Im „Immobilienmarkt aktuell“ für Hamburg steht geschrieben, dass die US-Hypothekenkrise keine Auswirkungen für Deutsche hat. Eine solche Krise ist in Deutschland ausgeschlossen. Nur einen Satz weiter steht dann aber bereits, dass mittel- bis langfristig die Möglichkeit besteht, dass die Zinsen für Darlehn weiter ansteigen werden; so Herr Schick vom IVD Bundesverband.
Herr Schick weiter: „Institute, die beispielsweise Vollfinanzierungen von Hauskäufen anbieten, finanzieren sie über Anleihen am Kapitalmarkt. Diese Refinanzierung ist durch die Krise in den USA teurer geworden. … Die Banken verlangen für Vollfinanzierungen deutliche Zinsaufschläge, sie sind für den Kreditnehmer sehr riskant.“
Eine solche Hypothekenkrise wie in den USA mag vielleicht in Deutschland ‚ausgeschlossen’ sein; die Auswirkungen wird der Häuslebauer oder –käufer aber zu spüren bekommen.
Und die Abzocke der deutschen Verbraucher geht weiter. Nach drastischen Preissteigerung für Milchprodukte soll jetzt Fleisch (noch drastischer) teurer werden. Und ab 9. Dezember kommt die Deutsche Bahn mit der nächsten Erhöhung der Preise, die zweite in diesem Jahr.
Die Energiepreise sind auf Rekordhoch. Und dem nicht genug: Die nächste Preissteigerung steht spätestens zum Januar 2008 an. Da ist es der reinste Hohn, wenn eine e.on-Tochter („e wie einfach“) Werbung für sich macht, indem sie die hohen Preise anderer Anbieter anprangert (ist damit e.on selbst gemeint?).
Bei alledem darf man sich nicht wundern, wenn das Konsumklima abkühlt.
In diesem Zusammenhang ein Gedanke, der mich schon sehr lange beschäftigt: Wie kann ich (oder wer auch immer) etwas verkaufen bzw. mit etwas Handel treiben, das ich eigentlich gar nicht besitze?
Wenn ich z.B. im Infobrief meines Energie-Anbieters lese, „EWE produziert den Strom, den Sie beziehen, nicht selbst, sondern kauft ihn ein“, oder (wie oben bereits erwähnt): Institute finanzieren Kredite über Anleihen am Kapitalmarkt (Refinanzierung), dann wundert mich das schon. Mein Energie-Anbieter produziert also nicht eine Kilowatt/Stunde selbst.
Vielleicht sollte ich auch eine Bank eröffnen oder ein Energie-Unternehmen gründen. Im Ernst: Nichts gegen freie Marktwirtschaft; aber hier (besonderst im Energiebereich) ist etwas gehörig schief gegangen. Und angesichts zunehmender Globalisierung (selbst Joghurt wird jetzt weltweit vertrieben – ob er den Chinesen auch wirklich schmeckt?) wird am Ende der Verbraucher die Zeche für Fehlentwicklungen dieser Art zahlen müssen.
Eine betriebswirtschaftliche Weisheit sollte jedem geläufig sein: Je mehr Zwischenhändler es gibt, desto teurer wird die Ware! Und mein Energie-Anbieter ist nichts anderes als ein Zwischenhändler. Natürlich wird es mir nicht möglich sein, direkt beim Produzenten zu kaufen (z.B. beim Windkraftwerksbetreiber den regenerativ erzeugten Strom). Aber es muss andere Regulierungen als die jetzigen geben, die den Markt bestimmen. Statt eines freien Energiemarktes haben wir es zunehmend mit immer größeren Konzernen zu tun, die den Markt unter sich aufteilen. Von Preisabsprachen will ich hier erst gar nicht sprechen.
Zudem kommt eine immer unübersichtlichere Preistarifpolitik der Unternehmen, die direkte Preisvergleiche kaum noch zulässt. Und der neueste Trend ist, Tochterfirmen zu gründen, die noch nicht mit dem angekratzten Image der Mutterfirma belastet sind und so tun, als wären sie innovativ, modern und preiswert (siehe e.on und „e wie einfach“ sowie Deutsche Telekom und „congstar“).