(0 Uhr MEZ): Nach acht Jahren Bush kann es nur besser werden, ob nun John McCain oder Barack Obama neuer US-amerikanischer Präsident wird. Heute ist es also soweit, die Wahl beginnt.
Nach letzten Umfragen ist der Demokrat Obama der Favorit. Aber ich fürchte, dass der Ausgang der Wahl spannend und das Ergebnis knapp werden wird. Nicht nur meiner Meinung nach spielt der latente Rassismus vieler Amerikaner eine gewichtige Rolle. Obama ist bekanntlich Afro-Amerikaner.
Und so könnte ich mir folgendes Wählerszenario vorstellen: Noch bis zur Wahlurne ist Michael B. davon überzeugt, Obama zu wählen. Obama hat Ausstrahlung und eine klare Vision von der Zukunft seines Landes. McCain ist ein alter Knochen. Aber kam betritt Michael B. die Wahlkabine, da durchzuckt es ihn wie ein Blitz: Du willst doch nicht einen dreckigen Nigger zum Präsidenten haben, oder?
Für viele schwarze Amerikaner ist es schon ein Erfolg, das überhaupt ein Farbiger für eine der beiden großen Parteien des Landes zum Präsidentschaftskandidaten gekürt wurde. Würde dieser dann tatsächlich gewählt werden, wäre das ein politischer Quantensprung.
„Yes we can“ lautet das Motto von Obamas Wahlkampf. Ja, ich glaube, Obama kann es schaffen. Aber der Tag ist noch lang und hat in den USA noch gar nicht begonnen.
(8:00 MEZ): Wer Präsident werden will, braucht 270 Wahlmänner hinter sich. Die Staaten, in denen Obama deutlich vorn liegt, stellen 264, McCain kann laut Umfragen auf 118 zählen. In den Staaten, in denen ein Kandidat knapp vorn liegt, könnte Obama 27 und McCain 39 Wahlmänner holen. 90 kommen aus den heiß umkämpften Gebieten, die die Amerikaner nur noch Battlegrounds, also Schlachtfelder, nennen (siehe zdf.de: Umfragen zur US-Wahl). Eines dieser Battlegrounds ist z.B. Florida, dort wo Al Gore vor acht Jahren so knapp gegen George W. Bush verlor (wenn überhaupt). Dort wird noch bis 2 Uhr MEZ gewählt (zz. ist es in Florida 2 Uhr morgens) – oder Montana (Wahl bis 4 Uhr MEZ – dort beginnt gerade der heutige Tag – siehe Weltzeituhr).
(20 Uhr MEZ): Es zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Schon spricht man von einem Erdrutschsieg für Barack Obama. Das amerikanische Volk hat die Schnauze voll von der Bush-Administration. Das wird wohl auch John McCain zu spüren bekommen. Also alles klar? Warten wir es ab.