Die Schlagzeilen überschlagen sich förmlich. Immer wieder liest man von weiteren Milliarden-Verlusten der Banken als Folge von Fehlspekulationen mit amerikanischen Hypothekenanleihen. Und wie von mir richtig vermutet, so hat auch Herr Ackermann, seines Zeichen Chef der Deutschen Bank, weitere Leichen im Keller, deren Gestank die Luft verpestet: weitere 2,5 Milliarden Euro wird die Bank abschreiben müssen. Gleiches gilt für die WestLB. Politiker wie Milbradt im Fall (wortwörtlich zu nehmen) der SachsenLB erdreisten sich, jede Mitverantwortung abzulehnen. Man kann es eigentlich schon nicht mehr hören.
Und kommt gleich heute die neueste Nachricht: Auch die BayernLB macht mehr Verluste als bisher befürchtet: 4,3 Milliarden Euro (wenn denn das alles wäre ist).
Aber: Die deutschen Banken haben die Finanzkrise laut einer Studie noch lange nicht überstanden und faule Kredite von rund 200 Milliarden Euro (wie Ackermanns Leichen) in ihren Büchern.
Da wird nun auch endlich Kritik an der Bankenaufsicht laut und kann eigentlich nicht laut genug sein. Länder wie Spanien, in denen diese Aufsicht offensichtlich noch funktioniert, haben nicht diese Probleme.
Das Ganze sollte und muss Konsequenzen haben. Angefangen mit den Bankchefs selbst. Herr Ackermann findet wohl seinen Hut nicht. Der Schweizer UBS-Präsident Marcel Ospel hat diesen bereits genommen. Aber die gesamte Bankenwelt muss sich fragen, ob diese Arten von Finanzspekulationen, die fast nichts anderes sind als Zockerei, nicht endlich eingedämmt werden, statt sich Sorgen zu machen, dass das Vertrauen der Anleger für einige Zeit verloren geht.
Der Ruf nach dem Staat wurde laut. Es kann aber nicht sein, dass der Staat, damit der Steuerzahler, für die Verluste aufkommt. Wenn der Staat und damit die Politik gefragt ist, dann nur im Zusammenhang mit Verboten dubioser Finanzjonglierereien.
Siehe auch zdf.de: Fragen und Antworten zur Bankenkrise