Bevor sich Ry Cooder 1994 auf die Reise machte, um die Wurzeln des Blues zu erforschen, suchte er 1993 Kontakt zu Musikern in Indien und traf dort auf Vishwa Mohan Bhatt, der eine Art modifizierte Slide-Gitarre spielt, die er Mohan Veena nennt, nach dem indischen Instrument Vina. Sie besitzt drei Melodie- und vier Bordunsaiten sowie zwölf Resonanzsaiten, die über einen eigenen Steg laufen. Der Aufbau erinnert an eine indische Sitar. Bhatt spielt das Instrument mit einem Drahtplektrum (Mizrab), wie es auch zum Sitarspiel verwendet wird, und benutzt einen Metallstab aus Stahl.
Zusammen also mit V.M. Bhatt (Mohan Vina) spielte Cooder (Bottleneck Guitar) auch noch mit Sukhvinder Singh Namdhari (Tabla) und seinem Sohn Joachim Cooder (Dumbek). Das Ergebnis ist das Album A Meeting By the River, das Anfang 1994 mit dem Grammy „Best World Music Album” ausgezeichnet wurde. Gewidmet ist das Album Gabby Pahinui, dem hawaiischen Steel-Gitarristen, der 1980 verstarb und mit dem Ry Cooder früher zusammen gespielt hatte, u.a. auf dem Album „Chicken Skin Music“ von Cooder aus dem Jahre 1976 (hierzu später sicherlich noch etwas mehr).
Hörbeispiele: A Meeting by the River
Es ist eine Musik in einem eklektizistischen Stil entstanden. Dabei fließen viele indische Elemente mit westlichen zusammen und kreieren eine Musik, die die Palette der Weltmusik um eine weitere, hörenswerte Nuance erweitert. Es sind dabei insgesamt vier Instrumentstücke herausgekommen, die zeigen, dass sich Musiker unterschiedlichster Musikanschauung doch auf einen gemeinsamen Nenner einigen können. Das wünscht man sich ebenso gern auf anderen Gebieten.