Neben den Fundstücken der übelsten Art (Schuhe, Plastikmüll usw.), die der Mensch in den Meeren unseres Planeten (warum eigentlich: unseres Planeten? Wir benehmen uns wir die Eigentümer, sind es aber nicht) hinterlässt, gibt es natürlich (sic!) auch Fundstücke, die wir als Urlauber auf der Hallig Hooge nicht nur gesammelt, sondern zu Dekorationszwecken auch gern mit nach Hause genommen haben. Es sind Fundstücke, die die Natur hinterlassen hat.
Besonders stolz bin ich auf den Fund zweier Holzstücke, die im Salzwasser sehr porös geworden sind und auf dem einen sich Seepocken niedergelassen haben, die in der Zeit abgestorben sind. Interessant ist auch der weiße Stein, einer weichen Variante des Kalksteins, nämlich Kreide. Im Wasser ist dieser rund geschliffen worden, kann aber weiterhin als Schreibkreide genutzt werden. Woher dieser wohl stammen mag? Die weißen Stöckchen sind wohl im Laufe der Zeit ausgeblichen, das besonders dünne ist dabei ungewöhnlich biegsam und scheint nicht zu brechen zu sein.
Der Strand von Hooge besteht statt aus Sand aus den Sedimenten von Muscheln. Unzählige Muscheln werden laufend angespült und zerfallen zu Muschelkalk. So lassen sich hier die Schalen der unterschiedlichsten Muscheln finden. Dabei ist sicherlich mit am interessantesten die eingeschleppte Art der pazifischen Auster, dessen Schale die ungewöhnlichsten Formen bildet. Sehenswert sind auch die Schulpen, eine Art Rückenknochen der zu den Sepien gehörenden Tintenfische.
Hooge liegt im Wattenmeer und steht unter dem starken Einfluss der Gezeiten. Es ist Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen, die sich hier angesiedelt und den dort herrschenden Bedingungen angepasst haben. Zudem ist ein Wattenmeer oft ein wichtiges Rastgebiet für Zugvögel. An der Randzone zwischen Land und Meer sind zudem Salzwiesen entstanden, die einer Vielzahl an salzresistenten Pflanzen Lebensraum bieten.
Eine Reise zu einer Hallig wie Hooge ist eine Reise in die Natur. Meine Frau und ich haben den Aufenthalt auf Hooge sehr genossen.