Archiv für den Monat: Mai 2008

Blumenpracht Teil 13

Mit dem Mai geht der Frühling langsam zu Ende. Viele Blumen wie die Tulpen sind bereits verblüht. Dafür sprießen andere Pflanzen.

Ich erinnere mich an Getreidefelder in meiner Kindheit, die von Kornblumen und Mohn gesäumt waren. Heute sieht man das leider nicht mehr, nicht nur der Giftigkeit der Pflanzen wegen. Und ich erinnere mich an Wiesen auf Sizilien im April 1992, die geradezu blutrot gefärbt von Mohnblumen waren. Ein unvergesslicher Eindruck. Von daher liebe ich diese Pflanzen und freue mich über einige von ihnen, die auch bei uns im Garten wachsen.

Blumenpracht in AlbinZ Garten - Mai 2008

Blumenpracht in AlbinZ Garten - Mai 2008

Blumenpracht in AlbinZ Garten - Mai 2008

Blumenpracht in AlbinZ Garten – Mai 2008

Blumenpracht in AlbinZ Garten - Mai 2008

Blumenpracht in AlbinZ Garten - Mai 2008

(Fast) unterschlagene Beiträge – Teil 7

Dopingbelastete DDR-Trainer in China

Null-Toleranz gegen Doping hat Chinas Führung vor den Olympischen Spielen in Peking versprochen. Doch nach Recherchen von Frontal21 beim ZDF arbeiten dopingbelastete DDR-Trainer in China. „Das ist ein Schlag ins Gesicht von Doping-Bekämpfung“. Das können ja heitere olympische Spiele werden.

Eiertanz um Präsidentschaft

Schwan gegen Köhler. Die SPD will ihr eigenes Profil schärfen und nominiert erneut Frau Schwan als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten. Das entfacht einen Sturm der Entrüstung bei der Union (zunächst wollte die SPD Herrn Köhler unterstützen). Nur ohne die Stimmen der Linken wird es wohl wieder nichts mit Frau Schwan werden. Also ‚hofft’ Herr Beck auf die Stimmen der Linken. Damit aber nicht schon jetzt erste Weichen in die falsche, nämlich linke, Richtung gestellt werden (siehe Hessen), fordert Herr Müntefering einen Anti-Links-Beschluss.

Dieser Eiertanz der großen Parteien macht diese für die nächste Bundestagswahl nicht gerade attraktiver.

Stasi-Methoden bei der Telekom

Die Telekom bezieht wegen des Spitzel-Skandals Prügel: Der frühere BDI-Chef Henkel spricht von „Stasi-Methoden“, und der Bund Deutscher Kriminalbeamter will der Telekom sogar die Macht über die Daten entziehen und diese in Staatshände geben. Bist Du eigentlich immer noch Kunde bei der Telekom?

Siehe auch zdf.de: Das Callcenter der Eitelkeiten – Telekom-Skandal offenbart zunehmende Gefährdung der Grundrechte

No Angels – No Points

… so tituliert die „Bild“-Zeitung das Grand-Prix-Desaster für Deutschland. Bis 14 können die also bei dem Käseblatt nicht mehr zählen, denn das deutsche Pop-Quartett „No Angels“ erhielt mit Polen und Großbritannien zwar die geringste Punktzahl, aber eben doch 14 Punkte.

Trotz ihres schlechten Ergebnisses zeigte sich Sängerin Jessica zufrieden: „Ich bin etwas geschockt, aber wir können stolz sein“, sagte sie danach in der ARD, die den Wettbewerb übertragen hatte. Die einen können nicht rechnen, die andere(n) sind stolz auf nichts (falsch, es waren ja doch immerhin noch 14 Punkte).

Licht und Schatten

In meinem Beitrag Sofies Welt: Platon kam ich am Rande auf Platons Höhlengleichnis zu sprechen. In diesem Zusammenhang gab es einige Irritationen (wie die Begriffe Licht und Schatten aufzufassen sind). Daher hier einige Ergänzungen. Zunächst zum Inhalt des Gleichnisses von Platon (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/):

Platon beschreibt einige Menschen, die in einer unterirdischen Höhle von Kindheit an so festgebunden sind, dass sie weder ihre Köpfe noch ihre Körper bewegen und deshalb immer nur auf die ihnen gegenüber liegende Höhlenwand blicken können. Licht haben sie von einem Feuer, das hinter ihnen brennt. Zwischen dem Feuer und ihren Rücken werden Bilder und Gegenstände vorbeigetragen, die Schatten an die Wand werfen. Die „Gefangenen“ können nur diese Schatten der Gegenstände sowie ihre eigenen Schatten wahrnehmen. Wenn die Träger der Gegenstände sprechen, hallt es von der Wand so zurück, als ob die Schatten selber sprächen. Da sich die Welt der Gefangenen ausschließlich um diese Schatten dreht, deuten und benennen sie diese, als handelte es sich bei ihnen um die wahre Welt.

Platon (bzw. Sokrates) fragt nun, was passieren würde, wenn man einen Gefangenen befreien und ihn dann zwingen würde, sich umzudrehen. Zunächst würden seine Augen wohl schmerzlich vom Feuer geblendet werden, und die Figuren würden zunächst weniger real erscheinen als zuvor die Schatten an der Wand. Der Gefangene würde wieder zurück an seinen angestammten Platz wollen, an dem er deutlicher sehen kann.

Weiter fragt Platon, was geschehen würde, wenn man den Befreiten nun mit Gewalt, die man jetzt wohl anwenden müsste, an das Sonnenlicht brächte. Er würde auch hier zuerst von der Sonne geblendet werden und könnte im ersten Moment nichts erkennen. Während sich seine Augen aber langsam an das Sonnenlicht gewöhnten, würden zuerst dunkle Formen wie Schatten und nach und nach auch hellere Objekte bis hin zur Sonne selbst erkennbar werden. Der Mensch würde letztendlich auch erkennen, dass Schatten durch die Sonne geworfen werden.

Erleuchtet würde er zu den anderen zurückkehren wollen, um über seine Erkenntnisse zu berichten. Da sich seine Augen nun umgekehrt erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen müssten, könnte er (zumindest anfangs) die Schattenbilder nicht erkennen und gemeinsam mit den anderen deuten. Aber nachdem er die Wahrheit erkannt habe, würde er das auch nicht mehr wollen. […]

Platon

Zur Deutung:

Platon veranschaulicht demgemäß durch sein Gleichnis, dass der gewöhnliche Mensch im Alltag wie in einer Höhle lebt. Denn die Dinge, die er als real wahrnimmt, sind Platons Ideenlehre zufolge in Wahrheit nur Schatten und Abbildungen des wahren Seienden. Die Höhle im Gleichnis steht für unsere sinnlich wahrnehmbare Welt, der harte Aufstieg des Höhlenbewohners für den Weg der Seele hinauf bis zur Erkenntnis des tatsächlichen Zentrums des Seins: der Idee des Guten, die im Gleichnis durch die Sonne repräsentiert ist. Es geht im Höhlengleichnis also darum, die Denkkraft nicht auf das sinnlich Wahrnehmbare der uns unmittelbar umgebenden Welt zu lenken, sondern auf das, was hinter dieser Welt steht, beziehungsweise auf den ideellen Ursprung dieser Welt.

Platons Schatten haben nichts mit Finsternis oder Sonnenflucht zu tun. In seinem Höhlengleichnis vertritt er die Theorie, dass wir nicht die Realität wahrnehmen, sondern nur ein Abbild von ihr; Schatten eben.“ wie Lockwood schreibt, wobei das Wort „Realität“ sicherlich nicht ganz treffend ist. Unsere Schattenwelt ist schon die eigentliche Realität. Aber es gibt eine höhere ‚Wirklichkeit’, die Welt der Ideen (das wahre Seiende, wie es etwas sehr abstrakt auch genannt wird), dort, wo wir die ewigen und unveränderlichen „Musterbilder“, die Urbilder hinten den verschiedenen Phänomenen, finden.

Auch wenn Licht und Schatten im eigentlichen Sinne nicht gemeint sind, so spielen beide durchaus eine Rolle in den philosophischen Gedanken von Albert Camus, zu dem ich mich auch schon mehrmals an dieser Stelle geäußert habe. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist mein Beitrag Albert Camus: Der Fremde.

Von Albert Camus gibt es zwei Frühwerke, deren Titel bereits das Thema umreißen:

Licht und Schatten (L’envers et l’endroit, 1937)
Hochzeit des Lichts. Impressionen am Rande der Wüste (Noces, 1938)

Albert Camus

Camus ist in Algerien geboren worden und aufgewachsen, also in einem Land, in dem die Sonne vorherrscht. Es ist nicht verwunderlich, wenn Platon als Grieche zur Veranschaulichung seiner Gedanken ein Gleichnis mit Licht und Schatten gewählt hat. Und so greift auch Camus als Mittelmeermensch zu Licht und Schatten. Nachfolgend einige Auszüge aus einem Aufsatz von Andreas Woyke: Suche nach Einheit und Auflehnung gegen die Welt bei Albert Camus. Bern, 2007, der mir einige wesentliche Punkte der Gedanken Camus’ unter dem Gesichtspunkt von „Licht und Schatten“ wiedergibt:

Im Vorwort zur Neuauflage der frühen Textsammlung „Licht und Schatten“ von 1958 schreibt Albert Camus:

„Ich weiß, dass meine Quelle sich in ‚Licht und Schatten’ befindet, in jener Welt der Armut und des Lichtes, in der ich lange Jahre gelebt habe und die mich dank der Erinnerung heute noch vor zwei gegensätzlichen, jeden Künstler bedrohenden Gefahren bewahrt, nämlich dem Ressentiment und der Sattheit.“

Es liegt also durchaus nahe, die frühen literarischen Texte Camus’ als Hintergrund zu wählen, um das ambivalente Verhältnis zwischen Sinnsuche und Auflehnung gegen eine sinnlose Welt zu beleuchten, mit dem uns seine philosophischen Texte „Der Mythos von Sisyphos“ und „Der Mensch in der Revolte“ konfrontieren. Im Folgenden soll es darum gehen, diesen Zusammenhang im Blick auf die frühe Textsammlung „Die Hochzeit des Lichts“ auszuloten.

Im Vorwort zu „Licht und Schatten“ nennt Camus zwei Erfahrungsdimensionen der Welt, die seit seiner Kindheit und Jugend in Algerien sein Lebensgefühl prägen, nämlich die „Welt der Armut“ und die „Welt des Lichtes“. Die näheren Einflüsse dieser beiden Aspekte präzisiert er wie folgt:

„Das Elend hinderte mich, zu glauben, dass alles unter der Sonne und in der Geschichte gut sei; die Sonne lehrte mich, dass die Geschichte nicht alles ist.“

Die Erfahrung von Leid und Armut sowie die schmerzliche Erkenntnis der eigenen Sterblichkeit stoßen die Sinnsuche zurück und fordern zur Auflehnung gegen die Welt heraus, die eng mit einer grundlegenden Skepsis gegenüber allen Erlösungshoffnungen verbunden ist:

„Denn hoffen heißt zuletzt entsagen, wenn man auch das Gegenteil zu glauben pflegt. Und leben heißt: nicht entsagen.“

Doch die Schönheiten der algerischen Natur, das Wechselspiel von Sonne und Meer, sowie Erfahrungen der Kunst und des „Zaubers von Orten“ machen auch episodisches Glück und unmittelbare Freude am Dasein möglich. Die Konfrontation mit diesen beiden grundlegenden Dimensionen menschlicher Existenz bildet für Camus den Ausgangspunkt seiner philosophischen Auseinandersetzung mit dem Selbst- und Weltverständnis des modernen Menschen. Die intuitive Erkenntnis der genuinen Aufeinander-Bezogenheit beider Aspekte führt ihn dazu, eine nostalgische Harmoniesehnsucht ebenso zurückzuweisen wie alle religiösen, politischen und sonstigen Entwürfe, die eine radikale Transzendierbarkeit der negativen Seiten der Existenz versprechen:

„Wenn ich mich jetzt gleich in die Wermutbüsche werfe und ihr Duft meinen Körper durchdringt, so werde ich bewusst und gegen alle Vorurteile eine Wahrheit bekennen: die Wahrheit der Sonne, die auch die Wahrheit meines Todes sein wird.“

Wer mag, kann gern den gesamten Aufsatz bei recenseo.de lesen.

EM-Aufgebot steht fest

Bundestrainer Joachim Löw hat sein endgültiges 23-köpfiges Aufgebot für die Fußball-Europameisterschaft bekannt gegeben. Danach sind die Spieler Helmes, Jones und Marin nicht dabei. Dafür werden aber David Odonkor, Oliver Neuville und Piotr Trochowski, die zunächst auch um ihren Platz im Kader (wieso heißt das eigentlich auch Kader?) zittern mussten, dabei sein. Sie gingen beim „Casting“ (Löw) als Sieger hervor.

Natürlich kann man sich darum schlagen, ob man vielleicht einen so quirligen Spieler wie den 19-jährigen Marko Marin dabeihaben sollte und eine Schlaftablette wie Trochowski in die Ferien hätte schicken sollen. Was aber Effektivität betrifft, so zeigte das magere Spiel gestern gegen Weißrussland auf, da ist es u.a. bei Marin noch nicht allzu weit her (zu verspielt) und die Entscheidung verständlich.

Hier das Aufgebot der deutschen Mannschaft:

Tor: Jens Lehmann (FC Arsenal), Robert Enke (Hannover 96), Rene Adler (Bayer Leverkusen)

Abwehr: Christoph Metzelder (Real Madrid), Per Mertesacker (Werder Bremen), Philipp Lahm (Bayern München), Arne Friedrich (Hertha BSC Berlin), Marcell Jansen (Bayern München), Clemens Fritz (Werder Bremen), Heiko Westermann (Schalke 04)

Mittelfeld: Michael Ballack (FC Chelsea), Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart), Simon Rolfes (Bayer Leverkusen), Torsten Frings (Werder Bremen), Bastian Schweinsteiger (Bayern München), Piotr Trochowski (Hamburger SV), Tim Borowski (Werder Bremen/Bayern München), David Odonkor (Betis Sevilla)

Angriff: Miroslav Klose (Bayern München), Lukas Podolski (Bayern München), Mario Gomez (VfB Stuttgart), Kevin Kuranyi (Schalke 04), Oliver Neuville (Borussia Mönchengladbach)

Warum ich eigentlich diesen Beitrag schreibe: Bei spreeblick.com las ich einen ebenso ‚kompetenten’ wie witzigen Beitrag zur Nominierung des deutschen Kaders bei der EM 2008.

Ich heiß – du cool?

Nicht immer ist es das ‚Coolste’, nur cool zu sein. Manchmal macht er mehr Sinn, heiß zu sein: Heiß auf Mitsprache und Verantwortung! Heiß zu sein auf umweltbewusstes Handeln.

Von Freitag, 30. Mai bis Sonntag, 1. Juni 2008 findet auf dem Gelände des Jugendhofs Sachsenhain in Verden/Dauelsen das Landesjugendcamp der Evangelischen Jugend der Landeskirche Hannover statt.

Ich heiß - du cool?

Auf dem Gelände des Evangelischen Jugendhofs Sachsenhain in Verden/Dauelsen werden etwa 2 000 Jugendliche zusammenkommen und sich das Motto auf ganz unterschiedliche Weise zu eigen machen. Kreative Workshops, feierliche Gottesdienste, knallige Band–Auftritte und viele weitere Möglichkeiten haben die vorbereitenden Gruppen aus den sechs Sprengeln der Evangelisch–lutherischen Landeskirche Hannovers und den christlichen Jugendverbänden genutzt, um die Thematik »Orientierung für mich finden, Verantwortung übernehmen, umweltbewusst handeln« erlebbar und fassbar zu machen.

Halb So Wild - aus Tostedt

Eine dieser ‚knalligen Bands’ ist die Gruppe „Halb So Wild“ aus Tostedt, die am Freitagabend beim Bandcontest (zwischen 21.30 und 23.30 Uhr) auftreten wird. Mein Sohn Jan ist mit dabei (sowohl beim Landesjugendcamp als auch bei der Musik – u.a. am Banjo).

Fußball-EM 2008 – musikalisch

In weniger als zwei Wochen starte die Fußball-Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und in Österreich. Damit man sich schon heute musikalisch darauf einstimmen kann, gibt es die verschiedensten EM-Liedchen, so auch eines, das vom Deutschen Fußballbund (DFB) initiiert wurde: Die Gruppe Revolverheld intoniert das Lied „Helden 2008“ und beschwört darin u.a. den ‚Geist’ der WM 2006 bzw. den von Bern 1954 („Das Fußballwunder geht weiter …“). In teutonischer Bescheidenheit wird auch schnell der kommende Sieger ausgemacht („Wir werden Europameister!“). Der Reim „weiter“ auf „Meister“ ist zwar arg holprig, aber was reimt sich schon auf Meister (höchstens Scheibenkleister: Was für ein großer Scheibenkleister – wir werden nicht Europameister?!). Das Liedchen ist ziemlich eingängig und ganz auf den etwas simplen Geschmack deutscher Fußballfans abgestellt:

„Helden 2008“ der Hamburger Gruppe Revolverheld [youtube][zdf.de – in besserer Auflösung]

Fußball-Europameisterschaft 2008 - Schweiz / Österreich

Natürlich bieten auch die Gastgeber ihre EM-Songs. Österreich (und der ÖFB) fiebert mit Christina Stürmer (nomen est omen?!) der EM entgegen („Wir haben Fieber! … fiebert mit!“). Von all den Liedern wohl das beste:

Christina Stürmer – Fieber [youtube][zdf.de – in besserer Auflösung]

Gelassen Schweizerisch (so auch in Switzerdütsch) kommt Sebastian Bürgin alias Baschi mit „Chum bring en hei“ daher. Interessant der Chor, der wie ein fußballerischer Schlachtenchor klingt. Herrn Oliver Pocher muss das Lied wohl auch gefallen, denn er beglückt uns mit einer hochdeutschen Fassung (Kommt, bringt ihn heim). Geld stinkt bekanntlich nicht, und irgendwie partizipiert jeder gern an solchen Großereignissen.

Wie weit man sich bei der Hinwendung zum Massengeschmack auch geografisch von seinen Fans entfernen kann, demonstriert die UEFA. Sie schickt Jamaikas Pop-Export Shaggy mit einer Strand-Hymne ins Alpen-Rennen. Ein scheußlich-schönes Lied:

Official EM Song UEFA EURO 2008™ by Shaggy: Like a Superstar

Aber dem noch nicht genug. DJ Bobo beglückt uns ebenso mit flotten Rhythmen: Olé Olé (ich dachte die EM findet in der Schweiz und Österreich statt und nicht in Spanien – oder sollte das das Lied des spanischen Fußballverbandes sein?).

Immerhin verschonen uns DJ Ötzi, Peter Alexander und Udo Jürgens mit ihren gesanglichen Beiträgen in Sachen Fußball-EM. Wen’s gefällt ….?!

Offizielle Website der UEFA zur Euro 2008

… hier noch ein Nachschlag in Sachen: Fußballsongs

Zen des Bloggens

Zen-Buddhismus und Bloggen (d.h. das Führen eines solchen Internet-Tagebuchs), wie passt das zusammen? Vielleicht in dem das Bloggen selbst zum ‚Thema’ der Meditation wird, in dem gefragt ist, wie ich ein guter Blogger werde. Statt Bloggen und Blogger darf gern auch Leben und Lebewesen (Mensch) gesetzt sein. Wie es gefällt …

Meditativer Blogger?!

Wie so vieles aus Fernost, so ist auch der Zen-Buddhismus oft ein Buch mit sieben Siegeln für uns westlich ausgerichtete Menschen. Wenn dort z.B. das Bogenschießen nicht als Sportart sondern als meditatives Üben den Mittelpunkt bildet, so steht in der kleinen Abhandlung „Zen des Bloggens“ auch die Versenkung in das eigene Seelische im Zentrum. Wenn es dann noch hilft, ein guter Blogger zu werden – umso besser. Immerhin erfährt man so nebenbei einiges, was das Bloggen betrifft – und was Zen sein könnte …

Wie klingt das Klatschen mit nur einer Hand?

Wenn Du Dich mit Zen und mit Bloggen auskennst,
lies dieses E-Book und teile es mit anderen.

Wenn Du Dich mit Zen, aber nicht mit Bloggen auskennst,
teile dieses E-Book mit anderen.

Wenn Du Dich nicht mit Zen, aber mit Bloggen auskennst,
lies dieses E-Book.

Wenn Du dich nicht mit Zen und auch nicht mit Bloggen auskennst,
dann lies es zweimal.

Download des kleinen e-Books (als PDF): Zen des Bloggens
Quelle: upload-magazin.de

Weiteres zum Buddhismus in WilliZ Kolomnen

Lockwoods Top 22 & Zugabe

Nachdem bereits Alex uns seine persönlichen 10 besten Lieder präsentiert hat, und auch ich meine Top 10 bzw. Top 20 abgeliefert habe, hat sich nun auch Lockwood die Mühe gemacht, uns seine Lieblingslieder zu ‚beichten’. Abba, Psalm von Roxy Music (wenn hier auch als Exot vorgestellt) sind keine Überraschung mehr. Aber einige andere schon (Mort Shuman und Vicky Leandros). Nicht zu übersehen ist dabei auch die ungewöhnlich starke Präsenz holder Weiblichkeit, was mich natürlich durchaus erfreut. Ohne ein endgültiges Urteil abgeben zu wollen, aber Lockwood hat eine Vorliebe für dunkelhaarige Frauen …:-)

Was Sonny & Cher betrifft, so würde ich die beiden (oder die eine) nicht unbedingt zu meinen Lieblinge zählen, trotzdem hat das genannte Lied „I’ve got You Babe“ für mich in so weit eine gewisse Bedeutung, weil es eine nicht unerhebliche Rolle in meinem Lieblingsfilm „Und täglich grüßt das Murmeltier …“ spielt.

Aber lassen wir Lockwood zu Wort kommen (ich habe mir erlaubt, bei youtube zu den ausgewählten Liedern ein hoffentlich passendes Video herauszusuchen) – und der großen Mühe wegen auch in einem eigenen Beitrag:

Grüß Euch Gott alle miteinander,

es ist still geworden in unserer kleinen Schreiberrunde.
Ich habe die schöpferische Pause u.a. dazu genutzt, über die Liste meiner zehn Lieblingslieder nachzudenken. Das Ergebnis ist erschütternd: Ich bekomme sie nicht zusammen. Allein für meine Lieblingskünstler Jethro Tull, Kate Bush und die Pogues müsste ich mindestens je zehn Plätze belegen. Das wäre nicht im Sinne des Erfinders. Also muss ich tricksen. Unten findet Ihr eine Liste ohne meine Lieblinge, die ohnehin einen festen Stammplatz in meinem Herzen, meinem Hirn und meinem Trommelfell haben. Aber selbst diese abgespeckte Liste ist nicht vollständig. Bei dieser Aufgabenstellung merkt man erst, wie wenig „zehn“ sein kann. However, los geht’s (die Reihenfolge der Lieder sagt nichts über ihren Stellenwert aus):

Led Zeppelin: Kashmir (dramatischer Song in epischer Breite; begleitet mich seit frühester Jugend)
Led Zeppelin: The Battle Of Evermore (hätte auch von JT sein können; nicht aufgepasst, Mr. Anderson!)
Peter Gabriel: Solisbury Hill (schon seit 30 Jahren einer meiner absoluten Favoriten)
Fleetwood Mac: Never Going Back Again (tolle akustische Gitarren)
Roger Chapman: Run Like The Wind (schöne schnulzige Mike Batt – Produktion)
Rolling Stones: Paint It Black (die frühen Stones hatten einige schöne Melodien)
Mort Shuman: Le lac majeur (für die sentimentalen Momente im Leben)
BJH (Barclay James Harvest): Hymn (Neues Testament für Popfans)
Depeche Mode: Personal Jesus (wieder Thema Religion – diesmal kritisch)
B.Springsteen: Jersey Girl (Tom Waits – Cover; klingt am besten, wenn man frisch verliebt ist)
Sex Pistols: Holiday In The Sun (nicht gerade ein Opus, aber frische Gitarren und glaubwürdig vorgetragen)
Big Country: The Seer (mit Kate Bush im Backing Vocal – besser kann Rockmusik kaum sein)
Boston: More Than A Feeling (wurde für dieses Lied die Gibsongitarre erfunden?)
David Bowie: Sound And Vision (wie so oft: Die frühen Werke sind die Besten)
L. McKennit: Dante’s Prayer (zum Heulen schön)
Abba: Like An Angel Passing Through My Room (leise Töne von den Asen der Popmusik)
Abba: Slipping Through My Fingers (der Text treibt mir das Wasser in die Augen)
Stevie Nix: Stand Back (bin ich evtl. doch ein Popfan ???)
The Verve: Bitter Sweet Symphony (synthetische Geigen, eingängige Harmonien)
Liquido: Narcotic (deutsche Krachgitarre, aber nett)
Pink Floyd: Comfortably Numb (ich kann es selber kaum glauben, aber The Wall fehlt in meinem Schrank)
Elvis Presley: Always On My Mind (schönes Liebeslied, schöner Bariton)

Wenn ich die Liste durchzähle, stelle ich fest, dass es fast genau zehn Stücke sind. Sorry, weniger ging wirklich nicht. Neben meinen o.g. Lieblingen fehlen noch die Werke von Queen, Mike Oldfield, einigen Liedermachern und noch vieles mehr.

Außerhalb jeder Konkurenz möchte ich noch einige Exoten auflisten, für die sich garantiert niemand interessiert:

Don Kosaken: Legende von den zwölf Räubern; Der rote Sarafan (nur für Freunde von Männerchören)
Ehel. Ofarim: Cinderella Rockefella (Esther hat eine bemerkenswerte Stimme)
Vicky Leandros: Apres Toi (die Mutter aller Schnulzen, aber was für eine Stimme !)
Mikis Theodarakis: Sorba’s Dance (hellenistische Pseudofolklore mit Eignung zum Ohrwurm)
Sonny and Cher: I’ve got You Babe (mir gefallen die Blasinstrumente in dem Lied – Fagotte ?)
Roxy Music: Psalm (Schönling Ferry als inspirierter Prediger mit tuntigem Pianisten und Passion Play-Saxophon)

So, nach dieser Beichte fühle ich mich wohler.
Vielleicht liest man nochmal etwas voneinander.

Ich wünsche Euch den inneren Frieden
Lockwood

22.05.2008

Christas Bärchen 15: Drei Clownbären

Aus meiner Kindheit kenne ich noch den trommelnden Affen (gab es auch als Hasen), der einen höllischen Lärm machte. Diese drei Teddybärchen sind ganz leise und auch nicht als Kinderspielzeug, sondern zum Sammeln gedacht (jeweils in einer Auflage von 1000 Stück). Der Clown mit Geige und der mit der Ziehharmonika sind 11 cm groß, der mit den Becken 13 cm. Sie stammen aus dem Haus Hermann Teddy in Hirschaid und wurden von mir im Dezember 2006 gekauft und zu Weihnachten meiner Frau zum Geschenk gemacht.

Christas Bärchen: Drei Clownbären

Drei Clownbären:
Clown mit Geige 11
Clown mit Ziehharmonika 11
Clown mit Becken 13

Clown mit Geige 11 – 0484 von 1000
11 cm klein, ohne Bogen (!); vom „Bärreport“ mit dem 1. Platz beim Ted Worldwide 2003/2004 in der Kategorie „Bekleidete Bären“ ausgezeichnet

Clown mit Ziehharmonika 11 – 0440 von 1000
Ziehharmonika abnehmbar, Mohair, 11 cm klein

Clown mit Becken 13 – 0446 von 1000
Mohair, 13 cm klein

Hermann Teddy Original (Teddy Hermann GmbH, 96112 Hirschaid)

Limitierte Editon von jeweils 1000 Stück

Design: Gabriele Wahl

gekauft bei nicy-Versand, Bremen

Hermann Teddy Original

Wie sagt man noch …

Wenn man an längeren Texten bastelt, dann möchte man Begriffe, die man immer wieder verwendet, in einer anderen Wortwahl niederschreiben. Manchmal will das Gehirn aber nicht so richtig, und man findet nicht auf Anhieb ein bedeutungsgleiches oder doch zumindest sinnverwandtes Wort, eben ein Synonym.

Dafür gibt es natürlich Nachschlagewerke, Synonym-Wörterbücher usw. – und jetzt auch online eine Website, über die Sinnverwandtes und Gleichbedeutendes zu finden ist: Wie-sagt-man-noch.de

Sofies Welt: Platon

Nachdem wir in Jostein Gaarder: Sofies Welt – Roman über die Geschichte der Philosophie Sokrates kennen gelernt haben, kommen wir heute auf seinen Schüler Platon (* 427 v. Chr., † 347 v. Chr.) zu sprechen.

Hier zunächst die wichtigsten Textpassagen aus dem Buch:

Platons Akademie

Platon (427 – 347 v. Chr.) war 29 Jahre alt, als Sokrates den Schielingsbecher leeren mußte. Er war lange Schüler des Sokrates gewesen und verfolgte den Prozeß gegen ihn genau. Daß Athen den edelsten Menschen der Stadt zum Tode verurteilen konnte, macht nicht nur einen unauslöschlichen Eindruck auf ihn; es sollte auch die Richtung seiner gesamten philosophischen Tätigkeit bestimmen.

Platon

Für Platon brachte der Tod des Sokrates glasklar zum Ausdruck, welcher Widerspruch zwischen den tatsächlichen Verhältnissen in einer Gesellschaft und dem Wahren oder Ideellen bestehen kann.

Platons erste Handlung als Philosoph war die Veröffentlichung von Sokrates’ Verteidigungsrede. Darin teilt Platon mit, was Sokrates dem großen Gerichtshof vortrug.

Was Platon betrifft, so glauben wir, daß all seine Hauptwerke erhalten sind (Außer Sokrates’ Verteidigungsrede schrieb er Briefe und nicht weniger als fünfunddreißig philosophische Dialoge.) Daß diese Schriften bewahrt sind, liegt nicht zuletzt daran, dass Platon bei Athen seine eigene philosophische Schule eröffnete. Und zwar in einem Hain, der den Namen des griechischen Sagenhelden Akademos trug. Platons Philosophieschule erhielt deshalb den Namen Akademie.

An Platons Akademie wurden Philosophie, Mathematik und Gymnastik unterrichtet.

Das ewig Wahre, ewig Schöne und ewig Gute
Platon interessierte sich für die Beziehung zwischen dem, was auf der einen Seite ewig und unveränderlich ist – und dem, was auf der anderen Seite „fließt“. (genau wie die Vorsokratiker also!)

Die Sophisten meinten, groß gesagt, die Frage, was recht ist und was Unrecht, verändere sich von Stadtstaat zu Stadtstaat und von Generation zu Generation. Die Frage von Recht und Unrecht sei also etwas „Fließendes“. Sokrates konnte das nicht akzeptieren. Er glaubte an ewige Regeln und Normen für das menschliche Handeln. Wenn wir nur unsere Vernunft anwenden, meinte er, können wir alle solche unveränderlichen Normen erkennen, denn die menschliche Vernunft ist ja gerade etwas Ewiges und Unveränderliches.

Und nun kommt also Platon. Er interessiert sich sowohl für das, was in der Natur ewig und unveränderlich ist – als auch für das, was in Moral und Gesellschaft ewig und unveränderlich ist. Ja, für Platon ist das ein und dasselbe. Er versucht, eine eigene „Wirklichkeit“ zu fassen zu bekommen, die ewig und unveränderlich ist.

Die Welt der Ideen
Empedokles und Demokrit hatten ja schon darauf hingewiesen, daß alle Phänomene in der Natur „fließen“, aber daß es trotzdem „etwas“ gibt, das sich niemals verändert (die „vier Wurzeln“ oder die „Atome“). Platon befaßt sich ebenfalls mit dieser Problematik – aber auf ganz andere Weise.

Platon meinte, daß alles, was wir in der Natur greifen und fühlen können, „fließt“. Es gibt also keine Grundstoffe, die nicht in Auflösung übergehen. Absolut alles, was der „Sinnenwelt“ angehört, besteht aus einem Material, an dem die Zeit zehrt. Aber gleichzeitig ist alles nach einer zeitlosen Form gebildet, die ewig und unveränderlich ist.

Warum sind alle Pferde gleich … Es gibt etwas, das allen Pferden gemeinsam ist, etwas, das dafür sorgt, daß wir niemals Probleme haben werden, ein Pferd zu erkennen. Das einzelne Pferd „fließt“ natürlich. … Aber die eigentliche „Pferdeform“ ist ewig und unveränderlich.

Für Platon ist dieses Ewige und Unveränderliche also kein physischer „Urstoff“. Das Ewige und Unveränderliche sind geistige oder abstrakte Musterbilder, nach denen alle Phänomene gebildet sind.

Er hat sich darüber gewundert, wieso alle Phänomene in der Natur sich so ähnlich sein können, und er ist zu dem Schluß gekommen, daß „über“ oder „hinter“ allem, was wir um uns herum sehen, eine begrenze Anzahl von Formen liegt. Diese Formen nannte Platon Ideen.

Platon glaubte an eine eigene Wirklichkeit hinter der „Sinnenwelt“. Diese Wirklichkeit nannte er die Welt der Ideen. Hier finden wir die ewigen und unveränderlichen „Musterbilder“, die Urbilder hinten den verschiedenen Phänomenen

Sicheres Wissen
Platon geht es darum, daß wir niemals sicheres Wissen über etwas gewinnen können, daß sich verändert. Von dem, was der Sinnenwelt angehört … haben wir nur unsichere Meinungen. Sicheres Wissen können wir nur von dem haben, was wir mit der Vernunft erkennen.
… über das, was wir mit der Vernunft erkennen, können wir sicheres Wissen erlangen. Die Winkelsumme in einem Dreieck beträgt in alle Ewigkeit 180 °. Und so wird auch die „Idee“, daß alle Pferde auf vier Beinen stehen, weiter gelten, selbst wenn alle Pferde in der Sinnenwelt einmal lahm werden sollten.

Eine unsterbliche Seele
Wir haben gesehen, daß Platon die Wirklichkeit für zweigeteilt hielt.

Der eine Teil ist die Sinnenwelt – über die wir nur ungefähre oder unvollkommene Kenntnis erlangen können

Der andere Teil ist die Ideenwelt – über die wir sicheres Wissen erlangen können, wenn wir unsere Vernunft gebrauchen.

Platon zufolge ist auch der Mensch ein zweigeteiltes Wesen. Wir haben einen Körper, der „fließt“. Er ist unlösbar mit der Sinnenwelt verbunden und erleidet dasselbe Schicksal … Aber wir haben auch eine unsterbliche Seele – und sie ist der Wohnsitz der Vernunft. Eben weil die Seele nicht materiell ist, kann sie einen Blick in die Ideenwelt werfen.

Platon meinte weiter, daß die Seele schon existiert hat, ehe sie sich in unserem Körper niederließ: Einst war die Seele in der Ideenwelt. … Aber sowie die Seele in einem Menschenkörper erwacht, hat sie die vollkommenen Ideen vergessen. Und dann passiert etwas, ja, jetzt setzt ein wunderbarer Prozeß ein: Wenn der Mensch die Formen in der Natur erlebt, taucht nach und nach in der Seele eine vage Erinnerung auf … Damit wird auch eine Sehnsucht nach der eigentlichen Wohnung der Seele erweckt. Die Seele verspürt also eine „Liebessehnsucht“ nach ihrem eigentlichen Ursprung. Von nun an erlebt sie den Körper und alles Sinnliche als unvollkommen und unwesentlich … Sie möchte aus dem Kerker der Körpers befreit werden.

(Aber) durchaus nicht alle Menschen lassen ihrer Seele freien Lauf … Die meisten Menschen klammern sich an die „Spiegelbilder“ der Ideen in der Sinnenwelt. Sie sehen ein Pferd … Aber sie sehen nicht das, wovon alle Pferde nur eine schlechte Nachahmung sind.

Wenn Du einen Schatten siehst …, dann denkst Du doch auch, daß etwas diesen Schatten werfen muß. Vielleicht ist das ein Pferd, denkst Du, aber Du kannst nicht ganz sicher sein. Also drehst Du Dich um und siehst das wirkliche Tier – das natürlich unendlich viel schöner und schärfer in den Konturen ist als der unstete Pferdeschatten. DESHALB HIELT PLATON ALLE PHÄNOMENE IN DER NATUR FÜR BLOSSE SCHATTENBILDER DER EWIGEN FORMEN ODER IDEEN. Aber die allermeisten sind mit ihrem Leben unter den Schattenbildern zufrieden. Sie denken nicht daran, daß etwas die Schatten werfen muß. Sie glauben, die Schatten seien alles, was es gibt – und deshalb erleben sie die Schatten nicht als Schatten. Deshalb vergessen sie die Unsterblichkeit ihrer Seelen.

aus: Jostein Gaarder: Sofies Welt – Roman über die Geschichte der Philosophie – S. 100-110 – Carl Hanser Verlag 1995

Hier folgt das Höhlengleichnis.

Die Zweiteilung des Menschen in vergänglichem Körper und unsterblicher Seele ist heute nicht nur ein Thema der Religionen, sondern beschäftigt weiterhin viele Menschen. Wer hat sich nicht irgendwann einmal selbst gefragt, ob er so etwas wie eine Seele hat, die zudem unsterblich sein soll. Platons Gedanken sind uns also noch heute ‚vertraut’. Natürlich beinhaltet die Frage nach der Unsterblichkeit der Seele auch Fragen nach einer Möglichkeit der Seelenwanderung bzw. Wiedergeburt. Hierzu führt Platon aus:

Platon schreibt [der Seele] drei Teile, das Begehrende (to epithymêtikon [Begierde]), das seinen Sitz im Unterleibe, das Mutartige (to thymoeides [Agressionstrieb]), das seinen Sitz in der Brust, und das Denkende (to logistikon [Vernunft]), das seinen Sitz in dem Kopfe hat, zu und vertritt die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele, indem er für sie sowohl eine Präexistenz, aus der gefolgert wird, daß das Wissen Erinnerung (anamnêsis) ist, als auch eine Postexistenz mit Wanderung durch verschiedene Leiber und Versetzung in den Fixsternhimmel annimmt.

Neben der menschlichen Seele soll der Kosmos selbst über Vernunft in Form einer Weltseele verfügen. Ähnliche Annahmen finden wir in der indischen Philosophie in Begriffen wie Atman (Einzelseele) und Brahman (Weltseele).

aus Platons Schriften:
Platons Gastmahl
Sokrates bei Projekt Gutenberg (spiegel.de)
Platon bei Projekt Gutenberg (spiegel.de)