Da bekommt selbst der Ackermann das Magengrummeln

Wie schön, dass er nach kurzem Unwohlsein wieder zur Arbeit gefunden hat, unser Herr Ackermann, Chef der Deutschen Bank. Da schlug ihm wohl die Tatsache, dass sein Geldinstitut 2008 ebenso unter die Räder gekommen ist wie andere Banken – Herr Ackermann und Co. fuhren im vergangenen Jahr knapp 4 Milliarden Euro Verlust ein -, doch gehörig auf den ansonsten robusten Magen.

Nun ein Herr wie Ackermann bleibt selbst in der Krise umtriebig. Und was lange schon angekündigt war, es nimmt jetzt entgültig Formen an: Die Deutsche Bank übernimmt 22,9 % der Postbank, um damit das Geschäft mit Privat- und Firmenkunden auszubauen. Vorläufig sind es ‚nur’ 22,9 %, denn das Ziel (mindestens 25 % und eine Aktie), um damit eine Sperrminorität zu bekommen, hat Ackermann noch verfehlt.

Aber wie kommt ein solcher Kauf zustande? Wer fast vier Milliarden Euro in den Sand setzt, kann doch keine großen Anteile an anderen Unternehmen erwerben, oder? Er kann! Die Post bekommt für den Verkauf der Postbank ihrerseits rund acht Prozent der Deutschen Bank. Also ein mittelalterlicher Tauschhandel. Bravo! Was mich entsetzt ist die Tatsache, dass dieser Deal in Börsenkreisen als „völlig normal“ eingestuft wird. Aber was ist heute noch „völlig normal“? Hochriskante Finanzspekulationen sind das hoffentlich nicht mehr. Und ein solcher Schweinehandel sollte es auch nicht mehr sein.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.