Das passt ja gut. Mit dem Roman Der kleine Bruder hat Sven Regener gerade seine Herr Lehmann-Trilogie vollendet. Es ist eigentlich der mittlere Teil, die Zeit Anfang der 80-er Jahre, als Frank Lehmann, der Protagonist, nach Berlin zu seinem Bruder kommt. Zuvor (in Neue Vahr Süd) leistete Lehmann seinen Bundeswehrdienst ab – danach (in „Herr Lehmann“, der als erstes erschienen war) erlebt er die Zeit vor dem Zusammenbruch der DDR, der Wende, ebenfalls in Berlin.
Und genau dieser letzte Lehmann, ’tschuldigung: Herr Lehmann, wird nun vom Altonaer Theater in Hamburg auf die Bühne gebracht. Regie führt Mona Kraushaar (Bühne: Katrin Kersten; Kostüme: Nini von Selzam), Mitwirkende sind u.a. Daniel Adan, Björn Ahrens, Holger Dexne, Klaus Falkhausen, Victoria Fleer, Stefan Haschke (als Herr Lehmann), Dirk Hoener, Gisela Kraft und Ole Schloßhauer
Premiere 14. September 2008, 19 Uhr, Große Bühne
Vorstellungen bis 17. Oktober 2008
Karten zu 15,- bis 29,- €
„Das ist doch der letzte Scheiß, Lebensinhalt. Man lebt und freut sich dran, das reicht völlig.“
Mit Herr Lehmann, dem Kultroman von Sven Regener – der bereits erfolgreich von Leander Haußmann verfilmt wurde – startet das Altonaer Theater in die neue Spielzeit.
Frank Lehmann, den angesichts seines dreißigsten Geburtstags nun alle unerbittlich Herr Lehmann nennen, hat sich bequem eingerichtet in seinem Kreuzberger Biotop. Seine Tage verbringt er lesend im Bett, abends geht er seinem Kneipen-Job nach und trinkt sich anschließend mit seinen Kumpels philosophierend durch die Nächte.
Doch unaufhaltsam schleichen sich Störungen in seinen heiß geliebten Alltagstrott ein: Nicht nur, dass ihm im Morgengrauen ein Hund den Heimweg versperrt und dann ein Sonntags-Anruf seiner Mutter den Elternbesuch in der Hauptstadt angekündigt, zu allem Überfluss stürzt ihn auch noch die schöne Köchin seiner Lieblingskneipe in totale emotionale Verwirrung. Und während sich im Ostteil der Stadt die Auflösung der DDR ankündigt, hat Herr Lehmann alle Hände voll zu tun, die an ihn herangetretenen Herausforderungen mit lakonischem Galgenhumor zu bewältigen.
Sven Regener, Sänger und Texter der Band „Element of Crime“, beschreibt selbstironisch und mit zärtlich-rotziger Nonchalance das Lebensgefühl der späten 80er Jahre und liefert ein komisches Portrait eines Lebenskünstlers im Vorwende-Berlin.