Morgen am Samstag gibt es auf dem TV-Sender VOX am 20 Uhr 15 einen Spielfilm über das Leben von Alfred Kinsey, dem US-amerikanischen Zoologen und Sexualforscher: Kinsey – Die Wahrheit über Sex. Im Begleittext zum Film heißt es: Nie wurde klüger über Sex geredet.
Alfred Charles Kinsey (* 23. Juni 1894 in Hoboken, New Jersey; † 25. August 1956 in Bloomington, Indiana) war ein US-amerikanischer Sexualforscher, der als erster statistische Erhebungen über das Sexualverhalten von Frauen und Männern durchführte. Seine 1948 und 1954 veröffentlichten Berichte, die so genannten Kinsey-Reports, führten zu einem heftigen Meinungsstreit und werden von vielen als der Auslöser der sexuellen Revolution in den 1960er Jahren angesehen.
Ich erinnere mich noch, wie ich als Jugendlicher (auf der Suche nach Literatur über unsere allzu menschliche Sexualität) auf einen dieser Kinsey-Reports gestoßen (sic!) bin. Meine Erinnerung ist zwar nur dunkel, aber es war schon ziemlich interessant, wenn auch sehr wissenschaftlich verfasst.
1972, ich war gerade 18 Jahre alt geworden, gab es von und mit Woody Allen in den Kinos den Film mit dem verheißungsvollen Titel: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten (Everything You Always Wanted to Know About Sex, But Were Afraid to Ask). Nun die Antworten darauf waren natürlich satirischer Art und haben mich und meine Freunde zum Lachen gebracht. Später, im Fernsehen, sah ich den Film mindestens ein weiteres Mal. Er ist schon sehr amüsant (u.a. Woody als neurotisches Spermium).
Aber komme ich noch einmal kurz auf den Kinsey-Report und seinen Verfasser zurück. Aus wissenschaftlicher Sicht muss man heute Alfred Kinsey sicherlich zu recht den Vorwurf fehlerhafter Methodik machen. Zudem hat er die menschliche Sexualität zu funktional nur mit dem kalten Blick des Zoologen beschrieben. Auch trieb sein Wissenshunger immer seltsamere Blüten: Um zu klären, ob Sperma im entscheidenden Moment spritzt oder tröpfelt, ließ er 2000 Männer aufreibende Arbeit vor der Kamera verrichten. Jeder Proband erhielt drei Dollar Aufwandsentschädigung. „Zu Forschungszwecken“ wurde er selbst immer experimentierfreudiger und begann ein Verhältnis mit einem Assistenten. Aber ohne Zweifel sind die sexuelle Befreiung der Frau und die Streichung von Homosexuellen-Paragrafen in vielen Ländern der Welt im Wesentlichen auch sein Verdienst.
Die Erforschung der menschlichen Sexualität samt sexueller Aufklärung hat mit Kinsey (Freud nicht zu vergessen) erst ihren Anfang genommen. Aber es sind natürlich längst nicht nur Wissenschaftler (und pubertierende Jugendliche), die sich für Sex interessieren. Oder? Das Internet macht es möglich, sich seinen Gelüsten gemäß die notwendigen ‚Zutaten’ zu besorgen, meist anonym, oft auch kostenlos. Aber so genau will ich es hier nicht wissen.
Es gibt natürlich auch „Seriöses“ zum Thema Sex (bzw. Sexualität), u.a. jede Menge Nachschlagewerke zu diesem Thema in Internet. Wer mag, kann z.B. bei google.de suchen (zu Lexikon Sexualität finden sich schlappe 1.360.000 Einträge – zu Sexualität werden es dann schon 4.070.000 und allein zu Sex 721.000.000). Hier nur zwei Links, die zur Lifestyle-Site eines größeren deutschen Wochenmagazins bzw. zu einer Rubrik „Vermischtes“ einer überregionalen Tageszeitung verzweigen.
stern.de: Liebes-Lexikon – Was Sie schon immer über Sex wissen wollten
welt.de: 333 Fakten über Sex