Die Olympischen Sommerspiele in Rio sind gestern zu Ende gegangen. Sie waren alles andere als perfekt, aber trotz mancher Last-Minute-Improvisation dann doch gelungen. In vier Jahren geht es nach Tokio – und einen ersten Vorgeschmack haben wir bereits erhalten: in Japans Hauptstadt wird es futuristisch zugehen. Mehr Transparenz, mehr Nachhaltigkeit ist eingefordert. Mit mehr Bescheidenheit ist es bereits heute schon nichts mehr. Die Kosten explodieren.
Natürlich ist Olympia eine große Idee. Gerade auch dort, wo es nicht ums große Geld geht: Der Zauber des Völkerwettbewerbs, höchste Aufmerksamkeit auch für sogenannte Randsportarten. Da fesselt die Bogenschützin Lisa Unruh plötzlich mehr als die Superstars der internationalen Sportszene. Es sind diese besonderen Momente, die Olympia ausmachen.
Dem gegenüber stehen der halbherzige Anti-Doping-Kampf und die Korruption bis in den innersten Machtzirkel des IOC. Und ein Gastgeber wie Brasilien wird finanziell überfordert. Der Steuerzahler trägt die Last. Dieser Betrug an Sportkollegen und an den Fans und Zuschauern – das macht die Idee kaputt.