Kategorie-Archiv: Jethro Tull

Ian Anderson und seine Jungs

Jethro Tull 25th Songbook und die neue Scheibe

Heute ist es nun soweit: Jethro Tull’s Ian Anderson und seine neue Band bringen 40 Jahre nach Thick as a Brick den zweiten Teil: Thick as a Brick 2, auch kurz TAAB2 genannt, auf den Markt. Meine Special Edition mit CD und DVD ist bereits seit gestern in der Post und dürfte heute rechtzeitig bei mir eintreffen (siehe auch zuletzt meinen Beitrag: Was ist eigentlich aus Gerald Bostock geworden?)

Was ist eigentlich aus Gerald Bostock geworden?

Die Euphorie im Netz ist ziemlich groß. Anderson hat auf der Jethro Tull- bzw. Ian Anderson-Website viele Musik-Ausschnitte bereitgestellt. Aber so ganz konnte mich das bisher nicht überzeugen. Und das liegt nicht nur an Andersons Stimme, die seit Jahren nicht mehr die beste ist. Immerhin hat man viel technischen Aufwand getrieben, um die Stimme einigermaßen ‚hinzubiegen’. Aber warten wir es ab. Ich lasse mich gern positiv überraschen.

So oder so habe ich bereits meine positive Überraschung. Es handelt sich um das Jethro Tull 25th Songbook, das der Palmyra Verlag seit vielen Jahren immer wieder neu auflegen will und das bis heute nicht geschafft hat. Endlich habe ich ein Exemplar aller Liedertexte bis 1995 (Roots to Branches) von Jethro Tull – mit den deutschen Übersetzungen von Karl Schramm. Ich hatte mich vor Jahren daran versucht, z.B. Thick as a Brick zu übersetzen, bin dann aber an vielen der Wortspiele von Ian Anderson mehr oder weniger gescheitert. Damals gab es eben kein Internet, mit dessen Hilfe ich vielleicht weitergekommen wäre (endgültig aufgegeben hatte ich es mit der Zeile: „Where the hell was Biggles when you needed him last Saturday?“ Ich fragte mich nicht, wo zum Teufel Biggles war, sonder WER Biggles war? Inzwischen weiß ich das natürlich. Er ist wie Superman ein Comic-Held: James Bigglesworth, ein Flieger aus dem ersten Weltkrieg! In den Niederlanden gibt es eine entsprechende Website zu Biggles, also: Wo zum Teufel war Biggles …? – siehe u.a. meinen Beitrag Was ist bloß mit Ian los? Teil 38: Friede auf Erden). Jetzt kann ich mein Schulenglisch also etwas auffrischen und mit Andersons eigenen Wortklaubereien erweitern, denn durch Zufall bin ich, lieber Lockwood, an ein Exemplar aus der 3. Auflage von 1997 herangekommen.

Aber dem nicht genug: Am Montag erscheint ja das Buch Jethro Tull Over Germany von Wolfgang Thomas und Sohn Kevin (siehe auch jethrotullovergermany.de).

Was ist eigentlich aus Gerald Bostock geworden?

1972, also vor 40 Jahren, erschien von der Gruppe Jethro Tull das Konzeptalbum Thick as a Brick. Als Autor des Textes wurde ein achtjährige Junge namens Gerald Bostock genannt. Natürlich verbarg sich dahinter kein anderer als Ian Anderson, der Frontmann und Spiritus rector der Band selbst.

„Wie die Texte zeigen, geht es um die Welt eines Kindes, dessen Weltsicht durch Erziehungsvorgaben und sogenannte Tabuthemen verbogen und lückenhaft ist, das zwischen altklug und ahnungslos, die Zeit unbeschwerten Spiels sicher hinter sich gelassen hat, aber von vorpubertären Erwartungen bedrückt ist. Es ist ganz sicher noch weit vom Erwachsensein entfernt, dabei wurde es jedoch von der aufdringlich ambitionierten und missionarischen englischen Umwelt der unteren Mittelklasse in ‚erwachsene’ Muster gedrängt (Quelle: de.wikipedia.org)

siehe hierzu:
Thick as a Brick – das ganze Album im Video
Thick as a Brick – der Text

40 Jahre nach diesem Album kommt nun von Ian Anderson und seiner Band der zweite Teil: Jethro Tull’s Ian Anderson:TAAB2 Thick as a Brick 2, auch kurz TAAB2 genannt, auf den Markt. Ich habe bereits an anderer Stelle in diesem Blog ausführlich darüber berichtet. Ergänzend hierzu gibt es einen auch sehr informativen Bericht von Martin Webb, der als Word-Datei aufrufbar ist, dessen Wortlaut ich hier aber trotzdem wiedergeben möchte:

Jethro Tull's Ian Anderson: Thick as a Brick Part 2

Was ist eigentlich aus Gerald Bostock geworden?
Ian Andersons Fortsetzung des 1972er Prog-Rock-Klassikers bietet einige Antworten

Prog Rock? Prog Rock aus dem Jahr 2012? Das kann doch kaum ernst gemeint sein. Ist es aber tatsächlich, auch wenn hier der eigentliche Terminus Progressive Rock angemessener scheint. Man lasse einfach mal alle Vorurteile außer acht, und lasse Ian Anderson, den Sänger, Flötisten und Komponisten von Jethro Tull, ausführlich erklären, was ihn bewogen hat, vierzig Jahre nach dem bahnbrechenden Klassiker „Thick As A Brick“ dieses Genre noch einmal aufzugreifen.

In den frühen 1970ern hatten Bands wie Yes, Genesis, ELP und King Crimson die Grenzen der Musik maßgeblich erweitert. Die Anfänge des Punk warfen einen Schatten auf jene Musik, die zunehmend ausschweifender und prätentiöser geworden war, was dem Begriff Prog Rock einen schlechten Ruf einbrachte. Ian Anderson erklärt hingegen: „Für mich ist etwas progressiv, wenn man versucht, mit irgendetwas in eine neue Richtung aufzubrechen und etwas voranzutreiben, was dem eigenen Bedürfnis nach etwas Neuartigem entspricht und der Weiterentwicklung der eigenen Karriere dienlich ist. Für mich klingt ‚Progressive Rock‘ nach wie vor gut.“

Jethro Tulls kurze Progressive-Rock-Phase erreichte 1972 mit „Thick As A Brick“ ihren vorläufigen Höhepunkt. Das 45-minütige musikalische Epos konzentrierte sich auf die Schwierigkeiten seines kindlichen Protagonisten, konfrontiert mit einer beängstigenden und ungerechten Welt. Das Cover bildete die Parodie auf eine Lokalzeitung, genannt St. Cleve Chronicle, dessen Titelstory von dem frühreifen Schüler namens Gerald Bostock berichtete, der bei einem Dichterwettstreit disqualifiziert worden war, weil sein Beitrag unangemessen gewesen sei – und der nun angeblich von Jethro Tull für die Songtexte des Albums benutzt werde. Die Idee dazu war Ian Anderson gekommen, nachdem viele Kritiker den vorherigen Longplayer „Aqualung“ aus dem Jahr 1971 als Konzeptalbum bezeichnet hatten, obwohl es nur aus einer Reihe von Songs bestand, von denen einige zufällig die gleichen Themen behandelten: „In Anbetracht der Kritiken zu Aqualung habe ich absichtlich ein Konzeptalbum in Angriff genommen, das in erster Linie eine Parodie auf das Konzeptalbum als solches und auf die vermeintlich grandiosen Progressive-Rock-Abenteuerlichkeiten sein sollte. Ich wollte die etwas arrogante und schwülstige Art und Weise des Songschreibens überspitzen, indem ich die Texte von einem angeblich zehnjährigen Jungen schreiben ließ. Das mag absurd und ziemlich albern klingen, aber wir lebten in der Ära von Monty Python, in der diese Art des surrealen britischen Humors ihren festen Platz in der Psyche der Briten hatte.“

Das Album war ein weltweiter Erfolg, inklusive einer Nummer-eins-Notierung in den amerikanischen Billboard-Charts. Teile des Albums tauchten seitdem immer wieder in den Konzerten von Jethro Tull und Ian Anderson auf. Aber Ian hatte immer wieder Vorschlägen seitens der Plattenfirma widerstanden, zu dem Album eine Fortsetzung zu schreiben. Zumindest war das so, bis er im Jahr 2010 seinen alten Freund Derek Shulman von Gentle Giant traf, der ihm mit der Idee in den Ohren lag, doch zum 40-Jährigen eine Fortsetzung zu schreiben, was Ian dann tatsächlich erstmals ernsthaft in Betracht zog, statt es wie sonst gleich von der Hand zu weisen. Er hatte bemerkt, dass sich mit den Jahren das Publikum verändert hatte. „Das waren nicht mehr nur alte Käuze, sondern eher eine Mischung aus alten Käuzen und jungen Käuzen. Es fiel mir auf, dass es eine neue Welle von jungen Menschen gab, die nach einer Alternative und einem Gegenentwurf zu X-Factor und der sich stetig wiederholenden Rockmusik unserer Tage suchen. So freundete ich mich langsam mit dem Gedanken an, dass es vielleicht doch nicht so unwürdig wäre, wie ich früher gedacht hatte, noch einmal etwas in der progressiven Richtung anzugehen.“

Im Februar 2011 entwickelte Ian Anderson einige Tage lang die ersten Skizzen. „Alles basierte auf der Idee, was wohl aus Gerald Bostock, diesem frühreifen Kind, geworden ist, was ihm im Leben widerfahren ist? Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Schlüsselmomente aus meiner eigenen Kindheit fielen mir ein, wie ich eher zufällig die eine oder die völlig entgegengesetzte Richtung hätte einschlagen können. Aus mir hätte alles Mögliche werden können vom Soldaten, Seemann oder Astronauten bis hin zum Mimen oder Waldbauern – obwohl ich mich nach der Schule zunächst bei der Polizei bewarb und mich als Journalist einer Lokalzeitung versuchte, bis mich dann jedoch an der Kunsthochschule die Musik ganz gefangen nahm.“

„So stellte ich mir also Gerald Bostock als diesen zehnjährigen vorpubertären Knaben vor. So wie das Model aussah, das wir 1972 als den fiktiven Gerald Bostock fotografiert hatten, war er ein ziemlich Streber, der wahrscheinlich nicht besonders beliebt war an der Schule und wohl auch im Sport nicht besonders gut. Welche Möglichkeiten hätte er dann wohl gehabt, was wäre aus ihm geworden, wohin hätte es ihn geführt? Ich entwarf verschiedene Szenarien, darunter ein Stück über sein mögliches Leben gleich nach der Pubertät und daraus resultierend ein weiteres Stück über all das, was aus ihm wohl geworden sein könnte, bis er schließlich erwachsen war. Im abschließenden Teil des Albums habe ich dann all diese Dinge zu einer Art Zukunftsszenario zusammengeführt, in dem trotz aller zufälligen Wendungen ein bestimmtes Karma oder Kismet unser Schicksal vorherbestimmt, ganz gleich, welche radikal unterschiedlichen Richtungen wir auch eingeschlagen haben mögen.“

Aus diesem losen Konzept heraus entstand „Thick As A Brick 2“. Im November 2011 nahm Ian Anderson das Album gemeinsam mit Florian Opahle (Gitarre), John O’Hara (Keyboards), David Goodier (Bass) und Scott Hammond (Schlagzeug) auf, wobei ganz bewusst das Gefühl des 1972er Albums entstehen sollte, indem man zum großen Teil dasselbe Instrumentarium, also viele Akustikgitarren und viel Hammondorgel, einsetzte und die Songs mit der Band weitestgehend live einspielte. Mit einem Minimum an Overdubs und ohne sonstige gängige Studiotricks nahm Tonigenieur Steven Wilson (von Porcupine Tree) dann die Feinjustierung vor. Auch wenn es verschiedene markante Punkte (IDs) gibt, durch die sich einzelne Songs über iTunes downloaden lassen, ist dies in erster Linie ein durchgängiges 53-minütiges Musikstück mit diversen wiederauftauchenden musikalischen Motiven.

Eine weitere Referenz an das 1972er Album und das St. Cleve Chronicle Cover ist die fingierte Lokalnachrichten-Webseite www.StCleve.com, mit der das Album von 2012 aufwartet. In bewusster Anlehnung an ähnliche nicht ganz so professionelle Webseiten hat Ian sie recht amateurhaft gestaltet (Sie wird auf jeden Fall online gehen und für Fans einen Bereich anbieten, wo man seine eigenen erfundenen Nachrichten verbreiten kann). „StCleve.com soll vor allem unbeschwert sein mit vielen für Schüler typisch vulgären Zoten, aber auch mit ernsten Themen und fein beobachteten Phänomenen, die typisch sind für das Leben in provinziellen Kommunen. Es tauchen auch bekannte Charaktere wie Max Quad und Angela de Groot auf, die nun ein Fitnessstudio betreibt. Und hinzu kommen mir und dem Rest der Welt bekannte Persönlichkeiten mit leicht abgeänderten Namen. Man wird dann schon wissen, um wen es geht…“

Auch die 18 Monate währende Welttournee, die offiziell am 14. April in Großbritannien startet, soll an die ursprüngliche Bühnenshow des Jahres 1972 erinnern, wobei die „amateur dramatics village hall“, wie Ian es nennt, eine völlig neue Theaterinszenierung mit Videos und Schauspielern beinhalten soll.

Was hält Ian nun vom vollendeten Projekt? „Im Gegensatz zum 1972er Original von Thick As A Brick ist dies nicht wirklich eine Parodie. Das soll nicht alles lustig sein, einiges geht sogar richtig ans Herz und ist recht ernst, manchmal ein wenig intellektuell, manchmal fröhlich und unterhaltsam, ohne zu albern zu sein. Insgesamt ist dies ein viel ernsteres Werk, und auch wenn man es manchmal als unbeschwert und lustig empfindet, steckt immer ein gewisser Tiefgang darin.“

„So beobachtet es ganz genau diverse Rollenklischees. Eine dieser Stereotypen, in denen ich Gerald fürs Album eigentlich nicht sah, war der eines Politikers – obwohl er auf dem Album-Cover als Ex-Parlamentarier der Labour-Partei auftaucht, der nun in der Gegend von St. Cleve lebt. Er taucht jedoch noch in anderer Gestalt auf, etwa als korrupter christlicher Prediger, oder als Investment-Banker mit fetten Bonus-Prämien, also genau die Menschen, die wir heutzutage mit Vorliebe verachten. Und schließlich auch noch als Kriegsopfer, als heimgekehrter Soldat, der versucht, anderen Veteranen die Re-Integration ins Leben zu erleichtern, wobei ihn die Sinnlosigkeit des Krieges augenscheinlich verbittert hat. Das sind so Momente, die einen wirklich runterziehen können. Aber auch da muss man durch. Manchmal hilft es dabei, die Dinge so unbeschwert wie möglich anzugehen.“

„Vielleicht mögen manche hier Parallelen zu Quadrophenia sehen, aber das ist völlig falsch. Hier geht es nicht um eine gespaltene Persönlichkeit, sondern um all jene unterschiedlichen Rollen, in die wir in unserem Leben hätten hineinwachsen können. Wenn wir zu einem bestimmten Zeitpunkt die Straßenseite gewechselt hätten, ans Telefon gegangen wären, diesen einen bestimmten Artikel in der Zeitung gelesen hätten, hätten solche Dinge vielleicht unser Leben verändert. Und genau so etwas passiert zweifellos im Leben der Menschen, je nachdem, welche Freundschaften sie schließen, welche Beziehungen sie eingehen, ob in einer Ehe oder sonst wo. Darum geht es – und das taucht immer wieder auf – um all diese Was-wäre-passiert-wenn-Momente des Lebens.“

„Einer der Schlüsselmomente des Albums ist das Stück „A Change Of Horses“, das Fans von unseren Shows des letzten Jahres wiedererkennen werden. Es handelt von dem Punkt im Leben, an dem du dir sagst, wenn es noch einmal eine Veränderung geben soll, dann muss es jetzt sein. Das passiert häufig bei Menschen so um die vierzig oder fünfzig, und ich mag die Idee dieser Neujustierung und Neubewertung, dass es da einen zweiten Teil in deinem Leben gibt, bei dem das Schicksal einen neuen Entschluss erfordert. Dabei geht es weniger um den Blick zurück als um den Blick nach vorn. All diese Momente möglicher Entscheidungen gab es in meinen Teenagerjahren reichlich und es war eine Mixtur aus Verheißung und blankem Terror, denn die Welt da draußen war beängstigend. Das will ich hier erforschen und ich glaube, das gilt für Menschen von beiden Seiten des Altersspektrums, für den Menschen im gesetzten Alter, der seinen Einkaufswagen vor sich herschiebt, ebenso wie für den pubertierenden Jüngling, der vor irgendeiner Entscheidung steht.“

Und ist TAAB 2 aus der Sicht von heute ein Konzeptalbum? Ian Anderson ist davon überzeugt. „Ja, es ist ganz klar ein Konzeptalbum! Es ist zudem ein sehr erwachsenes und reifes Konzeptalbum, aber es sollte Menschen jeden Alters ansprechen. Das ist ein intellektuelles Unterfangen. Ich bin mir nicht sicher, wie viele Menschen sich darauf einlassen werden, aber ich denke genügend, um diese Platte zu rechtfertigen. Es ist ganz unverfroren in der Art und Weise, wie es zum Zuhören und Nachdenken zwingt. Manchmal ist die Musik sehr geradlinig und groovt auch, und manchmal funktionieren die Sachen auch, ohne dass man sich großartig anstrengt. Aber für das Konzept insgesamt, für einen Großteil der Songtexte und auch für einen Teil der Musik muss man sich schon richtig reinhängen. Ich glaube, das machen auch viele gerne. Man kombiniere dies mit all den Details, die rund um dieses Projekt in das Album eingeflossen sind, das Artwork und die Webseite StCleve.com, dann bekommt man ein richtig großartiges Paket zusammen, das vielen sehr viel Vergnügen bereiten wird.“

Martin Webb,
Januar 2012

Whitney Houston gestorben

Man soll nicht schlecht über Verstorbene sprechen resp. schreiben. Es ist schon einige Zeit her, da las ich einen Artikel mit der Überschrift Whitney Houston kann nicht ohne Bühne:

„Sie kann es nicht mehr wirklich auf der Bühne – aber noch weniger kann sie ohne. Das habe Whitney Houston mit vielen Promis gemeinsam, wie Borwin Bandelow, Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Göttingen, sagt. Viele Stars treibe Narzissmus, gepaart mit mangelnder Selbstkritik an. Bei Marilyn Monroe, Elvis Presley und Michael Jackson sei es genauso gewesen, sagt der Autor des Buchs Celebrities: Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein. Allerdings: ‚Wer selbst Probleme hat, kann Gefühle authentischer rüberbringen.’“

Mich interessierte damals weniger Whitney Houston, dafür mehr das Problem als solches. Hintergrund war eine Diskussion zu Ian Anderson, der ebenfalls nicht ohne Bühne auszukommen scheint. Jetzt ist Whitney Houston im Alter von 48 Jahren gestorben. Die Todesursache ist noch unbekannt. Die Autopsie-Resultate werden erst in Wochen vorliegen. Ein Selbstmord kann nicht ausgeschlossen werden.

Jethro Tull’s Ian Anderson: Thick as a Brick 2

Am Freitag, den 30. März, ist es soweit. Dann erscheint Jethro Tull’s Ian Anderson:TAAB2 Thick as a Brick 2 wie bereits angekündigt (Oh, wie überraschend …: A Glimpse of Life in the Slow Lane). Ich persönlich werde mir die Special Editon leisten (ist schon bestellt), weil sie zz. gerade einmal einen Euro mehr kostet als die normale CD, aber zusätzlich eine DVD mit 5.1-Surround-Mix u.v.a. Zutaten enthält.

Die Spannung steigt. Aber einen ersten Eindruck kann man schon von dem neuen Werk gewinnen, das wie bereits erwähnt unter dem Namen „Jethro Tull’s Ian Anderson“ erscheinen wird. Instrumental wirkt das Ganze schon sehr virtuos, wenn es auch, wie ich finde, manchmal etwas kalt, steril klingt. Aber ich will den Vogel nicht schon erlegen, bevor er losgeflogen ist. Unter planetrock.com gibt es ein längeres Interview mit Ian Anderson, indem auch einige Passagen von TAAB2 (ca. 32:40 Kismet In Suburbia – 36:00 A Change Of Horses – 38:45 Banker Bets, Banker Wins – siehe auch unten) angespielt werden. Ansonsten verweise ich auf meinen Beitrag Altes „Neues“ von Jethro Tull (7), in dem ich mehrere bisher schon aufgeführte Stücke zusammengestellt habe, die ebenfalls Teil von TAAB2 sein werden. Hier die ‚TAAB2’ tracklist:

1 From A Pebble Thrown
2 Pebbles Instrumental
3 Might-have-beens
4 Upper Sixth Loan Shark
5 Banker Bets, Banker Wins
6 Swing It Far
7 Adrift And Dumfounded
8 Old School Song
9 Wootton Bassett Town
10 Power And Spirit
11 Give Till It Hurts
12 Cosy Corner
13 Shunt And Shuffle
14 A Change Of Horses
15 Confessional
16 Kismet In Suburbia
17 What-ifs, Maybes And Might-have-beens

Ian Anderson – Flute, Guitar, Mandolin, Harmonica, Vocal
John O’Hara – Piano, Keyboards and Accordion
Florian Opahle – Guitar
David Goodier – Bass Guitar and Double Bass
Scott Hammond – Drums


Jethro Tull’s Ian Anderson: Thick as a Brick 2 (Kismet In Suburbia – A Change Of Horses – Banker Bets, Banker Wins) 2012

Hier ein weiteres Interview vom TAAB2-YouTube-Konto, dieses Mal interviewt Ian Anderson sich rd. 40 Minuten selbst:

IA interviews IA 1 edit
IA interviews IA 2 edit
IA interviews IA 3 edit
IA interviews IA 4 edit

Wie auch immer: Der Meister sprüht geradezu vor Tatendrang. Auch wenn es schmerzt, Martin Barre mit Ian Anderson erst einmal nicht mehr gemeinsam auf der Bühne zu sehen, so wirken Musiker wie Florian Opahle und Scott Hammond wie eine Blutauffrischung, von der auch Anderson profitiert. Wäre da nicht seine Stimme. Auf TAAB2 hat er es wohl gerade noch so hingebogen, dass seine Stimme nicht völlig ‚wie aus der Mülltonne’ klingt. Aber wenn es wirklich so kommen sollte, wie er es ankündigt, dann könnte sogar die TAAB-TAAB2-Doppel-Tour für mich interessant werden: Ian Anderson will sich tatsächlich gesanglich ‚zurücknehmen’. Dafür soll dann der Sänger der ehemaligen Progrock-Gruppe Gentle Giant, Derek Shulman, einspringen (das bezieht sich vorerst wohl nur auf den Auftritt beim Burg Herzberg Festival …). Shulman war übrigens derjenige, der Ian Anderson auf die Idee zu diesem TAAB-Sequel brachte. 1972 bei meinem ersten Tull-Konzert war Gentle Giant die Vorgruppe und hatte mich mindestens genauso begeistert wie Jethro Tull selbst. Derek Shulman war ein stimmgewaltiger Sänger. Das ist allerdings über 30 Jahre her. Seitdem arbeitet er in der Musikbranche und ist zuletzt mit eigenen Labels, erst DRT Entertainment, ab 2010 mit 2PLUS Music & Entertainment ziemlich erfolgreich. Was mich schon etwas stutzig macht, ist die Tatsache, dass sich Andersons Gesangstimme schlecht mit der von Derek Shulman vergleichen lässt. Aber interessieren würde es mich schon sehr, neben Anderson auch den ehemaligen Gentle Giant-Sänger auf der Bühne zu sehen. Leider ist bisher der Norden Deutschlands bei der Tournee-Planung ziemlich vernachlässigt worden (sollte sich das noch ändern? Ab Anfang Juni gibt es bisher noch keine Termine; nach Aurich möchte ich eigentlich nicht!).

Aber eines nach dem anderen: Eine gewisse Vorfreude auf TAAB2 kann ich nicht verhehlen, wenn meine Erwartungen auch nicht allzu hoch sind (kommt’s besser als gedacht, dann ist die Freude um so größer). Und die Reaktivierung des Derek Shulman, sollte das der Beginn einer neuen großen Freundschaft und Bühnenpräsenz werden? Lassen wir uns überraschen. Aber ich halte erst einmal die Klappe (und dann war da ja noch das Buch Jethro Tull Over Germany von Wolfgang Thomas, das am 2. April erscheinen soll). Mhhhhhhhhhhhhhh ….

siehe auch TAAB2?!

Oh, wie überraschend …: A Glimpse of Life in the Slow Lane

Also die große Überraschung ist das nun nicht. Dass im April ein neues Album von Jethro Tull resp. Ian Anderson erscheinen soll, war hinlänglich bekannt. Das es dann sogar Thick as a Brick Teil 2 sein wird, auch. Die Fangemeinde ging davon aus, dass es noch etwas anderes, wirklich Überraschendes sein könnte, das Ian Anderson am heutigen Tag verkündet. Aber es dreht sich alles eben um TAAB2 und die ebenfalls im April beginnende TAAB-Tour, auf der Ian Anderson und Band nach langen Jahren TAAB wieder auf die Bühne bringen will, vollständig und dann natürlich auch mit dem 2. Teil („The 2012 tours feature the performance of Thick As A Brick One AND Two in most of the concerts.“ laut jethrotull.com).


‚Trailer‘ zu TAAB2 (Übrigens der ‚neue’ Drummer ist ein gewisser Scott Hammond, der angeblich mit dem ehemaligen Tull-Bassisten und Anderson-Kumpel Jeffrey Hammond-Hammond verwandt sein soll)

Nun, was soll ich hier noch viel schreiben; es ist alles auf der Jethro Tull- resp. Ian Anderson-Website nachzulesen. Die TAAB-Tour und auch die neue Scheibe firmieren unter dem Namen Ian Anderson (Jethro Tull’s Ian Anderson). Damit ist das Ende von Jethro Tull wohl besiegelt (Meister Anderson hält sich aber gewissermaßen ein kleines Hintertürchen offen, man weiß ja nie …).

    Jethro Tull's Ian Anderson: Thick as a Brick Part 2

Also: Die TAAB-Tour beginnt Mitte April im Vereinigten Königreich, schwappt Mitte Mai nach Old Germany über. Und das neue Album erscheint am 2. April, an einem Montag (lt. EMI Germany soll das Album in Deutschland sogar bereits am 30. März 2012 erscheinen). An diesen Tag wird übrigens auch das Buch „Jethro Tull Over Germany“ von Wolfgang Thomas und seinen Sohn Kevin über die Deutschland-Beziehungen der Band um Ian Anderson im Verlag Siegener Rock-Museum erscheinen, auf das ich mindestens so gespannt bin, wie auf die neue Scheibe TAAB2, die übrigens in zwei Formaten erscheinen wird: als normale CD mit achtseitigem Booklet und als Special Editon „with CD, audio-visual DVD and 16-page booklet. The DVD contains 5.1 surround mixes, 24-bit stereo mix, videos covering the making of the album, interviews with the musicians and the lyric reading where ian Anderson reads the lyrics in various settings. Also on the DVD are the pages of StCleve.com, the online update of the St Cleve Chronicle, fabled newspaper of the original album, and the multilingual lyric translations in Italian, German, Spanish, Czech, Polish and Russian:” Jethro Tull’s Ian Anderson:TAAB2 Thick as a Brick 2. Herr Anderson denkt also auch an seine Freunde in Europas Osten. Übrigens die neueste Ausgabe des St Cleve Chronicle gibt es schon jetzt online: StCleve.com. Sieht auf dem ersten Blick ganz witzig aus.

TAAB2?!

Huuuuhiiidooooooo … da bin ich wieder, euer Willi, mit einer seiner Jethro-Tull-Kolumnen. Denn es hat sich doch einiges um den großen Flötenmeister getan, das ich in aller Kürze zusammenfassen möchte. Beginne ich mit der Jethro-Tull-Website. Dort wird uns wieder ein ‚großes Ereignis“ in nunmehr knapp 20 Tagen (noch so ’ne big surprise?) suggeriert (genau am 01.02. um 10 Uhr MEZ). Was das jetzt wieder sein wird? Sollte da der Remix von Thick as a Brick auf den Markt kommen? Aber dann hätten wir längst etwas davon gehört. Gibt Ian Anderson endlich offiziell das Ende von Jethro Tull bekannt?

Apropos Thick as a Brick: Der Meister kündigt für April d.J. ein neues Album an. Und es soll sich dabei um TAAB2 (siehe u.a. Laufis Jethro Tull Board), also einen zweiten Teil zu Thick as a Brick handeln (den er dann ja auch auf der TAAB-Tour als Zugabe bringen könnte/wird – immerhin beginnt die TAAB-Tour mit dem Erscheinen des möglicherweise neu erscheinenden Albums). Gleich vorne weg: Martin Barre bleibt außen vor und ist nicht in die Studioaufnahmen involviert. Oder anders ausgedrückt: Jethro Tull gibt es nicht mehr bzw. sollte es nicht mehr geben, wenn Ian Anderson Wort hält: Sollte Martin Barre nicht mehr Stage Left an seiner Seite zu finden sein, dann ist Jethro Tull gestorben. Unter welchem Namen sollte dann aber TAAB2 herauskommen: Jethro Tull 2.0?!

Aber zurück zum neuen Album. In Laufis Jethro Tull Board schreibt Whistling Catfish gut informiert an Snafje: It’ll be TAAB Part II. A new album. While TAAB was about adolesence and growing up this one will be about ageing. This is going to be fun……..I like this idea very much. And we know already a couple of pieces from it. „The fuckin‘ tune“ for example is the overture. And as far as I know „A Change Of Horses“ and „Adrift and Dumbfounded“ will be also part of it! I can’t wait actually…this is gonna be a new classic…and by no means a copy of part one…..oh…and I can already hear the scream of those already who will whine that is has nothing to do with Part 1. F#ck them….this is gonna be a great record!

TAAB2 soll also vom Alter(n) handeln. Und diverse bereits aufgeführte Stücke (Altes „Neues“ von Jethro Tull (7)) werden dabei verwurstelt. Wie auch immer: Ich muss gestehen, dass bei mir nach langer Zeit wieder so etwas wie Spannung aufkommt. Und gespannt sein darf man (wenigstens das).

Ian Anderson Combo 2010 ff.

Herr Anderson ist zz. wirklich sehr rührig (oder lässt andere rühren) und nutzt auch verschärft die sozialen Netze. Als Promotiongag hat er Gerald Bostock, den fiktiven Texter zu TAAB, wieder auferstehen lassen und ihm sowohl bei Facebook (Gerald’s Real Facebook® page) als auch Twitter (TAAB2 – das sagt alles) einen Account gegönnt.

Angesichts dieser Entwicklung stehe ich kurz davor, mir zu überlegen, ob ich mich vielleicht doch aufraffe, um eines der TAAB-Tour-Konzerte zu besuchen. Mich reizt allein schon die Truppe tanzender Elefanten, die dann doch nicht tanzt. Und überhaupt das ganze Gewusel drum herum. Oh, je, was kommt da auf uns zu ….????!!!!

siehe auch: Jethro Tull: Thick as a Brick 5.1

Da fällt mir ein, dass ich mich bisher noch nicht zu der Neuauflage resp. dem Remix zum Aqualung-Album: Aqualung 40th Anniversary geäußert habe.

Jethro Tull: Aqualung - Frontcover

Jethro Tull: Aqualung - Rearcover

Jethro Tull: Aqualung – Cover Art

Jethro Tull: Aqualung - Innerfold

Zunächst einmal: Zuerst hatte ich mir das Remix in Internet ausschnittweise angehört. Dann habe ich (ebenfalls nur in Ausschnitten) dem Ganzen auf meinem Rechner gelauscht und bis heute alles zusammen mehrmals als verlustbehaftete MP3-Dateien (allerdings mit erhöhter Bitrate) auf meinem MP3-Player auf dem Weg von der Arbeit nach Zuhause in der Bahn gehört.

Natürlich habe ich mir nicht dieses 100 €-Pack gekauft. Eine 5.1-Version (wenn auch nicht remixt) habe ich vorliegen. Zusammen mit dem 2-CD-Aqualung-Remix-Paket werde ich leben können. Das Booklet zur Doppel-CD ist erst einmal ganz nett. Und die Scheibe selbst? 1. Aqualung im alten Kleid lud immer dazu ein, an der Lautstärke zu fummeln. Das ist mit dem Remix schon einmal viel besser (gerade Beginn und Ende von Wind Up ist weiterhin etwas zu leise, aber wohl mit Absicht). 2. Erstaunlich ist schon, was da Steven Wilson aus den 40 Jahre alten Multi-Track-Masterbändern gezaubert hat. Ohne mich auf einen Vergleich eingelassen zu haben, empfinde ich den Klang als viel sauberer. Die einzelnen Instrumente kommen klarer herüber. Man merkt schon, dass hier mit neuester Aufnahmetechnik gearbeitet wurde. 3. Das Equipment der Musiker aus dem Jahre 1971 lässt sich allerdings nicht ins Jahr 2011 übertragen. Steven Wilson hat sicherlich an dem einen oder anderen ‚Knopf’ gedreht. Und Martin Barres Gitarre klingt etwas rotziger als auf der alten Scheibe (kommt mir wenigstens so vor). Aber die technischen Möglichkeiten vor 40 Jahren waren eben bescheidener als sie es heute sind. Fazit: Wer das Album „Aqualung“ wirklich mag, dem kann ich diesen Remix nur empfehlen. Man muss ihn aber nicht auf Teufel komm ’raus haben. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf das Remix von „Thick as a Brick“ (und natürlich auch auf TAAB2).

siehe zur Coverart auch: 40 Jahre Jethro Tull’s Aqualung

Die Geschäftstüchtigkeit von Ian Anderson wurde allerorten immer wieder gerühmt. Für dieses Jahr allerdings dürfte ihm, so scheint es mir, der ganz große Clou gelingen. Und ich denke, dass es ihm dabei nicht nur um Kohle geht. Er will es einfach noch einmal allen (zumindest den alten Tull-Fans) zeigen. Und das könnte gelingen. Die Spannung steigt. Hoffen wir nur, dass der kreißende Berg nicht nur eine kleine Maus gebiert. Natürlich bleibt so oder so ein bitterer Nachgeschmack: Ohne Martin Barre an der Klampfe ist Jethro Tull einfach nicht mehr Jethro Tull. Aber schauen und hören wir, was da auf uns zukommt.

Ian Anderson im Kloster Maria Laach: God Rest Ye Merry Gentlemen

Am 24. Dezember 2006 übertrug ab 17 Uhr das ZDF „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“, das Weihnachtskonzert des Bundespräsidenten (damals noch Horst Köhler), zu dem auch Ian Anderson von der Gruppe Jethro Tull seinen Beitrag leistete. Das Konzert fand in dem ehrwürdigen Kloster Maria Laach statt. Die Proben zu dem Konzert waren am 15.12.2006, das eigentliche Konzert wurde am 16.12.2006 aufgezeichnet. Ian Anderson & Band” spielten „God Rest Ye Merry Gentlemen”, „Bourreé” und ein Fragment von „Aqualung”.

Ian Anderson im Kloster Maria Laach

German televison celebrates „Christmas with the president“ (the german ‚Bundespräsident‘) every year and 2006 they invited Ian Anderson from the group Jethro Tull to the beautiful monastary Maria Laach to play a few tunes with his band and the youth orchestra Rheinland-Pfalz. The show was recorded on 16.12.2006 (with a public rehearsal on 15.12.2006) and broadcasted on christmas eve, 24.12.2006. Ians set includes „God Rest Ye Merry Gentlemen“.


Ian Anderson & Band: God Rest Ye Merry Gentlemen (2006 im Kloster Maria Laach)

Ian Anderson liest Weihnachtliches

Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christkind, sondern liest uns unser Flötenguru, Ian Anderson von der Gruppe Jethro Tull, etwas traditionell Weihnachtliches aus seiner Heimat Schottland vor („Weihnachtliches mit Onkel Ian“):

    Ian Anderson: Happy New Year & Merry Christmas!

Es handelt sich hierbei um einen Radio-Beitrag zu einer Sendung namens „A Toss the Feathers Christmas Special 2004“ und wurde einst vor sieben Jahren über den amerikanischen Sender Public Radio International ausgestrahlt. Neben „Another Christmas Song“ und „Ring Out Solstice Bells” (am Ende) liest Ian Anderson aus Sir Walter Scott’s „Marmion“ – Dichtung in sechs Gesängen (Marmion – A Tale of Flodden Field in six Cantos; Edinburgh 1808) (siehe auch books.google.de – siehe Text ab S. 156 und Anmerkungen ab S. 308) etwas Weihnachtliches vor:

INTRODUCTION TO CANTO SIXTH

Heap on more wood!-the wind is chill;
But let it whistle as it will,
We’ll keep our Christmas merry still.
Each age has deem’d the new-born year
The fittest time for festal cheer: 5
Even, heathen yet, the savage Dane
At Iol more deep the mead did drain;
High on the beach his galleys drew,
And feasted all his pirate crew;
Then in his low and pine-built hall, 10
Where shields and axes deck’d the wall,
They gorged upon the half-dress’d steer;
Caroused in seas of sable beer;
While round, in brutal jest, were thrown
The half-gnaw’d rib, and marrow-bone, 15
Or listen’d all, in grim delight,
While scalds yell’d out the joys of fight.
Then forth, in frenzy, would they hie,
While wildly-loose their red locks fly,
And dancing round the blazing pile, 20
They make such barbarous mirth the while,
As best might to the mind recall
The boisterous joys of Odin’s hall.

And well our Christian sires of old
Loved when the year its course had roll’d, 25
And brought blithe Christmas back again,
With all his hospitable train.
Domestic and religious rite
Gave honour to the holy night;
On Christmas eve the bells were rung; 30
On Christmas eve the mass was sung:
That only night in all the year,
Saw the stoled priest the chalice rear.
The damsel donn’d her kirtle sheen;
The hall was dress’d with holly green; 35
Forth to the wood did merry-men go,
To gather in the mistletoe.
Then open’d wide the Baron’s hall
To vassal, tenant, serf, and all;
Power laid his rod of rule aside, 40
And Ceremony doff’d his pride.
The heir, with roses in his shoes,
That night might village partner choose;
The Lord, underogating, share
The vulgar game of ‘post and pair.’ 45
All hail’d, with uncontroll’d delight,
And general voice, the happy night,
That to the cottage, as the crown,
Brought tidings of salvation down.

The fire, with well-dried logs supplied, 50
Went roaring up the chimney wide:
The huge hall-table’s oaken face,
Scrubb’d till it shone, the day to grace,
Bore then upon its massive board
No mark to part the squire and lord. 55
Then was brought in the lusty brawn,
By old blue-coated serving-man;
Then the grim boar’s head frown’d on high,
Crested with bays and rosemary.
Well can the green-garb’d ranger tell, 60
How, when, and where, the monster fell;
What dogs before his death he tore,
And all the baiting of the boar.
The wassel round, in good brown bowls,
Garnish’d with ribbons, blithely trowls. 65
There the huge sirloin reek’d; hard by
Plum-porridge stood, and Christmas pie:
Nor fail’d old Scotland to produce,
At such high tide, her savoury goose.
Then came the merry maskers in, 70
And carols roar’d with blithesome din;
If unmelodious was the song,
It was a hearty note, and strong.
Who lists may in their mumming see
Traces of ancient mystery; 75
White shirts supplied the masquerade,
And smutted cheeks the visors made;
But, O! what maskers, richly dight,
Can boast of bosoms half so light!
England was merry England, when 80
Old Christmas brought his sports again.
‘Twas Christmas broach’d the mightiest ale;
‘Twas Christmas told the merriest tale;
A Christmas gambol oft could cheer
The poor man’s heart through half the year. 85

Ich habe noch einmal nachgeforscht und entdeckt, dass es von diesem Poem mindestens zwei deutsche Übersetzung gibt:

Marmion. Eine Erzählung vom Schlachtfelde von Flodden. Dichtung in sechs Gesängen. Zwickau, Gebrüder Schumann, 1827 (Übersetzung: C. Richard) und
Marmion. Darmstadt 1857 (Übersetzung: Alexander Neidhardt, der auch Sonette von Shakespeare übersetzt hat)

Leider habe ich den deutschen Text nicht ausfindig gemacht, so dürft Ihr Euch selbst mit dem Schottischen herumschlagen (leider spricht Ian Anderson alles mehr oder weniger englisch aus. Schade eigentlich … Oder er kann nicht richtig schottisch).

Jethro Tull Over Germany

Es ist schon fast wieder ein Vierteljahr her, da bekam ich folgende Mail (Mail vom 11.08.2011) von einem Wolfgang Thomas, Journalist und als solcher 30 Jahre ehemaliger Leiter der WR (Westfälische Rundschau) in Siegen, freier Mitarbeiter des Rockmagazins Eclipsed und Betreiber einer Website namens rock-museum.de:

Hallo Herr Albin, im Zuge der Recherchen für das Buch „Jethro Tull Over Germany“ (Arbeitstitel) bin ich auf Ihre Website gestoßen und würde gerne mit Ihnen über Ihre Tull-Leidenschaft sprechen. Ich würde mich freuen, wenn Sie auch dazu Lust hätten und wenn Sie sich bei mir melden würden – per Mail oder auch per Telefon: 0271-nnnnnn.

Zur Info: 1998 war ich als einer von zwei Autoren an dem Buch The Rolling Stones over Germany beteiligt, das Tull-Projekt läuft nun zusammen mit meinem Sohn. Ansonsten bin ich nach 40 Jahren als Tageszeitungsjournalist nun Altersteilzeitler, arbeite aber frei für das Rockmagazin „Eclipsed“.

The Rolling Stones Over Germany

Viele Grüße aus Siegen
Wolfgang Thomas

Willi schrieb am 19.08.2011

Hallo Herr Thomas,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich melde mich etwas verspätet, da ich in Urlaub war. Oh weh, meine Tull-Leidenschaft interessiert Sie. Eigentlich habe ich dazu alles gesagt bzw. in meinem Blog geschrieben, was ich dazu zu sagen habe: Jethro Tull und zusammen mit anderen Tull-Fans in Ian und die (Musik-)Welt. Sie dürfen sich gern aus diesem Fundus bedienen. Viel mehr, als dort geschrieben, wüsste ich nicht zu sagen.

[…]

„Jethro Tull Over Germany“ klingt schon sehr speziell, eben auf Deutschland bezogen. Ich habe nachgedacht, wie viele Konzerte ich von Jethro Tull gesehen habe, das erste war in Hannover 1972, zweimal in Bremerhaven (1981 und zuletzt 2005) einmal in Bremen und zweimal in Hamburg, also ein halbes Dutzend. Auf der Fahrt nach Bremerhaven (1981) hatte ich dann auch die einzigste persönliche, wenn auch nur kurze Begegnung mit Ian Anderson. Mit irgendwelchen Anekdoten kann ich also nicht dienen. Vielleicht haben Sie ja Fragen.

Übrigens: Ich habe etwas in Ihrem Rock-Museum gestöbert. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich selbst bin zwar kein großer Fan der Stones, aber Jethro Tull und die Stones verbindet ja schon früh etwas; so durfte Tull bekanntlich mit diesen beim Rock and Roll Circus 1968 auftreten. – Ich weiß nicht, ob sie das Foto kennen (bisschen viel Gegenlicht):

Ian Anderson mit Claude Nobs & Keith Richard und Ron Wood von den Stones

Im Anhang ein kleines Bildchen mit zwei der Stones und Ian Anderson; der vierte im Bunde ist Claude Nobs, der Begründer des Montreux Jazz Festivals und bekannt durch die Ansage am Anfang des Bursting Out-Livealbums. Fragen Sie mich nicht, woher ich das Bild habe – irgendwo aus dem Internet.

Viele Grüße aus Tostedt in der Lüneburger Heide
Wilfried Albin

Darauf schrieb mir Wolfgang Thomas mit Mail vom 20.08.2011

Hallo Herr Albin,

vielen Dank für Ihre Antwort – die Information, dass ich mich auf Ihrer Website bedienen darf, werde ich im Zusammenhang mit Ihrer „Begegnung mit Anderson“ gerne nutzen. Es passt deshalb gut, weil ich dem Konzert in Bremerhaven 1981 eine längere Passage gewidmet habe, weil damals in zwei Zeitungen des gleichen Verlags (Nordsee-Zeitung und Sonntagsjournal) zwei herrlich gegensätzliche Konzertberichte erschienen sind: Himmelhoch jauchzend der eine, Totalverriss der andere.

[…]

Frage noch: Haben Sie möglicherweise die Eintrittskarten der von Ihnen besuchten Konzerte aufgehoben und würden Sie gegebenenfalls zum Abdruck zur Verfügung stellen? Uns fehlen noch die 70er Jahre, aber auch die anderen Tickets wären interessant, damit nicht immer Siegen, Köln und Frankfurt auftauchen.

Und dann wüsste ich noch gerne, wie Sie zum Tull-Fan geworden sind – Platte, Konzert, TV? Die Antwort auf diese Frage habe ich auf Anhieb nicht auf Ihren Seiten finden können. Und wenn Sie möchten würde ich gerne ein Bild von Ihnen mit zu dem Bericht stellen, das kann ein Porträt, ein Jugendfoto etc. sein…

Viele Grüße, ein schönes Wochenende!
Wolfgang

Willi schrieb daraufhin am 21.08.2011:

Hallo Herr Thomas,

im Anhang finden sie die Eintrittskarte von meinem ersten Tull-Konzert 1972 in Hannover. Ich hoffe die Bild-Auflösung ist groß genug. Aus dem gleichen Jahr ist dann auch ein Bild von mir – ich habe damals begonnen, in einer Band Bassgitarre zu spielen, nichts Aufregendes, eher das, was man gern „Schweine-Mucke“ nennt. Von Jethro Tull hatten wir nur einen Titel: We Used to Know – das wurde aber endlos in die Länge gezogen – mit einem ausführlichen Gitarrensolo (meines Bruders, einem Fan von Eric Clapton). Ich hoffe, dass das Foto von mir ‚okay‘ ist.

Ticket Jethro Tull 1972

Willi and his bass-guitar 1972

Ich kam zu Jethro Tull über das Fernsehen:

Wie geschrieben kenne ich Jethro Tull schon ziemlich lange, fast von Anfang an her. Sicherlich habe ich mich damals auch schon für Musik interessiert. Aber es war nichts dabei, was mich vom Hocker riss. Erst als ich Ian Anderson mit seiner Gruppe im Fernsehen sah (es war nicht das Stockholm-Konzert von Anfang 1969), da hatte ich ‘meine’ Musik gefunden; u.a. spielte Jethro Tull “Living in the Past” und “Bourree”.

Das muss gegen Mitte 1969 gewesen sein. Zunächst hatte ich Schwierigkeiten, den Namen der Gruppe ausfindig zu machen. In meiner Euphorie hatte ich nicht auf diesen geachtet. Und bei der letzten Ansage verstand ich den Namen natürlich nicht. Am 6.9.1969 habe ich mir dann das erste Album (Stand Up) von Jethro Tull gekauft, es war überhaupt mein erstes Album. Das ist gewissermaßen ein Datum, das man wie seinen Geburtstag oder Hochzeitstag eigentlich nicht mehr vergessen kann (6-9-69 ist gut zu merken). Besonders ‚Living in the Past‘ fand ich damals einfach super. Erst später wurde mir klar, dass das sicherlich auch an dem ungewöhnlichen 5/4-Takt des Stückes lag.

Apropos mein Bruder: Er erzählte mir vor längerer Zeit, dass ein ehemaliger Arbeitskollege in seinen frühen Jahren als Roadie gearbeitet hatte. Dabei soll er u.a. auch bei den Stones, aber auch aushilfsweise bei einer Deutschlandtorunee für Jethro Tull gearbeitet haben. Dieser war von Herrn Anderson menschlich gesehen stark enttäuscht, weil Anderson sich sehr arrogant gab. Er nannte Anderson „ein Arschloch“. Leider hat mein Bruder keinen Kontakt mehr zu diesen ehemaligen Kollegen.

Ich wünsche noch einen schönen Sonntagabend.
Viele Grüße
Wilfried Albin

Mail Wolfgang Thomas vom 21.08.2011:

Hallo nach Tostedt, und ein herzliches Dankeschön. Ich denke, dass ich die Bilder so bearbeiten kann, dass sie passen. Wenn nicht: Darf ich mich noch mal melden?..

Was Ian Anderson und den Begriff „Arschloch“ angeht: Den habe ich im Zuge der Recherchen auch hin und wieder gehört. Ich habe ihn in den 90er Jahren mehrmals zu Interviews getroffen und habe ihn als höflichen und zuvorkommenden Menschen kennengelernt. Und diese Einschätzung habe ich in den vergangenen 15 Monaten ebenso häufig gehört wie A…

Vielleicht ist es eine Frage der Tagesform.
Viele Grüße, und noch einmal ein Dankeschön aus Siegen
Wolfgang Thomas

Willi schrieb zuletzt am 24.08.2011:

Hallo Herr Thomas,

sollten Sie mit den Bildern Probleme haben, dann dürfen sie sich gern wieder bei mir melden. Ansonsten wünsche ich Ihnen und Ihrem Sohn gutes Gelingen mit dem Buch. Sie sind ja schon eine längere Zeit damit beschäftigt. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir mitteilen würden, wenn das Buch auf den Markt kommt.

Auch ich kann mich nur bedanken und Ihnen und Ihrer Familie für die Zukunft alles Gute wünschen.

Viele Grüße aus Tostedt nach Siegen.
Wilfried Albin

Ich gebe es zu, auf das Buch gespannt zu sein (nicht nur, weil ich dazu meinen bescheidenen Beitrag liefern durfte). Wolfgang Thomas hat ein profundes Wissen um die Rockszene, was u.a. seine Beiträge (z.B. über Jethro Tull) im Rockmagazin Eclipsed und sein schauens- wie lesenswertes Rock-Museum beweisen. Ich melde mich, wenn das Buch (hoffentlich bald) erschienen sein wird.

siehe auch: Verdienste für die Gesellschaft -> Wolfgang Thomas

Hinweis: Das Buch, an dem Wolfgang Thomas und sein Sohn Kevin über die Deutschland-Beziehungen der Band um Ian Anderson zurzeit arbeiten, „Jethro Tull Over Germany“ wird am 2. April 2012 im Verlag Siegener Rock-Museum erscheinen, für den Maria Thomas verantwortlich zeichnet.

Das Ende einer großen Band

Ach, wie werde ich sie vermissen, meine monatliche Jethro Tull-Kolumne. Und obwohl sich Herr Anderson, Mastermind der Gruppe, in Vielem rührig zeigt – mit seinen vielen ‚big surprises’ kam auch noch ein neues Design der Gruppen-Website daher (eigentlich wurde nur mit Farbe gespielt, statt olivgrün jetzt ein bordeauxrot oder so: Hare In The Winecup – auch das Banner wurde ausgetauscht und glänzt jetzt in einem ausgewaschenen Orange-Braun – neben dem Schriftzug des Bandnamens erstrahlt jetzt auch des Meisters Name – dieser hat sich ja nicht nur die Domain www.jethrotull.com gesichert, sondern auch www.iananderson.com).

www.iananderson.com

Nein, trotz aller Rührigkeit: Es ist Schluss mit lustig. Alle wissen es längst: Die Gruppe Jethro Tull ist wie ihr Namensgeber TOT, verstorben – diese an den Querelen zwischen den Herren Musikern. Wer nun wem nicht mehr so ganz gewogen ist, selbst die unendlich vielen Interviews geben keine klare Auskunft. Ich lese so etwas schon nicht mehr. Die bereits sorgfältig geplante Thick As A Brick-Tour 2012 firmiert unter dem Namen Ian Anderson – wie bereits die laufende Tour schon vom Gruppennamen Jethro Tull nichts mehr wissen will.

Ian Anderson hält Wort: Sollte Martin Barre nicht mehr Stage Left an seiner Seite zu finden sein, dann ist Jethro Tull gestorben. Es bleiben uns nur noch einige nette Erinnerungsfotos aus London

Sollte uns nun wirklich nur noch dieser Herr A samt dieser zwei Herren O bleiben: Ian Anderson samt John O’Hara und Florian Opahle?

Ian Anderson Combo 2010 ff.
Ian Anderson Combo 2010 ff.

Was uns erwartet, wenn wir es wagen sollten, im nächsten Jahr die TAAB-Tour zu besuchen, lässt ein Konzertmitschnitt aus der Guildhall in Gloucester vom 04.09. erahnen, der im Internet kursiert. Da versucht sich die IA Combo (oder heißen die jetzt Trio, Band oder gar Ensemble) an der „The Poet & The Painter Sequence“ aus Thick As A Brick. Dass ein Trio nicht diese orchestrale Gewalt eines Sechs-Mann-Klangkörpers (wie ehemals Jethro Tull: neben IA die Gitarre von Martin Barre, Schlagzeug und Bass sowie zwei Mann an den Keyboards) erzeugt, ist verständlich, aber allein schon durchs fehlende Schlagzeug klingt das so, als spielte eine Damenkapelle Altherrenkapelle zum Schwof auf. Überhaupt fehlt die Dynamik in den Stücken. Und ausschweifende Improvisationen mit viel Firlefanz machen die Musik auch nicht besser. Manche Passage ist außerdem schlecht arrangiert. Nein, kein Wort zu dem von Herrn Anderson, das man bei anderen als Gesang bezeichnet. Als Trio aufzutreten spart dem Knauser Personalkosten. Eine Rockband ist das dann aber nicht mehr. Hier ein kurzer Zusammenschnitt:


Ian Anderson: Thick as a Brick (The Poet & The Painter Sequence) / Gloucester 04.09.2011

Es bleibt dabei: Wir erinnern uns gern an alte Zeiten. Das gilt jetzt auch für die Musik von einer wirklich tollen Gruppe namens Jethro Tull. Wie heißt es in einem Abschiedsspruch (von unbekannt): Alles hat seine Zeit, die Zeit der Liebe, der Freude und des Glücks, die Zeit des Sorgens und des Leids. Es ist vorbei. Die Liebe bleibt. – Immerhin …

… til a big surprise (4)

Nun bin ich aber platt wie ‘ne Briefmarke. Das ist der Hammer. Damit hat ja nun wirklich keiner gerechnet. Ian Anderson lüftet sein ‚big surprise‘ – und was ist es: Thick as a Brick goes on Tour – nächstes Jahr! Zum 40. Jahrestag des legendären Albums! Warum eigentlich große Überraschung? Die Spatzen haben es ja schon längst von den Dächern gepfiffen … Nun ist es immerhin offiziell.

TAAB goes on Tour

Mitte April 2012 geht’s also in UK los. Ian Anderson (nicht Jethro Tull) offeriert uns dann „Thick as a Brick“ in seiner Gesamtheit als eine ‚more theatrical production’ mit Video, zusätzlichen Musikern (mit Band und zusätzlichen Gästen) und einer Truppe tanzender Elefanten, die – welch köstlicher Witz – nicht tanzen können (ich liebe Andersons Späße). Was soll ich dazu sagen: Schön, schön … (mir fehlen wirklich glatt die Worte)!

Aqualung 40th Anniversary Collector's Box

Aber dem nicht genug: Längst angesprochen und verkündet ist auch das jetzt offiziell: Zum 40. Jahrestag des Albums „Aqualung“ gibt es ab dem 28. Oktober d.J. dieses in einem neuen Stereo Mix und gar einem 5.1 Surround Sound Mix: Aqualung 40th Anniversary Collector’s (mit einer 180g LP / 2CD / DVD / BLU-RAY und einem 48page hard back book, presented in a hardback slipcase.) für gut 100 € oder als Aqualung 40th Anniversary Special Editions für den etwas dünner geratenen Geldbeutel (2 CDs mit dem neuen Stereo-Mix und zusätzlichem Material). Wer lässt Geld vom Himmel regnen?!

Zurück zur Thick as a Brick-Tour von Herrn Anderson (ich wiederhole: nicht Jethro Tull). Ich muss hier wohl keinem sagen, wie sehr ich das Album liebe. Es gäbe nichts Größeres, als es einmal vollständig auf der Bühne live vorgetragen zu sehen. Ohne Wenn und Aber geht das aber leider nicht: Wie will das der Herr Anderson gesanglich eigentlich hinbekommen (es sei denn, strange avenue von Laufis Jethro Tull Board hätte Recht: Andersons „Stimmbandprobleme waren eine Katzenallergie!“). Ein Gastsänger (wurde natürlich längst diskutiert) wäre denkbar (nicht aber bei Herrn Anderson). Und wie steht es mit seinem ‚Versprechen’, niemals mehr zum Saxophon zu greifen? TAAB aber ohne Sax? Und TAAB ohne Martin Barre? Irgendwie geht das alles nicht. Es käme einer völligen Demontage von TAAB gleich. Ist ja gut gemeint, Herr Anderson!

Nun, keine Vorschusslorbeeren und auch kein Verriss vor der Zeit. Warten wir es ab, was sich da der Meister ausgedacht hat. Vielleicht ist er ja doch zu einer echten Überraschung fähig (nur fehlt mir der Glaube)!