Georg Friedrich Händel: Der Messias

Es war Otto, unser Nachbar und pensionierter Pastor („Otto find ich gut!“), der uns die Karten überließ. Er hatte Freunde eingeladen, die aber wegen der Wetterlage nicht nach Tostedt kommen konnten. Und bevor die Karten verfielen, fragte es uns, ob wir Interesse an dem Konzert hätten. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt in einem Konzert mit klassischer Musik war. Von Händel haben wir einige Schallplatten (Wassermusik und die Feuerwerksmusik), sodass meine Frau und ich sehr gern einmal Händels Oratorium „Der Messias“ sehen und hören wollten.

So waren wir, meine Frau und ich, gestern Abend also in der Johanneskirche zu Tostedt, um Händels Messias in einer gekürzten Fassung (die Aufführung beschränkte sich auf die Teile 1 und 2 von drei Teilen) zu lauschen. Vorgetragen wurde das Werk von dem Lüneburger Bachorchester und der Johanneskantorei Tostedt (u.a. mit Otto als kraftvollem Bariton) – unter der Leitung von Wiebke Corleis, Kantorin resp. Kreiskantorin aus Tostedt. Als Solisten wirken mit: Ilse-Christine Otto (Sopran), Tiina Zahn (Alt), Sven Olaf Gerdes (Tenor) und Konstantin Heintel (Bass).

Es ist schon beeindruckend, ein solches Werk live und unter den besonderen akustischen Bedingungen einer Kirche zu hören. Besonders die Einzelstimmen kamen zu besonderer Geltung. Lediglich bei den Koloraturen in den Arien offenbarten sich bei allen vier Sängern und Sängerinnen leichte Schwächen, die aber den Gesamteindruck in keiner Weise schmälerten: Der nicht enden wollende Applaus am Schluss belohnte eine wunderbare musikalische Leistung, die im Chorwerk „Halleluja“ – auch mit Pauken und Trompeten – seinen Höhepunkt und Abschluss fand.


G. F. Handel – Messiah – Halleluja – Karl Richter

Für meine Frau und mich war das ein wunderschöner Abend, der Anlass sein wird, öfter einmal ein Konzert zu besuchen – so sicherlich demnächst wieder in der Johanneskirche Tostedt – 27. März 2010, 20 Uhr: „Europäische Lautenmeister und die Botschaft des Himmels“ – Sigurd Schmidt, Laute

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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