Hallo Wilfried, Hallo Lockwood,
heute muss ich mich zuerst einmal wieder selbst korrigieren – das war jetzt für meine Verhältnisse schon erstaunlich lange nicht mehr nötig. Um’s kurz zu machen: Simon Cowell ist kein Amerikaner, er ist Brite. Da er in der Jury von World Idol die USA vertrat und außerdem von Beginn an als Juror bei American Idol fungierte (er tourt dort auch selbst durch die Lande um die Kandidaten zu rekrutieren), hatte ich ihn als von jenseits des Atlantik stammend eingestuft. Sein Stil erinnerte mich auch mehr an Wildwest als an die feine englische Art. So kann man sich täuschen. Und ein noch schlimmerer Fehler ist mir unterlaufen. Nicht Simon Cowell hat die Idol-Shows erfunden, sondern sein Kollege Simon Fuller. Beide Simons sind Briten, fast gleich alt, bei der gleichen Plattenfirma (Sony BMG) engagiert, als wenig feinfühlige Kritiker bekannt und titulieren sich gegenseitig als „my friend Simon“. Da kann man sie natürlich schon mal verwechseln. Diese Verwechslung ist übrigens nicht mir passiert, sondern jemandem, bei dem ich ohne Nachkontrolle abgeschrieben habe. Das sollte man halt nicht tun.
Bleiben wir zunächst einmal noch bei der Talentsuche und World Idol – an dem Thema habe ich mich inzwischen festgebissen, damit werdet Ihr noch ein Weilchen leben müssen – und wenden uns dem spektakulären Auftritt unseres deutschen Superstars Alexander Klaws zu. Bezeichnenderweise war auch bei ihm der Titel seines Songs Programm: Maniac. Welcher Wahnsinnige hatte ihm dazu geraten, dieses eintönige, langweilige, kaum bekannte Lied vorzutragen, und das in dieser unvorteilhaften Kostümierung in Kombination mit einem Veitstanz? Ich kann mir kaum vorstellen, dass man ihm eine solche Entscheidung allein überlassen hat, wenn er überhaupt Mitspracherecht hatte. Die Prügel für den misslungenen Auftritt und die „Blamage Deutschlands“ durfte er aber weitgehend allein einstecken. Bei Wikipedia kann man dazu Folgendes nachlesen: „Jury-Mitglied Ian Dickson (meine Anmerkung: Das ist der Australische Juror, eigentlich auch Brite und natürlich bei Sony BMG beschäftigt, der uns bereits bestens bekannt ist als der Erfinder des „Middle Earth Idol“) veranlasste seine Vorstellung zu der Bemerkung, wenn Alexander das deutsche Pop-Idol sei, verstehe er nicht, wie jemand behaupten könne, die Deutschen hätten keinen Humor“. Mr. Dickson kann also auch ganz schön gemein sein. Aber wenigstens haut er nicht allein auf den armen Jungen, sondern auf die Deutschen allgemein.
Nicht ohne Grund kam nach diesem Auftritt von verschiedener Seite die Frage auf, ob das wirklich das Beste war, was man in Deutschland hatte finden können. Nein, war es nicht! Es gab da zum Beispiel auch noch diese junge Dame: Judith Lefeber (DSDS): Unbreak My Heart. Da geht einem doch das Herz auf, wenn man das Mädchen nur sieht, und wenn sie dann gar noch zu singen beginnt mit dieser dunklen, vollen und warmen Stimme, muss man doch einfach dahinschmelzen – oder? Auch wenn sie hier ihr Lied ein bißchen zu schnell vorgetragen hat – was soll sie auch machen, sie kann ja schlecht langsamer singen als die Begleitung, und wer ihr die so schnell eingestellt hat, weiß man nicht. Wie man sieht liegt ihr auch die Jury schon zu Füßen, noch bevor die Endrunde begonnen hat. Eigentlich sollte man meinen, dass der Weg zum „Superstar“ für sie bereits mit dem roten Teppich ausgelegt ist.
Sicher wäre Fräulein Lefeber für Herrn Nilsen eine harte Konkurrenz gewesen. Kelly Clarkson, so würde ich einfach mal vermuten, hätte sich mit dem dritten Platz begnügen müssen. Zufällig haben beide Damen im Rahmen ihrer Idol-Auftritte das gleiche Lied gesungen, so dass man einen direkten Vergleich hat: Judith Lefeber – Think Twice und Kelly Clarkson – Think Twice (das Lied beginnt leider erst bei 1:10, vorher muss man sich noch typisch amerikanisch-hysterischen Möchtegern-Starrummel anschauen). Miss Clarkson’s Stimme klingt vergleichsweise dünn und eindimensional, vor allem aber macht sie gleich mehrere Fehler. Sie versucht Celine Dion zu übertreffen, indem sie sie übertrieben akzentuiert kopiert und jede Menge Extra-Träller und Notenschlenker einbaut – für meine Begriffe ist das einfach zu viel. Mit pathetischen, divenhaften Gesten meint sie ihrer Show Ausdruck zu verleihen, aber es wirkt nur aufgesetzt, und schließlich verwechselt sie gar noch Geschrei mit Gefühl. Ihre Schreierei zum Schluss ist für mich einfach entnervend. Ich kann nicht verstehen, wie der Jury und dem Publikum so etwas gefallen kann. In dem Video wirkt Miss Clarkson auf mich fortwährend aufgekratzt und überdreht, was ist an ihr eigentlich echt?
Das alles hat Fräulein Lefeber nicht nötig. Sie singt das Lied einfach in ihrem Stil mit wunderschöner Stimme und natürlicher Ausstrahlung, so dass es Einem immer zu kurz vorkommt und man es nochmal und nochmal hören möchte. So geht es mir jedenfalls gerade.
Nun habt Ihr Euch sicher auch schon gefragt, was denn aus Judith Lefeber geworden ist, und warum sie uns nicht bei World Idol vertreten hat. Nach den ersten beiden Runden, in denen sie in der Publikumsgunst jeweils meilenweit vor der gesamten Konkurrenz lag, ist sie „freiwillig ausgeschieden“ – was auch immer man darunter verstehen soll. Der „psychische Druck“ sei ihr zu hoch geworden. Wer hat sie denn unter Druck gesetzt? Ist ihr vielleicht klar geworden, dass ihr Hauptgewinn darin bestehen würde, dass sie mit Dieter Bohlen als Produzent und Manager Bohlen-Liedchen singen darf, und das wollte sie nicht mitmachen? Andeutungen ihrerseits, in denen sie davon sprach ihre „Unabhängigkeit bewahren“ zu wollen, legen diese Vermutung nahe. Ihr hätte das gleiche Schicksal geblüht, das schließlich Alexander Klaws nach seinem Titelgewinn ereilte – da hat sie lieber das Weite gesucht. Es gibt auch Berichte, nach denen sie von manchen ihrer Konkurrenten gemobbt worden sein soll, dabei fiel der Name Kübelböck. In Anbetracht ihrer haushohen Überlegenheit sahen wohl Andere ihre Felle davonschwimmen – da hat man sie rausgeekelt, um in seiner Mittelmäßigkeit wieder unter sich zu sein. Die genauen Hintergründe werden wir wohl nie erfahren. Und so blieb Judith Lefeber für uns One Moment In Time.
Fazit des Vergleichs der Talentsuche in Norwegen und in Deutschland: In Norwegen ist es gelungen einen Schatz zu heben, der aufgrund seines unerwarteten Aussehens nicht sofort als solcher zu erkennen war. In Deutschland wurde uns ein juwelenbesetztes Schmuckkästchen auf dem silbernen Tablett überreicht, und es ist uns gelungen es auf dem Weg ins Ziel einfach zu verlieren. Ob aus Unachtsamkeit, grober Fahrlässigkeit, Missgunst, Dummheit, rücksichtsloser Verfolgung von Eigeninteressen oder allem miteinander – es ist ein Armutszeugnis. Ein halbwegs ernstzunehmender Musiker wird sich für diesen Affenzirkus bestimmt nicht mehr bewerben.
Zurück vom deutschen Superstar-Desaster zu World Idol. Nachdem ich mich ein bißchen durch die aufgetretenen Interpreten durchgeklickt habe muss ich zugeben, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmer nicht dem Pop-Star Klischee entsprachen, das ich erwartet hätte. Eigentlich fielen nur Kelly Clarkson (USA), Will Young (Großbritannien) und unser Alexander Klaws in diese Kategorie, und bezeichnenderweise waren genau diese drei zuvor als Favoriten gehandelt worden. Zu den „hässlichen Leuten“, deren Anblick Simon Cowell’s Sehnerv strapazierte, gehörten außer Kurt Nilsen (Norwegen) wohl auch noch der Canadier Ryan Malcolm (der sich auch einige diesbezügliche Kommentare anhören musste), der Australier Guy Sebastian (dem Aussehen nach zu urteilen wohl zumindest teilweise ein Aborigine), der erst 17-jährige Jamai Loman aus den Niederlanden (eine optisch geglättete Variante von Kurt Nilsen mit schräger Brille) und der langhaarige Belgier Peter Evrard (von der Jury als „Heavy Metal Auslaufmodell“ tituliert). Irgendwo dazwischen rangierten noch der bieder-gutaussehende Heinz Winckler aus Südafrika sowie die beiden Damen: Diana Karazon als arabische Kandidatin (hübsch, aber deutlich übergewichtig) und die Polin „Alex“ Janosz (nicht unsympatisch vom Typ „freche Göre“, aber für World Idol zu stark zurechtgemacht). In dieser Konkurrenz war Alexander Klaws nach meiner Meinung der mit Abstand Schwächste und Farbloseste. In anderen Ländern scheint die Talentsuche besser zu funktionieren.
Nicht zuletzt deshalb habe ich mich gefragt, warum es bei dieser ersten und einzigen World Idol Veranstaltung geblieben ist. War sie kein Erfolg? Hat sie nicht das gewünschte Ergebnis gebracht? Inzwischen läuft die von Sony BMG initiierte (und lizensierte) Superstar-Suche weltweit in über 30 Ländern, da sollte man doch meinen, dass ein derartiger Wettbewerb der (natürlich alle bei Sony BMG unter Vertrag befindlichen) nationalen Pop-Idole für größeren Bekanntheitsgrad, weitere Publicity und gesteigerte Plattenverkäufe sorgen würde. Aber wie es scheint war kaum einer der Beteiligten mit der World Idol Veranstaltung zufrieden.
Zunächst blieben die Zuschauerzahlen teilweise deutlich unter den Erwartungen, vor allem in den USA und in Großbritannien. Das wurde darauf zurückgeführt, dass die Kandidaten aus diesen Ländern bereits anderthalb, bzw. zwei Jahre „alt“ waren. Bei World Idol traten die Gewinner der jeweils ersten Sendestaffel ihres Landes gegeneinander an, und in Großbritannien und den USA lag diese schon (fast) zwei Jahre zurück. Inzwischen war in diesen Ländern bereits die zweite Staffel abgeschlossen oder die dritte angelaufen. Die zeitliche Synchronsation der Superstars verschiedener Länder stellte sich also als Problem heraus. Die bereits im Musikgeschäft arrivierten Kandidaten Kelly Clarkson und Will Young waren auch nur noch schwer zu einer Teilnahme zu überreden.
Aber auch von den Juroren kam Kritik. Originalton Simon Cowell: „You don’t have to be a brain surgeon to realize this competition is ridiculous. The gulf between these singers is enormous – it’s like comparing donkeys to racehorses. I honestly don’t know why I’m here.“ (Antwort des veröffentlichenden Redakteurs: „Simon, we can answer that question in three words: money and publicity.“)
Auch waren die Pop-Stars mit der Veranstaltung nicht zufrieden. Die überwiegend Lob gewohnten Gewinner ihrer nationalen Wettbewerbe waren darüber konsterniert, wie sie von der elfköpfigen Jury mit allerlei Nettigkeiten bedacht wurden. Der Australier Guy Sebastian drückte das so aus: „I must admit I was disappointed. I thought this was going to be a beautiful thing, a celebration of music from around the world, of different cultures coming together. Instead we got a slagging match that upstaged all the idols.“
Tatsächlich versuchten wohl die elf Star-Juroren ihrer jeweiligen Länder untereinander einen Wettkampf darüber auszutragen, wem die witzigsten, originellsten und bissigsten Kommentare einfielen. Nachdem sich Simon Cowell über das Aussehen des kanadischen Kandidaten lustig gemacht hatte, wagte es der kanadische Juror als einziger die als unantastbar geltende Kelly Clarkson zu kritisieren mit den Worten, ihr Gesang klänge wie „shouting with tone“ (meiner Meinung nach nicht ganz falsch). Das verärgerte Mr. Cowell derart, dass er den Kanadier anfuhr, er habe von Musik keine Ahnung. Über die Art und Weise, wie die Juroren die Kandidaten herunterputzten und schließlich gar noch gegenseitig übereinander herfielen, waren auch die Produzenten der Sendung nicht besonders glücklich. Sie gaben zu, dass ihnen die Dinge etwas aus der Hand geglitten waren, und sie die Aufzeichnungen „stark editieren“ mussten. Da nicht live gesendet wurde, konnten sie die schlimmsten Ausrutscher der Jury noch herausschneiden.
Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass eigentlich keiner der Beteiligten diese Veranstaltung als besonders erfolgreich empfunden hat, und so muss man wohl nicht mit einer Fortsetzung rechnen.
Kommen wir noch kurz zu einem anderen musikalischen „Großereignis“, der Grammy-Verleihung vom vorletzten Wochenende. Da waren auch ein paar Namen vertreten, die uns nicht ganz unbekannt sind. Wilfried wird es freuen zu hören (falls es ihm noch nicht bekannt war), dass in der Kategorie „Best Contemporary Blues Album“ unter anderem Joan Armatrading (Into The Blues) nominiert war, gewonnen haben allerdings JJ Cale & Eric Clapton (The Road To Escondido). In der Kategorie „Best Contemporary Folk/Americana Album“ durfte Ry Cooder (My Name Is Buddy) auf einen Preis hoffen, der ging dann allerdings an Steve Earle (Washington Square Serenade). Für „The Best Long Form Music Video“ wurde Madonna (The Confessions Tour) ausgezeichnet (Das war der Auftritt der dürren Dame mit dem dünnen Stimmchen zusammen mit den jungen Kerlen). Die Kategorie „Best Rock Album“ war mit Bruce Springsteen (Magic) und John Fogerty (Revival) hochkarätig besetzt, die glücklichen Gewinner waren allerdings die Foo Fighters (Echoes, Silence, Patience & Grace). Bruce Springsteen konnte dafür in drei anderen Kategorien („Best Solo Rock Vocal Performance“, „Best Rock Instrumental Performance“ und „Best Rock Song“) den Preis mit nach Hause nehmen. Und selbst Bill Clinton und Jimmy Carter gehörten zu den Nominierten, und zwar in der Kategorie „Best Spoken Word Album“. Sie gingen allerdings beide leer aus, den Sieg trug Barack Obama davon. Ob das schon ein Omen für die nächsten Präsidentschaftswahlen war?
Und noch ein uns bekannter Name tauchte bei der Preisverleihung auf: Ann Marie Calhoun wurde „My GRAMMY Moment 2008“ Winner. Herzlichen Glückwunsch an die junge Dame, die letztes Jahr noch zusammen mit Jethro Tull in Südamerika gefiedelt hat. Und hier nun ihr großer Grammy-Auftritt: The 50th Grammy Awards-Foo Fighters/My Grammy Moment Winner. Ich muss zugeben, dass mich dieses Video etwas ratlos hinterlassen hat. Von Miss Calhoun habe ich kaum etwas gesehen und noch weniger gehört. Die kurze Orchester-Einlage schien mit dem Rest des Songs nichts zu tun zu haben – gab es da irgendwelche Zusammenhänge oder Ähnlichkeiten in der Melodie? Insoweit man bei diesem Titel von einer Melodie sprechen kann. Und warum oder wofür waren die Foo Fighters dieses Jahr für fünf! Grammys nominiert, von denen sie immerhin zwei („Best Rock Album“ und „Best Hard Rock Performance“) auch gewonnen haben? Etwa für ihr stümperhaftes Gekreische und diesen eintönigen Lärm? Aber das muss ich wahrscheinlich auch nicht verstehen.
Das soll für heute genug sein, wenn ich auch mit dem Idol-Thema noch nicht fertig bin. Ihr könnt Euch schon auf die Fortsetzung freuen.
Es grüßt Euch ganz herzlich bis zum nächsten Mal Eure
Kretakatze
PS.: Zum Abschluss für heute noch mein Dank an Wilfried, der sich in seinem letzten Beitrag intensiv und umfassend mit der Geschichte des Songs Morning Has Broken beschäftigt hat. Zu diesem Lied kann nun eigentlich wirklich keine Frage mehr offen sein.
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Hallo Kretakatze, hallo Lockwood,
also was diesen ganzen Superstar-Idol-Kram betrifft, da habe ich eine innere Blockade. Was Kretakatze schreibt, deckt sich im Wesentlichen mit meinen bisher gewonnenen Eindrücken. Und die sind eben nicht die besten. Wenn ich einige Sekunden von diesem Murx im Fernsehen gesehen haben, dann nur zufällig, weil ich beim Umschalten auf einem falschen Sender (falsch im wahrsten Sinne des Wortes) gelandet war. Allein der Gedanke, dieses Knittergesicht Bohlen sehen zu müssen, verursacht bei mir Übelkeit. Wenn er dann noch seine Sprüche loslässt, muss ich mich bestimmt übergeben. Dabei ist der gute Dieda fast mein Nachbar. Er wohnt in Tötensen an der B 75, die auch durch Tostedt führt und Bremen mit Hamburg verbindet. Von uns bis Bohlen sind es vielleicht gut 20 km. Da Tostedt ein Amtsgericht hat, war er schon öfter dort, um sich z.B. wieder einmal scheiden zu lassen.
Judith Lefeber ist sicherlich eine hervorragende Sängerin. Wenn sich wie jetzt in der neuesten Staffel von DSDS weit über 20.000 Leute casten lassen, dann sollte darunter mindestens auch eine annehmbare Stimme sein. Dass Judith Lefeber dann „freiwillig ausgeschieden“ ist, verwundert schon, aber angesichts des ganzen Drumherums von DSDS ist das durchaus nachvollziehbar. Nicht jeder ist bereit, seine Seele an den Teufel zu veräußern (Bohlen, Sony, RTL). Die Lieder selbst von Judith Lefeber sind allerdings nicht meine Geschmacksrichtung. Schon allein deshalb ist dieser ganze Superstar-Idol-Kram nicht mein Ding. Das soll allerdings nicht heißen, dass ich Kretakatzes Ausführung uninteressant finde. Nur, liebe Kretakatze, erwarte nicht, dass ich mich dazu bis auf das bisher Geschriebene weiter äußern werde.
Das mit der Grammy-Verleihung an Ann Marie Calhoun habe ich irgendwie nicht so ganz verstanden. Ich weiß nur, dass es im Vorfeld eine Abstimmung via Internet gab. Es muss sich also um eine Art Publikumspreis handeln, oder? Und die Foo Fighters? Die haben zwei Grammys eingeheimst? Für ein solches Gegröhle? Sind schon verkehrte Welten.
Diese ganzen Preisverleihungen finde ich eigentlich auch eher zum Kotzen. Ich habe den Eindruck, dass sich da jeweils eine Branche selbst feiert. Das sind im Grunde nichts anderes als Werbeveranstaltungen (so heißt es u.a.: „Der ECHO ist Wegbereiter für die großen Erfolge der Stars“). Und in Deutschland gehen die Preise (Bambi, Echo usw.) doch seit Jahren immer an die gleichen „Künstler“ (oder täusche ich mich da?). Also keinen Preis zu bekommen ist da schon fast eine Auszeichnung. Nur so nebenbei: Der Executive Producer des ECHO, Gerd Gebhardt, ist gleichzeitig Chef der deutschen Sektion der IFPI, des Weltverbandes der Phonoindustrie.
Aber genug. Komme ich doch noch etwas auf das Hauptthema unseres Gedankenaustausches zurück: Herrn Anderson und seine Musikkapelle namens Jethro Tull. Passend zum 40. Jahrestag gibt es jetzt ein neues Layout der Website. Okay, die ist wohl noch kräftig in Arbeit, aber eine Testversion ist bereits öffentlich zugängig: New Tull Website Open for Testing. Allzu aufregend neu finde ich diese allerdings nicht. Und was da so viel zu testen sein soll, weiß ich auch nicht. Andrew Giddings, der Ex-Keyboarder, zeichnete bisher als Webmaster. Mit seiner Entlassung muss sich ja wohl ein neuer um den Webauftritt kümmern. Hoffentlich bekommt unser Meister da keine feuchten Augen, wenn er die monatlichen Kostenabrechnungen dafür ins Haus bekommt.
Vielleicht kann man Herrn Anderson damit helfen, Geld in die Kasse zu bekommen, wenn man eines der vielen Utensilien erwirbt, die unter dem Stichwort Merchandising angeboten werden. Ich muss gestehen, mich mit T-Shirts und dergleichen bisher nicht eingedeckt zu haben. Nach dem letzten Konzert, das ich mir von Jethro Tull im Jahre 2005 angeguckt habe, reichte es gerade für ein Baseball-Käppi, wie unten zu sehen ist, und das war mir eigentlich schon zu teuer. Ich will nun wirklich keine Werbung machen, aber das aktuelle Merchandising Programm ist zumindest interessant zu betrachten. Vielleicht möchtet Ihr Euer Büro mit einem Kaffeebecher (Haferl wie man in süddeutschen Gefilden sagt) ala Jethro Tull schmücken. Hier könnt Ihr einen solchen bestellen: Jethro Tull Merchandising Program online
Komme ich noch einmal zum Thema Grammy zurück. Als Jethro Tull ihren Grammy bekamen, schaltete deren damalige Plattenfirma Chrysalis eine Werbung u.a. im Billboard Magazine mit der Schlagzeile: „The flute is a heavy metal instrument“. Die entsprechende Werbung habe ich nun im Internet gefunden und möchte sie Euch nicht vorenthalten:
Zuletzt vielleicht noch einige interessante Links zu Jethro Tull:
Video: The History of Progressive Rock – Jethro Tull (und Moody Blues)
Da ich denke, dass Ihr nur teilweise eingefleischte Tull-Fans seid und nicht alle Alben der Gruppe habt, hier noch einige Links, über die Ihr sogar das eine oder andere Stück herunterladen bzw. im Netz anhören könnt:
Downloads u. zum Abspielen [1] [2] [3]
Dank dem Laufi-Forum bin ich über folgende Site gestolpert, die ein ziemlich breites Angebot an Musik zum Anhören im Netz hat: deezer.com. Hier findet Ihr auch viele Tull-Scheiben, u.a. Thick as a Brick – A Classic Case.
Und zu allerletzt eine deutsche Site (wahrscheinlich kennt Ihr die längst), die neben vielen Infos auch jede Menge Bilder von Anderson & Co bietet: beggars-farm.de
Jetzt aber wirklich genug. Wir bleiben am Ball.
Bis bald – und viele Grüße
Euer Willi
27.02.2008