Kategorie-Archiv: Ei, wie witzig

Deutschland sucht den Super-Witz-Schrott

Heinz Erhardt: Und noch ’n Gedicht

Was heute so an Humor aus deutschen Landen über den Bildschirm trollt, ist meist unerträglich proletenhaft und witzelt auf Kosten anderer. Komiker sind ja auch keine Komiker mehr, sondern Comedians oder vielleicht noch Comicer (wie comical). Gut, Otto Waalkes ist erträglich witzig und Loriot ein Meister seines Fachs, aber längst in die Jahre gekommen.

Da gab es vor vielen Jahren einen dicklichen, knuddeligen, leicht schusseligen Herren mit breitem Scheitel: Heinz Erhardt. Noch heute laufen ständig Spielfilme aus den 60-er und 70-er Jahren, die längst in der Versenkung verschwunden wären, wenn nicht Heinz Erhardt in ihnen kleinere oder größere Auftritte hätte. Und selbst meine Söhne gucken sich gern diese alten Filme an – wegen Heinz Erhardt!

    tanzender Heinz Erhardt

Irgendwo las ich: Heinz Erhardt besass den wahren Humor mit einer gehörigen Portion Selbstironie, beleidigte nicht und witzelte nicht auf Kosten anderer. Wahrer Humor ist zutiefst menschlich, versucht, dort anzusetzen, wo, aufgrund unserer menschlichen Unzulänglichkeit, wir es schwer haben, mit dem Leben zurechtzukommen.

Das war gerade in der Nachkriegszeit wichtig. Und ich denke, dass das deutsche Wirtschaftswunder ohne Heinz Erhardt nicht möglich gewesen wäre – zumindest nicht so?! „Ich bin heute aber wieder auch ein Schelm..!“ Und schelmisch, nicht laut, witzig in seinen kleinen Gedichten, sicherlich durch und durch kleinbürgerlich, aber voller Humor – so überlebt Heinz Erhardt heute noch manchen Witzbold auf dem Bildschirm.

Gesammelte Gedichte: Und noch ’n Gedicht

ein kleines Video (aufs Bild klicken) Video Heinz Erhardt

Freitag der 13.

Schwarze Katzen, die den Weg kreuzen. Nicht unter Leitern durch. Mit dem falschen Bein aufstehen (war das nun das linke oder rechte?). Und natürlich Freitag, der 13.! All das bringt Unglück, behaupten viele. Was ist aber dran, am Freitag, den 13.?

    Freitag, der 13.

Nach alter Zahlensymbolik ist die Primzahl 13 eine ‚übersteigerte Zwölf‘ und zerstöre die Harmonie des Universums. 13 bedeutete in vielen Kulturen, dass die Zahl 13 die symbolträchtige 12, die göttliche, kosmische und jahreszeitzeitliche Ordnungen repräsentiert (der Tag hat 12 Stunden – und auch die Nacht; es gibt 12 Monate und die Apostel Jesu waren derer 12), überschreitet. Bei der 13 hat Satan die Hand mit im Spiel, im Volksmund wird die 13 auch als das ‚Dutzend des Teufels‘ bezeichnet.

Die 13 als Unglückszahl treibt seltsame Blüten. So gibt es in vielen Hotels kein Zimmer mit dieser Nummer. Und auch in Flugzeugen überspringt man gern diese Zahl. Wer sitzt schon gern auf einem Platz mit der Nummer 13. Und dann gab es natürlich die Raumfahrtmission zum Mond mit Apollo 13 im April 1970, die voller Pannen war, am Ende aber doch glimpflich verlief. Übrigens startete Apollo 13 an einem Freitag.

Das die 13 für viele allerdings auch eine Glückszahl sein kann, zeigt sich daran, dass die erste Lottozahl, die am 9. Oktober 1955 gezogen wurde, eine 13 war.

Und weshalb Freitag? Aberglaube ist zwar die Umkehrung des Glaubens, hat aber immer noch etwas mit Glauben zu tun. An einem Freitag wurde Christus an das Kreuz genagelt. Also kann Freitag nur ein Unglückstag sein. Aus jüngerer Zeit kennen wir den ’schwarzen Freitag‘, den Tag des Börsenkrachs im Jahre 1927.

Und: In grauer Vorzeit galten Jahre (und auch Monate) als Unglücksjahre, wenn diese mit einem Freitag begannen.

siehe: Freitag, den 13.

Es ist noch Suppe da

Ich bin Bahnfahrer, genauer gesagt Pendler. Denn ich arbeite in Hamburg und wohne in Tostedt. Die Strecke Hamburg-Tostedt-Bremen wird seit Dezember 2003 neben der Deutschen Bahn AG (DBAG) im Ersatz zu den Regionalexpresszügen von der privaten metronom Eisenbahngesellschaft mbH betrieben.

Was den Metronom betrifft, kann ich eigentlich nicht meckern. Wenn man nicht gerade durch Verspätungen der DBAG betroffen ist, dann sind diese Züge wirklich pünktlich. Und bei kleineren Verspätungen ist man bemüht, diese möglichst einzuholen. Will ich meinen Blutdruck einmal so richtig in Wallung bringen, dann fahre ich mit einer Regionalbahn der DBAG. Die hat garantiert Verspätung …

Das mit der Pünktlichkeit des Metronoms spricht sich nun aber herum. Und so sind die Züge bis auf wenige Ausnahmen meist gänzlich ausgelastet. Ich bin aber ausgeschlafen und finde eigentlich immer einen Sitzplatz.

Da die Züge über Klimaanlage verfügen, ist es auch bei höheren (oder niedrigen) Temperaturen ganz angenehm im Zug. Außerdem sind die Doppeldeckerzüge leise, sodass man nicht Gefahr läuft, Hörschäden zu erleiden, wenn man sich von seinem MP3-Player berieseln lässt.

Der Metronom hat allerdings auch seine kleinen Fehler. Zum einen sind die Plätze reichlich eng bemessen (für größeres Gepäck ist eigentlich überhaupt kein Platz vorhanden). Um sich den Nachbarsitz frei zu halten, gibt es aber eine Taktik, die sich selbst bei überfüllten Zügen oft genug bewährt:

Ich setze mich auf einem Platz zum Gang, der sich im unterem Deck befindet, und das entgegen zur Fahrtrichtung. Metronom-Erst-Fahrer streben wegen der besseren Aussicht meist zum oberen Deck. Und mindestens 80 % aller Fahrgäste bevorzugen Sitzplätze in Fahrtrichtung. Sitze ich nicht am Fenster, sondern am Gang, dann muss man mich natürlich fragen, ob der Platz neben mir noch frei ist usw. Aber wer fragt schon gern.

Ein weiterer Fehler des Metronoms: Es gibt Automaten im Zug, an denen man sich mit Kaffee, einem kleinen Snack und … Suppe bedienen kann. Wenn der halbe Zug nach Kaffee duftet, geht das ja noch. Aber Suppe? Irgendeine undefinierbare Brühe? Steigen Sie einmal morgens gegen 6 Uhr in einen Zug, der nach Maggi stinkt! Dann wissen Sie, was ich meine …?!

Die Dumpfbacke unterwegs (Vatertag-Nachtrag)

Dumpfbacke Wiesner holt Nachschub


Es sind nicht gerade die Väter unter den männlichen Wesen, die an Himmelfahrt auf Vatertagstour ( = Sauftour) gehen. So wird im Namen der Väter unverhohlen Schindluder getrieben.

Echte Väter feiern ihren Vatertag am 1. August … (sind Väter nicht die ersten Auguste in ihren Familien?)

Wiesner, Münzberg und Tolksdorf

W., analphabetische Dumpfbacke und die Asche der Phoenix, unterwegs, um Nachschub zu holen. Saukumpan M. sitzt auf dem Trockenen.

Wir kaufen nix an der Haustür!

Wer sich vor Werbebotschaften oder Wochenblätter schützen will, der heftet an seinen Briefkasten das Schildchen: „Keine Werbung!“. Das schützt natürlich nicht vor Werbung, die mit der Post kommt. Gegen die Werbeflut im Internet per eMail helfen Spamfilter; aber leider auch nicht immer. Unsere Telefonnummer haben wir bereits in allen Telefonbüchern und Online-Auskünften getilgt. Die Anrufe mit tollen Angeboten werden zumindest weniger.

Bleiben nur noch die Kolonnen von Strafentlassenen, armen Studenten und sonstigen Drückern, die an der Haustür ihre Ware los werden wollen.

    Wir kaufen nix!

Das Zettelchen an der Haustüre müsste wie folgt ergänzt werden:

Wir treten keiner Sekte bei, denn wir sind bereits Anhänger der Zeugen Jehovas, von Scientilogy, diversen islamischen und buddhistischen Sekten sowie Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes, der Caritas, des Malteser Hilfdienstes und unterstützen seit Jahren SOS Kinderdorf, die UNICEF und diverse Hilfsprojekte in Afrika, Ost-Timor und dem Kleinwalsertal.

Wir kaufen weder an der Haustür noch sonstwo Kühlschränke, Fernsehgeräte, Waschmaschinen usw., denn wir sind bereits Eigentümer von Haushaltsgeräten, mit denen man mindestens fünf Familien ausstatten könnte.

Wir brauchen keine weiteren Versicherungen, denn wir sind lebens-, unfall-, haftpflicht- , hausrat- und allianzversichert, so dass wir im Schadensfall mehr Geld erhalten, als man es mit einem Sechser im Lotto gekäme.

Wir abonnieren keine weiteren Zeitschriften oder Zeitungen, denn wir bekommen von Bravo über Hör zu, von FAZ bis Bild, vom Playboy über diverse Garten-, Lifestyle- und Hobbymagazinen eigentlich alles, was wir in der kurzen Zeit unseres Lebens sowieso nicht lesen können.

Kurzum: Bei uns ist nichts mehr zu holen, denn wir einfach pleite!

Vertrauen Sie niemanden!

Wurde AIDS in einem US-Labor entwickelt? Ist der Tod Prinzessin Dianas Folge eines Attentates? Ist Cholesterin in Wahrheit gar nicht schädlich? Existiert die Stadt Bielefeld nicht? Hitler, John F. Kennedy, Uwe Barschel, 11. September 2001 …

Verschwörungstheorien gibt es zu fast jedem Thema – egal, ob Politik, Gesellschaft oder Gesundheit. Speziell im Internet diskutieren immer mehr User über Komplotte und Intrigen – und vermuten stets geheime Strippenzieher, die das Weltgeschehen nach ihren eigenen Interessen manipulieren.

US-Autor R.A. Wilson hat die gängigsten Theorien im „Lexikon der Verschwörungstheorien“ (Piper, 9,90 Euro) zusammengefasst.

Sehr witzig ist ohne Zweifel die Bielefeld-Verschwörung. Denn in Bielefeld kumuliert gewissermaßen alles, was an Verschwörungstheorie ‚denkbar‘ ist. Aber Bielefeld gibt es ja gar nicht …

Mehr Infos im Internet

Von Stäuben, Zuwächsen und Nachwüchsen

Es liegt bestimmt an mir, dass Staub für mich Staub ist und bleibt, auch wenn es viel Staub ist, der da gelegentlich aufgewirbelt wird. Und Zuwachs ist Zuwachs, immer schön Einzahl und nicht mehr. Auch wenn der Duden den Plural (in beiden Fällen) zulässt. Beim Nachwuchs ist man dort vor Ort schon restriktiver, da gibt es nur den einen Nachwuchs, auch wenn es ihn, wie bei mir, in zweifacher Ausfertigung gibt.

Nun Staub liegt in der Luft, viel Staub und zudem fein bis feinst. Da kommen rückständige Autobauer ins Schwitzen. Dank entsprechender EU-Richtlinien, die, wie fast jeder weiß, inzwischen längst überholt sind. Denn der Staub wird eben immer feiner und dringt nicht nur in Blutbahnen ein, sondern vor bis ins Hirn. Dort lagert sich zunehmend nicht nur Kalk (Kalke!) ab, sondern Staub! Falsch: Stäube, denn derer gibt es eine Vielzahl.

Und Zuwachs, so wissen wir nicht erst seit der genialen Wortschöpfung Nullwachstum resp. Nullzuwachs, ist längst keine Steigerung mehr von etwas, sondern lediglich eine Möglichkeit (Potenz!), die jedem Ding innewohnt. Vom jeweiligen Betrachter aus gesehen kann das ein Mehr, ein Weniger oder gar ein … – ähem – Nullwachstum sein!

Nur mit dem Nachwuchs ist es ein Auswuchs. Oh, was für Auswüchse?!

Sprachführer Deutsch-Frau / Frau-Deutsch

Wir Männer sind nun einmal primitiv, aber glücklich. Und auch ziemlich naiv solchen Büchern, wie diesem angeblichen Sprachführer, gegenüber. Mario Barth beobachtet Frauen beim Shoppen, das bekanntlich in einem Kaufrausch endet. Zu zahlen hat am Ende alles der Mann. Frauen heben alles auf, besonders Joghurtbecher, die sich zum Einfrieren eignen, obwohl der Schrank mit Tupperware überquillt.

Wenn Shoppen die Lieblingsbeschäftigung der Frauen ist, dann ist das bekannte Eine das liebste der Männer: Sex! Und was wollen Frauen? Kuscheln – stundenlang, ist doch klar.

Sicherlich ist an alledem etwas Wahres dran. Aber er ist eben doch typisch Mann, der hier schreibt. Und am Ende erfährt man/frau eher mehr vom Mann als von der Frau.

Die Idee ist nicht schlecht, einen entsprechenden Sprachführer zu schreiben. ‚Man‘ mag dann auch schmunzeln. Aber wirklich Neues sollte man natürlich nicht erwarten. ‚Man‘ kennt frau (und frau kennt man). Oder vielleicht doch nicht?!