Wie bereits 2004 so will meine Familie mit mir auch dieses Jahr einen Kurzurlaub auf Deutschlands einzigster Hochseeinsel Helgoland machen. Vor 4 Jahren hatten wir mit dem Wetter wirklich Glück: es war warm und sonnig, fast wie am Mittelmeer, und wir haben die Tage auf der Insel wirklich genossen.
Das Wahrzeichen Helgolands ist die „lange Anna“, eine etwa 47 Meter hohe Felsnadel aus porösem roten Buntsandstein, die rund 25.000 Tonnen schwer im Nordwesten der Insel aus dem Meer ragt. Bereits 1903 wurde sie durch eine Schutzmauer vor der Nordsee geschützt. Bis 1865 war der Stein durch eine Felsbrücke mit dem Hauptfelsen verbunden. Diese wurde durch eine Sturmflut abgerissen.
Angeblich hat eine Kellnerin dem Felsen den Namen gegeben: In der Kaiserzeit soll diese in einem Cafe an einem Aussichtspunkt auf dem Oberland gearbeitet haben. Weil sie sehr groß war, nannten die Gäste sie „lange Anna“ – und schon hatte auch die Felsnadel ihren Namen weg. Offiziell heißt sie übrigens: Nathurn Stak.
Der ‚langen Anna’ haben nun Feuchtigkeit und Frost sehr stark zugesetzt. Entweder bricht sie über dem Fußpunkt zusammen oder stürzt durch die starke Verwitterung des Buntsandsteins in sich zusammen. Quer durch den Felszinken gehen heute viele Risse. Dadurch lösen sich ganze Steinflächen ab und stürzen hinab. Die größte Gefahr droht aber am unteren Teil, der Gründung, der wie ein Zahnhals freiliegt. Durch starke Wellen kommt es hier zu punktuellen Aushöhlungen.
Seit 2001 gilt der Fels laut Studien als nicht mehr zu retten – wenn nicht millionenschwere Schutzmaßnahmen eingeleitet werden. Nach Meinung von Erik Pasche, Professor an der TU Harburg, wäre die ‚lange Anna’ aber durch Verbesserungen der Standsicherheit an der Gründung zu retten. Mit einer Auffüllung am Fundament oder einem Schutz durch große Steine ließe sich das Monument sichern.
Es sollte gelingen, dieses einmalige Naturdenkmal in Deutschland zu retten. Ansonsten wäre Helgoland (ohne ‚lange Anna’) wie ein Mercedes ohne Stern, wie Helgolands Bürgermeister, Frank Botter, meint.
Siehe hierzu „Hamburger Abendblatt“ vom 6. Februar 2008