noch einmal aufzuraffen, dann sollte es klappen. Aber schafft sie das noch? Mit Skripnik? Ich blicke in viele ratlose Gesichter, wenn es ums Thema Werder Bremen geht …

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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