Es gibt nichts Überholteres, Abgehalftertes als den “Schnee” von gestern. George W. Bush ist endlich nur noch Geschichte. Acht Jahre stümperhafte Politik sind beendet. Trotzdem und gerade deshalb müssen die acht Jahre historisch aufgearbeitet werden. Keine Angst, ich maße mir nicht an, dies tun zu können. Für mich bleibt aber doch die Frage, wie ein so durchschnittlich intelligenter Mensch Präsident eines Landes wie die USA werden konnte. Vielleicht nicht die abschließende Antwort, aber Hinweise hierzu gibt Oliver Stones Film „W.“.
Ich war versucht, diesen Beitrag mit dem Titel „Dick & Doof“ zu versehen (Dick wie Richard, Doof eben wie George W.). Aber ich wäre damit übers Ziel geschossen, denn Dick Cheney und George W. Bush auf die bekannten Komiker Stan Laurel und Oliver Hardy zu reduzieren, wäre nicht angemessen (vielleicht auch eine Beleidigung für die beiden Komiker).
Nun Bush wurde nicht Präsident der USA aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten. In gewisser Hinsicht war er das Sprachrohr (eher noch der Strohmann) einer Garde erzkonservativer Politiker – beginnend mit seinem Vater bis hin zu eben jenem Richard „Dick“ Cheney, der als Vize-Präsident die eigentliche Geschicke der Bush-Administration steuerte. George W. Bush war die Hülle, die durch ihre Volkstümlichkeit die benötigten Wählerstimmen fing.
Ein Ausschnitt aus Oliver Stones Film „W.“ zeigt George W. Bush und Vizepräsident Dick Cheney im Gespräch – u.a. über die Zulassung von Foltermethoden wie Waterboarding. Es ist erstaunlich, wie Cheney hier seinem Präsidenten ein Papier zur Unterzeichnung geradezu unterschiebt, das Foltermethoden in einem freiheitlichen Staat legalisierte. Diese Szene ist bezeichnend für die „Zusammenarbeit“ zwischen Bush und seinen Ratgebern – und geradezu erschreckend, wie hier eine angebliche Führungskraft den Manipulationen unterlegen kann:
Walker & Richard