Archiv für den Monat: Dezember 2011

Saisonhalbzeit

Winterpause in der Fußballbundesliga. Halbzeit in der Saison. Die Bayern führen erwartungsgemäß, zeigen aber immer wieder Schwächen. Und Werder Bremen ist auf Platz fünf. Immerhin.

Diesen fünften Platz haben die Bremer aber weniger einer konstant guten Leistung zu verdanken. Weil die nachfolgenden Mannschaften auch immer wieder Spiele ins Wasser setzen, konnte sich Werder oben halten. Dafür sind die Plätze eins bis vier, die für eine Teilnahme an der Champions League in der nächsten Saison berechtigen, allerdings auch schon in ziemlich weite Ferne gerückt.

Einzig zu Hause konnte der SV Werder bisher überzeugen. In der Fremde gab es zuletzt eine Klatsche nach der anderen. Man könnte meinen, jeweils zwei völlig verschiedene Mannschaften auflaufen zu sehen. So ganz stimmt das aber auch nicht. Manches Spiel auf eigenem Platz wurde mit einigem Glück gewonnen.

Was ist los? Das fragen sich Trainer Thomas Schaaf und Werder-Chef Klaus Allofs sowie (hoffentlich) der eine oder andere Spieler sicherlich auch. Die kollektive Verweigerung in den Auswärtsspielen ist kaum zu erklären. Und wie das im nächsten Jahr weitergehen soll, weiß kein Mensch. Die Fans sind inzwischen stinke-sauer.

Inzwischen sind Schaaf und Allofs über zwölfeinhalb Jahre in ihren Ämtern. Ohne Zweifel haben beide vieles dazu beigetragen, dass die Mannschaft in diesen Jahren (klammern wir einmal die letzte Saison aus) vorn mitgespielt hat. Aber die Zeichen stehen auf Sturm, der Daumen zeigt nach unten. Der jetzige fünfte Platz kann gewaltig täuschen. So darf und muss gefragt werden, ob das Duo Schaaf/Allofs wirklich noch das Richtige ist. Beide haben nach einigen Querelen erst jetzt ihre Verträge verlängert. Auch ihr Marktwert ist längst im Keller. Die Fragen lauten: Erreicht Thomas Schaaf die Mannschaft überhaupt noch? Und muss man Klaus Allofs nicht eine Menge Fehleinkäufe vorwerfen?

Einer die wichtigsten Leistungsträger ist Claudio Pizarro. Dieser kokettiert verständlicherweise mit einem Vereinswechsel. Denn in der nächsten Saison will er auf jeden Fall international spielen. Und ob Werder es in eine der europäischen Wettbewerbe schafft, ist eben sehr fraglich. Wenn nicht, dann ist Pizarro weg. Da frage ich mich, ob es nicht besser ist, ihn jetzt zur Winterpause bereits abzugeben. Dann bekäme man für ihn noch eine nicht unerheblich hohe Ablösesumme. Im Sommer gibt’s nur Pustekuchen. Und der Jüngste ist Pizarro auch nicht mehr (außerdem waren seine Leistungen in Auswärtsspielen auch nicht die besten).

Ohne Zweifel hat die Mannschaft einiges Potential, dass sie allerhöchstens in Heimspielen abruft. Da gibt es jede Menge Tatente, auch solche, die langsam älter geworden sind und sich unter Schaaf nicht wesentlich weiterentwickelt haben. Marin ist das Beispiel schlechthin. Er ist zwar ein begnadeter Trippler, verheddert sich aber immer wieder – und ist so eher kontraproduktiv. Bei allem Wohlwollen, aber auch Arnautovic ist für mich eine Pleite. Der Mann hat es zwar in den Schenkeln, nicht aber im Kopf. Manchmal braucht es aber auch an Verstand. Was ist mit Wesley oder mit Denni Avdic? Kaum gespielt und dauerverletzt. Und Mehmet Ekici ist auch noch sehr weit davon entfernt, den in ihn gesetzten Erwartungen zu entsprechen.

Schaaf und Allofs hat Werder erst einmal weiterhin an den Hacken. Neue Spieler wird es nicht geben. Wie soll es also weitergehen? Woher will man den frischen Wind nehmen, der jetzt notwendig ist, um wenigstens ansatzweise an alte Spielweisen anzuknüpfen? Vielleicht ein kleiner Tipp an Mannschaft und Betreuer: Haut vor einem Spiel nicht immer so auf die Pauke. Vor dem Spiel auf Schalke hatte ich den Eindruck, dass man sich nur über die Höhe des Sieges nicht einig war. Das es dann eine 0:5-Klatsche wurden sollte, hatte keiner auf dem Zettel. Backt kleinere Brötchen, dafür aber wohlschmeckende …!

Herr Wulff und sein Kredit: Yes, he can …

„Man muss selber wissen, was man macht und das muss man verantworten. Und das kann ich.“ (Quelle: zdf.de) Yes, he can … Ist das nicht toll? Schön, Herr Wulff, dass Sie den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Nur: solche Allgemeinplätze kennt jedes Kind. Aber Sie können es noch besser: Das Wesentliche in seinem Amt sei, „dass man die Dinge bewertet, beurteilt und dann dazu steht und dann auch unterscheidet, wo ist etwas real und wo ist etwas mit sehr viel Staub aufwirbeln verbunden.“ (Quelle: zdf.de)

Jetzt wissen wir endlich, warum Frau Merkel Sie als Bundespräsidenten haben wollte. Keiner drückt so präzise und doch allgemeinverständlich das aus, was jeder Mensch von Haus aus weiß. Sie bewerten und beurteilen also die Dinge. Warum lassen Sie uns aber nicht teilhaben an Ihren Beurteilungen? Finanz- und Eurokrise, man könnte den Eindruck haben, dass das Ihnen ‚am Arsch’ vorbeigeht. Sie schweigen lieber. Da kann man nichts Falsches sagen.

Schön, dass Sie jetzt Ihre Urlaubslisten veröffentlicht ließen. Gratisurlaub also ‚bei Freunden’. Wen interessiert das, Herr Wulff? Das Sie es bestens verstehen, sich erfolgreich durchs Leben zu schnorren, wissen wir nun.

Es ist nicht dieses Skandälchen um einen Kredit, der mich erregt, obwohl ich es von Herrn Wulff instinktlos finde, wie er sich mit dem Kredit einer zwar rechtlich nicht anfechtbaren, moralisch jedoch äußerst bedenklichen Vorteilsnahme bedient hat. Sie selbst sind der Skandal, Herr Wulff. Will man Ihnen ans Leder, so plärren sie laut heraus. Ansonsten schweigen Sie meist. Ihr Einfluss auf die alltägliche Politik sollte darin bestehen, sich zu den großen Themen zu äußern, kluge Gedanken von sich zu geben. Wenn Frau Merkel meint, die Europäische Union sei nur dazu da, verschuldete Staaten zu retten, dann wäre es Ihre Aufgabe, die wichtigeren Fragen zu stellen: Was ist die Strategie Europas? Was ist die Rolle Europas in der Welt?

In seiner verschnupft klingenden Art fehlt Herrn Wulff aber jeglicher Weitblick. Bundespräsidenten glänzten bisher nie durch besonderes Charisma. Aber so farblos wie Herr Wulff war bisher keiner. Bundespräsidenten sollten eine moralische Instanz darstellen. Herr Wulff ist nur ein armes, niveauloses Würstchen.

Ian Anderson im Kloster Maria Laach: God Rest Ye Merry Gentlemen

Am 24. Dezember 2006 übertrug ab 17 Uhr das ZDF „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“, das Weihnachtskonzert des Bundespräsidenten (damals noch Horst Köhler), zu dem auch Ian Anderson von der Gruppe Jethro Tull seinen Beitrag leistete. Das Konzert fand in dem ehrwürdigen Kloster Maria Laach statt. Die Proben zu dem Konzert waren am 15.12.2006, das eigentliche Konzert wurde am 16.12.2006 aufgezeichnet. Ian Anderson & Band” spielten „God Rest Ye Merry Gentlemen”, „Bourreé” und ein Fragment von „Aqualung”.

Ian Anderson im Kloster Maria Laach

German televison celebrates „Christmas with the president“ (the german ‚Bundespräsident‘) every year and 2006 they invited Ian Anderson from the group Jethro Tull to the beautiful monastary Maria Laach to play a few tunes with his band and the youth orchestra Rheinland-Pfalz. The show was recorded on 16.12.2006 (with a public rehearsal on 15.12.2006) and broadcasted on christmas eve, 24.12.2006. Ians set includes „God Rest Ye Merry Gentlemen“.


Ian Anderson & Band: God Rest Ye Merry Gentlemen (2006 im Kloster Maria Laach)

Aimee Mann: One More Drifter in the Snow (2006)

Es überrascht schon zu sehen und zu hören, dass die spröde Blonde Aimee Mann ein Weihnachtsalbum herausgebracht hat. Das ist inzwischen allerdings auch schon wieder fünf Jahre her. Da ich schon dabei bin, diverse Musiker, die meinem Gusto (halbwegs) entsprechen und die uns mit Weihnachtsalben, einzelnen Weihnachts- oder winterlichen Liedern überrascht haben (Jethro Tull, Frank Zappa, Blackmore’s Night und zuletzt Ry Cooder), hier Gehör zu verschaffen, so möchte ich hier auch auf das Album One More Drifter in the Snow von Aimee Mann zu sprechen kommen.

Entsprechend amerikanischer Tradition bummelt nun also auch Aimee Mann durch den weihnachtlichen Schnee. Es handelt sich hierbei um eine Sammlung ihrer liebsten Weihnachtslieder, die sie betont ruhig und sparsam instrumentiert. Bis auf „Calling on Mary“, von Paul Bryan und ihr komponiert, gibt es eine Auswahl an Wehnachtsklassikern wie z.B. „White Christmas“ und „God Rest Ye Merry Gentlemen“, das wir auch instrumental von Ian Anderson & Band kennen.

    Aimee Mann: One More Drifter in the Snow

Es mag sicherlich an den Liedern selbst liegen, dass ich mich für viele nicht begeistern kann, vielleicht weil sie zu hollywood-mäßig sind (die begleitende Hawaii-Gitarre finde ich fast schon kitschig). Aber zwei, drei Lieder sind schon ganz okay so. Besonders die Bläser (und das schmetternde Becken) auf „God Rest Ye Merry Gentlemen“ ist sehr reizvoll und natürlich die Eigenkomposition. Aimee Mann sollte bei ihren eigenen Liedern bleiben. Immerhin ein Versuch, einen eigenen Beitrag zum Fest der Liebe zu leisten. Nicht ganz gelungen zwar, aber es gibt Schlimmeres.

Hier die gesamte Playlist:

1. Whatever Happened To Christmas
2. The Christmas Song
3. Christmastime
4. I’ll Be Home For Christmas
5. You’re A Mean One Mr. Grinch
6. Winter Wonderland
7. God Rest Ye Merry Gentlemen
8. Have Yourself A Merry Little Christmas
9. White Christmas
10. Calling On Mary


Aimee Mann: „One More Drifter in the Snow“ (Samples)


Aimee Mann: Whatever Happened To Christmas

Calling on Mary

I heard the sidewalk Santa say:
Merry Christmas, Merry Christmas
Salvation’s coming cheap today
Merry Christmas, Merry Christmas

I searched the skyline for a star
Merry Christmas, Merry Christmas
And baby I wondered where you are
Merry Christmas, Merry Christmas

‚Cause comfort’s not possible when
You look past the joy to the end

Calling on Mary is voluntary
Unless you’re alone like me
If there’s a star above, then it can look like love
When they light up the Christmas tree

When I was young I couldn’t see
Merry Christmas, Merry Christmas
All that my true love gave to me
Merry Christmas, Merry Christmas

She offered sight to the blind
But I’m not the miracle kind

Calling on Mary is voluntary
Unless you’re alone like me
If there’s a star above, then it can look like love
When they light up the Christmas tree

And to all the lost souls down below:
Merry Christmas, Merry Christmas
What’s one more drifter in the snow?
Merry Christmas, Merry Christmas

Merry Christmas! Merry Christmas!

If there’s a star above, then it can look like love
When they light up the Christmas tree
If there’s a star above, then it can look like love
When they light up the Christmas tree


Aimee Mann: Calling on Mary

Max und Moritz

Eigentlich kommt mir die Politik in der Weihnachtszeit nicht so sehr zupass. Aber selbst ich bekomme Tränen in die Augen, wenn ich sehe, wie die FDP in Selbstauflösung begriffen ist. Letztes Beispiel dafür ist der Rücktritt ihres Generalsekretär Christian Lindner. Warum der eigentlich zurückgetreten ist, weiß wohl er selbst nicht. Aber FDP-Chef Philipp Rösler hat gleich Ersatz und präsentiert einen weiteren aus seiner Boygroup: Patrick Döring. Ich kann mir nicht helfen. Aber wenn ich beide so nebeneinander sehe, erinnern mich Döring und Rösler ganz schwer an Max und Moritz, nicht nur äußerlich:

Irgendwie erinnern mich #Rösler  und #Döring an Max & Mor... on Twitpic

Wie heißt es doch bei Wilhelm Busch: „Aber wehe, wehe, wehe! / Wenn ich auf das Ende sehe!“ oder zuletzt: „Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei / Mit der Übeltäterei!“

Aber soweit sind wir ja noch nicht. Im Gegenteil. Ähnlich der Protestaktion Occupy Wall Street gibt es jetzt eine Initiative namens Occupy FDP, die dazu aufruft, Mitglied der FDP zu werden: „Wir zeigen der FDP, was freie Märkte bedeuten: Wir übernehmen die Mehrheit der FDP und stellen sie auf ein neues Fundament. Oder wir lösen sie auf. #OccupyFDP

Dazu müsste „Occupy FDP“ allerdings 65.000 Mitbürger zum Mitmachen bewegen (so viele Mitglieder hat die FDP im Augenblick), um eine ‚freundliche’ Übernahme zu erreichen. Die Idee finde ich stark und witzig. Aber ich fürchte, sie wird nicht funktionieren. Leider.

Dafür bekommt der FDP aus anderer Richtung Gegenwind zu spüren. Die FDP ist nicht mehr die einzigste Partei, die für Bürgerrechte einsteht (eingestanden hat, muss man korrekterweise sagen). Der Boden wird der FDP geradezu unter den Füßen weggezogen, die Piraten machen sich auf, eine FDP 2.0 zu werden.

Nur die, so fürchte ich, lavieren noch reichlich ziellos durch die Gegend. Sollte es gar sein, dass die Piraten von rechts unterwandert werden? Wie sonst ist es zu erklären, dass ehemalige NPD-Mitglieder in die Partei finden. Jugendsünden hin, Jugendsünden her. Bestes Beispiel ist der Kreistag des Landkreises Harburg, zu dem auch mein Wohnort gehört. In diesen Kreistag wurde ein Herr Romann von den Piraten gewählt, der sich jetzt als Politclown outet und mit sehr widersprüchlichen Aussagen seine Parteifreunde in Entrüstung versetzt. Seine angeblich „deutsch-nationale Einstellung“ mag vielleicht gestellt sein. Aber sein Auftreten (mit einer Bierflasche in der Hand) wird nicht gerade das Ansehen der Piraten stärken.

Aber genug politisiert für dieses Jahr. Sehen wir, wie der Politzirkus im nächsten Jahr weitergeht. Zu lachen (leider auch zu weinen) wird es reichlich geben.

Ian Anderson liest Weihnachtliches

Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christkind, sondern liest uns unser Flötenguru, Ian Anderson von der Gruppe Jethro Tull, etwas traditionell Weihnachtliches aus seiner Heimat Schottland vor („Weihnachtliches mit Onkel Ian“):

    Ian Anderson: Happy New Year & Merry Christmas!

Es handelt sich hierbei um einen Radio-Beitrag zu einer Sendung namens „A Toss the Feathers Christmas Special 2004“ und wurde einst vor sieben Jahren über den amerikanischen Sender Public Radio International ausgestrahlt. Neben „Another Christmas Song“ und „Ring Out Solstice Bells” (am Ende) liest Ian Anderson aus Sir Walter Scott’s „Marmion“ – Dichtung in sechs Gesängen (Marmion – A Tale of Flodden Field in six Cantos; Edinburgh 1808) (siehe auch books.google.de – siehe Text ab S. 156 und Anmerkungen ab S. 308) etwas Weihnachtliches vor:

INTRODUCTION TO CANTO SIXTH

Heap on more wood!-the wind is chill;
But let it whistle as it will,
We’ll keep our Christmas merry still.
Each age has deem’d the new-born year
The fittest time for festal cheer: 5
Even, heathen yet, the savage Dane
At Iol more deep the mead did drain;
High on the beach his galleys drew,
And feasted all his pirate crew;
Then in his low and pine-built hall, 10
Where shields and axes deck’d the wall,
They gorged upon the half-dress’d steer;
Caroused in seas of sable beer;
While round, in brutal jest, were thrown
The half-gnaw’d rib, and marrow-bone, 15
Or listen’d all, in grim delight,
While scalds yell’d out the joys of fight.
Then forth, in frenzy, would they hie,
While wildly-loose their red locks fly,
And dancing round the blazing pile, 20
They make such barbarous mirth the while,
As best might to the mind recall
The boisterous joys of Odin’s hall.

And well our Christian sires of old
Loved when the year its course had roll’d, 25
And brought blithe Christmas back again,
With all his hospitable train.
Domestic and religious rite
Gave honour to the holy night;
On Christmas eve the bells were rung; 30
On Christmas eve the mass was sung:
That only night in all the year,
Saw the stoled priest the chalice rear.
The damsel donn’d her kirtle sheen;
The hall was dress’d with holly green; 35
Forth to the wood did merry-men go,
To gather in the mistletoe.
Then open’d wide the Baron’s hall
To vassal, tenant, serf, and all;
Power laid his rod of rule aside, 40
And Ceremony doff’d his pride.
The heir, with roses in his shoes,
That night might village partner choose;
The Lord, underogating, share
The vulgar game of ‘post and pair.’ 45
All hail’d, with uncontroll’d delight,
And general voice, the happy night,
That to the cottage, as the crown,
Brought tidings of salvation down.

The fire, with well-dried logs supplied, 50
Went roaring up the chimney wide:
The huge hall-table’s oaken face,
Scrubb’d till it shone, the day to grace,
Bore then upon its massive board
No mark to part the squire and lord. 55
Then was brought in the lusty brawn,
By old blue-coated serving-man;
Then the grim boar’s head frown’d on high,
Crested with bays and rosemary.
Well can the green-garb’d ranger tell, 60
How, when, and where, the monster fell;
What dogs before his death he tore,
And all the baiting of the boar.
The wassel round, in good brown bowls,
Garnish’d with ribbons, blithely trowls. 65
There the huge sirloin reek’d; hard by
Plum-porridge stood, and Christmas pie:
Nor fail’d old Scotland to produce,
At such high tide, her savoury goose.
Then came the merry maskers in, 70
And carols roar’d with blithesome din;
If unmelodious was the song,
It was a hearty note, and strong.
Who lists may in their mumming see
Traces of ancient mystery; 75
White shirts supplied the masquerade,
And smutted cheeks the visors made;
But, O! what maskers, richly dight,
Can boast of bosoms half so light!
England was merry England, when 80
Old Christmas brought his sports again.
‘Twas Christmas broach’d the mightiest ale;
‘Twas Christmas told the merriest tale;
A Christmas gambol oft could cheer
The poor man’s heart through half the year. 85

Ich habe noch einmal nachgeforscht und entdeckt, dass es von diesem Poem mindestens zwei deutsche Übersetzung gibt:

Marmion. Eine Erzählung vom Schlachtfelde von Flodden. Dichtung in sechs Gesängen. Zwickau, Gebrüder Schumann, 1827 (Übersetzung: C. Richard) und
Marmion. Darmstadt 1857 (Übersetzung: Alexander Neidhardt, der auch Sonette von Shakespeare übersetzt hat)

Leider habe ich den deutschen Text nicht ausfindig gemacht, so dürft Ihr Euch selbst mit dem Schottischen herumschlagen (leider spricht Ian Anderson alles mehr oder weniger englisch aus. Schade eigentlich … Oder er kann nicht richtig schottisch).

Vor 100 Jahren: Wettlauf zum Südpol

Heute vor einhundert Jahren erreichte Roald Amundsen mit seiner Fram-Expedition als erster Mensch den geografischen Südpol und gewann damit einen Wettlauf gegen den Engländer Robert Falcon Scott und seine Terra-Nova-Expedition, die den Südpol erst am 17. Januar 1912, also 35 Tage nach Amundsen, erreichte.

„Die von Roald Amundsen geleitete Fram-Expedition war eine norwegische Antarktisexpedition, die erstmals den Südpol erreichte. In den Jahren von 1910 bis 1913 fuhr Amundsen mit der Fram, die bereits zweimal in der Arktis eingesetzt worden war, in die Bucht der Wale, wo er Ausrüstung und Hunde an Land brachte und sein Winterquartier aufschlug. Von dort zog er per Hundeschlitten von seiner Basis Framheim aus zum Südpol, den er am 14. Dezember 1911 35 Tage vor seinem Konkurrenten Robert Falcon Scott von der britischen Terra-Nova-Expedition erreichte. Damit hatte er das „Rennen um den Pol“ gewonnen. Die Expedition sollte zunächst in die arktischen Gewässer führen, um den Nordpol zu erreichen; als Amundsen jedoch im Herbst 1909 erfuhr, dass sowohl Frederick Cook als auch Robert Edwin Peary beanspruchten, den Pol erreicht zu haben, änderte er seinen Plan. Die Ersterreichung des Südpols versprach mehr Ehre für den Expeditionsleiter und sein Land sowie eine Verbesserung der nach den entmutigenden Nachrichten vom Nordpol ins Stocken geratenen Spendenakquisition.“ (Quelle: de.wikipedia.org)

Der Wettlauf zum Südpol endete für Robert F. Scott tödlich. Auf der Rückreise fanden Scott und seine vier Gefährten, die den Südpol erreicht hatten, wahrscheinlich am 29. März 1912 den Tod. Er hinterließ ein Tagebuch, das die Reise und insbesondere die Umstände des Scheiterns sehr ausführlich dokumentierte.

Abenteuer-, Entdeckungsreisen üben auch heute noch eine eigenartige Faszination aus, sei es in der Literatur oder im Film. Und sich selbst auf zu machen, um für sich Neuland (Terra Nova) zu entdecken, wer hätte nicht Lust dazu. Von dem Wettkampf um den Südpol las ich als Jugendlicher in Knaurs Geschichte der Entdeckungsreisen von Ernst Samhaber, dem ersten Chefredakteur der Zeit. Das Buch hatte mein Bruder geschenkt bekommen und es ist spannend zu lesen wie ein Kriminalroman.

Die Eroberung des Südpols war das letzte große Abenteuer, die letzte Entdeckung auf unserem Planeten. Als Amundsen und Scott mit ihren Leuten aufbrachen, wusste man mehr über den Mars als über die Antarktis. Amundsen hatte Glück und kam unversehrt zurück. Er hatte von den Inuit gelernt und setzte auf Hundeschlitten. Scott wählte eine gemischte Transportstrategie. Zum einen hatte er Motorschlitten im Einsatz, die allerdings sehr schnell kaputtgingen. Zwar hatte Scott auch Hunde, kam mit diesen allerdings nicht zurecht, und setzte auf Ponys, die aber den Strapazen nicht gewachsen waren. Den Großteil zogen die Männer ihre Schlitten selbst. Und so traf Scott im weiteren Verlauf der Reise weitere unglückliche Entscheidungen. Er entschloss sich, das letzte Teilstück zu fünft statt – wie geplant – mit vier Mann zu bestreiten. Auf der Rückreise ordnete Scott einen halben Tag der geologischen Forschung an, 13 Kilogramm geologischer Proben wurden auf die Schlitten geladen. Außerdem geriet Scott durch verschiedene Zeitverzögerungen in den antarktischen Winter. Am 20. März waren die Männer noch 18 Kilometer – etwa zwei bis drei Tage – entfernt vom einem Depot, als ein Blizzard aufkam und ihnen das Verlassen ihres Zelts verwehrte, in dem sie acht bis neun Tage später starben.

    ZDF: Wettlauf zum Südpol - Amundsen vs. Scott

Gestern Abend lief im ZDF eine knapp 90-minütige, sehe detaillierte und überaus spannende Dokumentation über diesen Wettlauf zum Südpol. Wer nicht die Zeit hatte, diese zu sehen, kann dies nachholen. In der ZDFmediathek ist der Film aufrufbar: Der Wettlauf zum Südpol: Amundsen gegen Scott – Wirklich empfehlenswert.

Neuer Fahrplan, neues Pendlerglück?

Seit Sonntag gibt es sie wieder, die neuen Fahrpläne bei der Deutschen Bahn und damit auch bei den Zügen der metronom Eisenbahngesellschaft GmbH (Metronom). Gleichzeitig steigen die Preise für reguläre Fahrkarten im Nah- und Fernverkehr um satte 3,9 Prozent (beim HVV steigen ‚erst’ ab Januar 2012 die Preise – dann wohl um 2,8 %).

Die neuen Fahrpläne beim Metronom sind übrigens erst einmal nur bis zum 31. März 2012 gültig. Und selbst da gibt es schon ein verwirrendes Chaos, denn manche Züge sind bis zu viermal ausgewiesen – wie das folgende Beispiel (Fahrplan im Ausschnitt) zeigt:

Ausschnitt Metronom-Fahrplan HH-HB

Große Fahrplanabweichungen gegenüber dem alten Fahrplan gibt es wohl nicht. Die hatten wir vor einen Jahr mit Einführung des so genannten „Hansenetzes“. Trotzdem sollte man schon z.B. als Pendler einen Blick auf die neuen Fahrpläne riskieren, denn manche Züge fahren früher los.

Schlimmer geht immer – schrieb ich vor einem Jahr. Und Fahrplanwechsel rufen ganz allgemein betrachtet leichte bis mittelschwere Chaoszustände bei der Bahn hervor. So auch beim Metronom. Erste Zugausfälle, warum auch immer, sind bereits zu vermelden, wenn diese auch nicht immer auf dem Twitter-Account des Metronom, der eigentlich für solche Meldung eingerichtet wurde, gemeldet werden.

Neu ist mit dem Fahrplanwechsel die Übernahme des so genannten Heide-Kreuzes (die Strecken Bremen–Uelzen und Buchholz-Hannover) durch die erixx GmbH: Der Heidesprinter, einem Schwesterunternehmen der metronom Eisenbahngesellschaft GmbH. Warum hier wieder ein neues Unternehmen den Zuschlag bekommen bzw. sich der Metronom nicht selbst um diese Strecken im Ausschreibeverfahren bemüht hat, kann man nur erahnen (sicherlich auch aus lohnpolitischen Gründen). Übrigens: Der Start des neuen Heidesprinters verläuft äußerst ’suboptimal‘ (mein Sohn hatte am Sonntag gleich 30 min. Verspätung, was aber wohl kein Einzelfall sein dürfte).

Und sonst? Die maroden, zum Teil gefährlichen Fahrradständer in Tostedt wurden inzwischen ausgetauscht, was lang genug gedauert hat. Für die Zukunft plant Tostedt nun den Bau von Parkdecks. Seit Tostedt in den HVV aufgenommen wurde, fehlen jede Menge Park-and-Ride-Plätze. Die erst 2007 erfolgte Aufstockung auf 612 Plätze im gesamten Bahnhofsumfeld reicht schon lange nicht mehr aus. Es sind besonders ‚auswärtige’ Pendler, die, um Kosten zu sparen, bis nach Tostedt mit dem Auto und dann von hier aus mit der Bahn fahren. Warum nun der Steuerzahler aus Tostedt für diese Kosten aufkommen muss, ist für mich allerdings nicht nachvollziehbar. Es reicht schon, wenn rund um den Bahnhof alles zugeparkt wird.

Ansonsten ist nur zu hoffen, dass wir Pendler in dieser Fahrplanperiode von endlosen Streik wie zuletzt verschont bleiben.

Frank Zappa: Don’t Eat The Yellow Snow

Jo, so langsam aber sicher geht ’s auf Weihnachten zu. Und der Winter kommt auch schon, wenn auch erst einmal auf leisen Tretern, d.h. mit Graupel, dicken Schneeflocken – und leider immer noch mit Regen. Die Temperaturen sind noch nicht winterlich. Aber warten wir ’s ab. Der nächste Schnee kommt bestimmt. Dann geht es los mit Schneemänner bauen und Schneeballschlacht. Aber Jungs & Mädels, daran denken:

Don't Eat the Yellow Snow

Passt auf, wo die Hunde hinmachen … Und esst mir ja nicht diesen gelben Schnee!


Frank Zappa: Don’t Eat The Yellow Snow

Vorweihnachtszeit (6): Weihnachtliche Dekoration – Teil 2

Meine Frau tut alles, um uns ein wenig in weihnachtliche Stimmung zu bringen. Dazu gehört natürlich eine entsprechende und allgegenwärtige Dekoration in und am Haus, der man sich nicht völlig entziehen kann. Wenn dann auch noch das Wetter etwas winterlicher wird (und ich bald freie Tage habe), dann könnte es vielleicht wirklich noch etwas mit Weihnachtsstimmung werden:

Weihnachtliche Dekoration: Briefkasten Weihnachtliche Dekoration: Gesteck mit Lichtern
Briefkasten Gesteck mit Lichtern
Weihnachtliche Dekoration: Viele Weihnachtsmänner Weihnachtliche Dekoration: Kerze mit Weihnachtsmann
Viele Weihnachtsmänner Kerze mit Weihnachtsmann