Der Martinstag (heute, der 11.11.) spielt bei uns hier im Norden der Republik keine große Rolle. Der heutige Tag ist aber bekannt dafür, dass es hier den Gänsen an den Kragen geht. Und das hängt eben schon mit dem Martinstag zusammen.
Der Martinstag am 11. November (in Altbayern und Österreich auch Martini) ist der Festtag des Heiligen Martin von Tours. Er ist in Mitteleuropa von zahlreichen Bräuchen geprägt, darunter das Martinsgans-Essen, der Martinszug und das Martinssingen.
Genau: das Martinsgans-Essen. Der Martinstag lag traditionell am Anfang einer 40-tägigen Fastenzeit, die zu Weihnachten endet. Am letzten Tag vor Beginn dieser Fastenzeit konnten die Menschen – analog zur Fastnacht – noch einmal schlemmen. Und da die Gänse fett waren, kamen diese gerupft und geschmort auf den Teller.
Gleichzeitig wird heute beim rheinischen Karneval die neue „Session“ ausgerufen (um 11 Uhr 11). Daneben war der Martinstag auch der traditionelle Tag des Zehnten (u.a. Kirchensteuer). Die Steuern wurden früher in Naturalien bezahlt, u.a. auch in Gänsen.
Traditionell wird die Gans mit Rotkohl und Serviettenknödeln, Semmelknödeln oder Kartoffelklößen gegessen.