Bezogen auf die letzten sieben Spieltage entpuppte sich der SV Werder Bremen als die erfolgreichste Mannschaft der Fußball-Bundesliga. Selbst die Bayern (nach dem 0:1 in Hoffenheim) hinken da hinterher. Die Bremen holten 19 von 21 möglichen Punkten und dürften das Abstiegsgespenst langsam, aber sicher verscheucht haben. Was ist geschehen?
Obwohl das Jahr nicht gerade gut für die Bremer begann, so zeigte sich bereits in den Heimspielen gegen Dortmund und den FC Bayern, die zwar beide verloren gingen, wenn auch nur knapp, dass die Mannschaft mehr Potential hat, als viele dachten. Außerdem hatte man sich zur Winterpause mit einem Spieler verstärkt, der nicht nur gleich zum Stammspieler wurde, sondern der auch zum Schlüssel des Erfolgs wurde: Thomas Delaney. Mit seiner Hilfe hat sich die Abwehr deutlich stabilisiert.
Und der Angriff zeigt sich flexibel und effizient. Mit Gnabry, der leider noch immer verletzt ist, Kruse, Bartels, Altmeister Pizarro und auch mit Delaney, wenn er vom Trainer aus offensiver agieren darf, gibt eine ganze Reihe von Spielern, die für ein Tor gut sind. Und natürlich hat sich auch schon so mancher Abwehrspieler in die Torschützenliste eingetragen. Die Mannschaft ist unberechenbar geworden.
Und in der Ferne winkt sogar Europa. Natürlich ist das noch in weiter Ferne. Erst einmal sollte der Klassenerhalt in trockene Tücher gewickelt sein, denn in diesem Jahr dürften die 35 Punkte, die Werder bisher erzielt hat, kaum reichen, um dem 16. Tabellenplatz, dem Relegationsplatz (Spiele um den Klassenerhalt gegen den Tabellendritten der 2. Liga), zu entgehen. Das Gedrängel am ‚Abgrund‘ ist so groß wie lange nicht. Schon am Freitag im Spiel in Frankfurt könnte die Serie der Bremer reißen. Aber insgesamt sind es noch sieben Spiele bis zum Saisonende. Da ist vieles noch möglich, sogar ein sechster Platz, der für die Qualifikation zur Europa League berechtigt.