- Demokratie – alt ist sie geworden, trägt Runzeln im Gesicht, hat sich längst zum Sterben hingelegt und hält das Zepter nur noch schwach in der Hand, an dessen anderem Ende die virile Wirtschaft mit aller Kraft zieht. (S. 550) Juli Zeh – Spieltrieb
Es lässt sich viel über unsere Demokratie sagen, die Regierungsform, die angeblich die bisher beste auf Erden, also in der Geschichte unseres Planeten sein soll. Sicherlich ist es gut leben in einer Gesellschaftsform, die möglichst vielen, leider nicht allen, ein Mindestmaß an Wohlstand sichert. Aus der Sicht, dass die Demokratie lange Zeit Frieden gescherte, scheint sie weitere Pluspunkte zu sammeln. Wir in Europa, in der so genannten westlichen Welt können auf jeden Fall nicht klagen.
Und doch ist etwas faul im Staate Demokratie, reichlich viel ist faul.
Wenn die Dummheit regiert: Demokratie
Nach wie vor ist sie viril, also männlich geprägt – trotz einer Angela Merkel. Und greis. Es sind die alten weißen Männer, die das Zepter in Händen halten. Und Geld regiert die Welt. Politiker schielen nur danach, ihre Schäflein ins Trockene zu bringen. Allein die Lobbyarbeit zeigt, dass es stinkt. Philipp Amthor, der neue ‚Stern‘ am Himmel der Unionsparteien, kaum mit einem Mandat gesegnet, greift gleich ins Volle. Kaum entlarvt, wird bereits für ihn um eine zweite Chance gefleht. Welche zweite Chance? Noch mehr Geld? Und Hinterbänkler, die kaum ihren Platz eingenommen haben, sehen sich schon mit Aufsichtsratsposten bestückt.
Worum geht es in der Demokratie? Es geht darum, die Mehrheit der Wählerschaft hinter sich zu bringen. Notfalls hilft es auch, die Mehrheit dazu zu bringen, NICHT zu wählen. Am einfachsten ist es, diese Nichtwählerschaft reichlich zu verdrießen. Schon ist ein Teilziel erreicht: Die Wähler, die einen sowieso nicht gewählt hätten, vom Wahlprozeß auszuschließen. Bleibt der dumme Rest!
Demokratie als Diktatur einer Mehrheit der Dummen?