Nimm Deinen Hut, Hartmut!

Nachdem die Herren Hartmut Mehdorn und Manfred Schell die Republik in einem Monate andauernden ungeklärten Tarifkonflikt in Atem gehalten haben, sieht es endlich nach einer Lösung aus. Aber noch bevor alles in trockene Tücher gewickelt ist, legt der gute Hartmut, seines Zeichen Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, nach und kündigt den Abbau von Stellen sowie weitere Preiserhöhungen bei der Bahn an. Mehdorn ist bekannt für seinen hemdsärmligen Führungsstil und seine Ausrichtung auf das eine Ziel, nämlich die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der DB AG, insbesondere im Hinblick auf die geplante teilweise Kapitalprivatisierung (Gang an die Börse). Wenn er könnte, würde er sogar über Leichen (z.B. über die von Herrn Schell) gehen.

So aber nicht, Herr Mehdorn! Man kann nicht mit der einen Hand die Wogen glätten und mit der anderen wieder in Wallung versetzen. „Diplomat wollte ich nie werden“ lautet Mehdorns Biografie, wie wahr, denn diplomatisch ist diese Handlungsweise wirklich nicht.

Die einen vermuten einen Racheakt des Bahn-Chefs. Andere, wie Hartmut Buyken vom Fahrgastverband Pro Bahn (noch ein Hartmut), halten die Forderung für völlig überzogen: „Herr Mehdorn brüstet sich mit Milliardengewinnen. Die Tarifeinigung mit den Lokführern kostet die Bahn aber nur einen zweistelligen Millionenbetrag.“

Wie immer, so ist der Kunde der Dumme, der die Zeche zu bezahlen hat. Zunächst hatte er durch die Streiks zu leiden. Und erst im Dezember, also vor gerade einmal 6 Wochen, sind die Bahn-Preise um drei Prozent erhöht worden. Die andauernden Preiserhöhungen (zuletzt zweimal im Jahr) lassen durchaus eine unausgegorene Kalkulation der Preise bei der Bahn vermuten (kommt man bei der Bahn mit dem eigenen Preissystem nicht zurecht?).

Mehdorn - mit Hut

Mit 65 Jahren sind die meisten Menschen in Rente. Herr Mehdorn hat dieses Alter bereits überschritten. Es wird Zeit zu gehen: Nimm endlich Deinen Hut, Hartmut!

siehe zdf.de: Bahn baut Stellen ab und erhöht Preise

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.