Fußballersprüche

Ja, wenn unsere Herren Profifußballer (und Trainer) den Mund aufmachen, dann kommt schon merkwürdig krauses Zeug heraus. Dabei sind nicht alle eigentlich Döspaddel, wie man hier in Norddeutschland sagt. Von den im EM-Aufgebot stehenden Spielern haben viele Abitur (Metzelder sogar mit einem Notendurchschnitt von 1,8) oder mindestens mittlere Reife (sogar Frings, Schweinsteiger und Podolski), nur Miroslav Klose hat lediglich einen Hauptschulabschluss, dafür aber eine abgeschlossene Zimmermannsausbildung (mit der Note sehr gut).

Natürlich können jedem Versprecher unterlaufen, aber wer schon so mit vor Stolz geschwollener Brust meint, auch noch geschwollen reden zu müssen, muss sich solche verbalen Ausrutscher immer wieder aufs Brot schmieren lassen. Übrigens: auf Sprüche von Herrn Thomas Doll, zz. arbeitsloser Fußballtrainer, habe ich hier verzichtet. Denn meist redet er in einem solchen Wortschwall und hochtrabend-unsinnig, sodass jeder Normalmensch spätestens nach 5 Minuten die Ohrläppchen hochklappt. Und auch von Herrn Andreas Möller habe ich nur einen Spruch ausgraben können; alles andere von ihm Gesagte ist fast immer in Tränen aufgelöst unverständlich geblieben.

Besonders schön sind Sprüche mit Drehern, d.h. „geflügelte Worte“ bzw. Zitate, in denen Begriffe verdreht wurden:

Wie so oft, liegt auch hier die Mitte in der Wahrheit. (Rudi Völler)
Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken. (Lothar Matthäus)

Die nackte Wahrheit: Pele & Beckenbauer
Die nackte Wahrheit

Schwer tun sich die Jungs auch dann, wenn Fremdwörter ins Spiel kommen:
Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert. (Olaf Thon)
Wir können sowas nicht trainieren, sondern nur üben. (Michael Ballack)

Auch bei den geografischen Kenntnissen hapert es leider oft, obwohl die Herren Fußballer doch eigentlich weit in der Weltgeschichte herumkommen:

Ich fliege irgendwo in den Süden. Vielleicht nach Kanada oder so. (Mehmet Scholl)
Mailand oder Madrid? Hauptsache Italien! (Andreas Möller)
Die Schweden sind keine Holländer – das hat man ganz genau gesehen. (Franz Beckenbauer)

Ansonsten ist Fußball nicht nur die schönste Nebensache der Welt, sondern auch die einfachste, oder? Poldi: Fußball ist einfach: Rein das Ding – und ab nach Hause (Lukas Podolski).

Spitzfindig wird es bei Vogts: Die Breite an der Spitze ist dichter geworden (Berti Vogts). Und selbst der frühere Fußballbundestrainer wusste: Fußball ist deshalb spannend, weil niemand weiß, wie das Spiel ausgeht (Sepp Herberger).

Was Herr Kahn nur meint, wenn er sagt: Wir brauchen Eier! (Oliver Kahn). Ansonsten hat er den vollen Durchblick: Es ist eigentlich wie es immer im Leben ist, die Vergangenheit ist vorbei (Oliver Kahn). Und wer Eier braucht, der ist auch hart gegen sich selbst: Bei einer Weltmeisterschaft gibt es keine Schmerzen (Oliver Kahn). Immerhin: Die Fans müssen wissen, dass ich kein Clown bin (Oliver Kahn) und: Es ist schon verrückt, was der Fußball aus mir macht (Oliver Kahn).

Bei der Berufswahl tat sich der Loddar etwas schwer, nachdem er die eigenen Fußballstiefel an den Nägel hängte: Schiedsrichter kommt für mich nicht in Frage, schon eher etwas, was mit Fußball zu tun hat (Lothar Matthäus).

Hier noch weitere schöne Sprüche: Ich habe mehr Körper als alle anderen. Nur den habe ich eingesetzt (Karsten Jancker) – Was meine Frisur betrifft, da bin ich Realist (Rudi Völler) – In der Schule gab es für mich Höhen und Tiefen. Die Höhen war der Fußball (Olaf Thon) – Ich habe in einem Jahr sechzehn Monate durchgespielt (Franz Beckenbauer) – Wir haben alle Möglichkeiten das Achtelfinale nicht zu erreichen (Franz Beckenbauer) – Dann kam das Elfmeterschiessen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief `s ganz flüssig (Paul Breitner).

Frau Vogts möchte ich übrigens nicht sein, denn: Hass gehört nicht ins Stadion. Solche Gefühle sollte man mit seiner Frau im Wohnzimmer ausleben (Berti Vogts).

Nun, gut! Es soll nicht übertrieben werden, daher zum Schluss der gute Andie: Ich sage nur ein Wort: Vielen Dank! (Andreas Brehme) – Bitte, Herr Brehme!

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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