Mein jüngerer Sohn ist ein Fan von Adam Sandler. Auf jeden Fall guckt er ganz gern Filme mit diesem Schauspieler, der als Comedian begann und dann in diversen Fernsehshows auftrat. Seit 1995 kümmert er sich verstärkt um seine Schauspielkarriere. Heute ist er einer der am besten verdienenden männlichen Schauspielern in Hollywood.
Seine bisher bekanntesten Filme sind Die Wutprobe (Anger Management) aus 2003 mit Jack Nicholson. Ex-Tennisstar John McEnroe hat in dem Film einen Cameo-Auftritt. Das dürfte wohl Sandlers bisher bester Film sein. Es folgten Filme wie „50 erste Dates“ (50 First Dates) und „Spanglish“ aus 2004 und „Leg dich nicht mit Zohan an“ (You Don’t Mess with the Zohan) und „Bedtime Stories“ aus 2008.
Es handelt sich dabei überwiegend um Komödien mit nicht allzu viel Tiefgang. Zum Abschalten und zur bloßen Unterhaltung finde ich die Filme mit Sandler aber ganz okay. Sein neuester Film aus 2009 Wie das Leben so spielt (Funny People) ist jetzt auf DVD Wie das Leben so spielt erschienen:
George Simmons (Adam Sandler) hat es nach ganz oben geschafft. Aus dem einstigen Stand-Up Comedian, der die ganze Ochsentour durch die kleinen und mittleren Clubs überlebt hat, ist ein millionenschwerer Hollywood-Star geworden – mit allem, was dazu gehört: einer Villa in den Hügeln, teurem Spielzeug und natürlich unzähligen weiblichen Fans, die sich ihm bei jeder Gelegenheit an den Hals werfen. Doch nun hat das alles keinen Wert mehr. Sein Arzt hat ihm gerade offenbart, dass er an einer seltenen Blutkrankheit, einer besonders aggressiven Leukämie-Variante, leidet. Ihm bleibt höchstens noch ein, immer wieder von extremen Schmerzen begleitetes Jahr. Angesichts dieser Aussichten hält er es in seinem mit teuren Möbeln und neuesten High-Tech-Geräten vollgestopften, aber menschenleeren Haus nicht mehr aus. Die Erkenntnis niemanden zu haben, keine Freunde und auch keine Frau, trifft ihn letztlich sogar härter als die Diagnose. Also besinnt er sich auf seine Anfänge und tritt noch einmal in einem Comedy-Club auf.
Da nicht nur der Regisseur und die Hauptdarsteller zu Beginn ihrer Karrieren als Stand-up Comedians tätig waren, verarbeitet Wie das Leben so spielt zahlreiche autobiographische Erfahrungen. Regisseur Apatow und Sandler wohnten in einer Wohngemeinschaft zusammen, als sie rund 20 Jahre vor der Arbeit an dem Film selbst regelmäßig im Comedy-Club The Improv auftraten. In dem Film kommen eine Reihe von Comedians in kleinen Rollen oder Cameo-Auftritten vor,
Zunächst: Der Film ist für mich ziemlich Sandler-untypisch – trotz der autobiografischen Bezüge. Er hat keine wirklichen Höhepunkte, fließt dahin (in der Originalfassung fast zweieinhalb Stunden) und ähnelt für mich, ich weiß auch nicht warum, einem Dokumentarfilm. Und am Ende weiß ich nicht, ob ich die Person des George Simmons in irgendeiner Form sympathisch finden soll. Was besonders stört, ist dieses andauernd verbale „Schwanzlutschen“; und eine Person kommt ohne mindestens ein „fuck“ in jedem Satz nicht aus. Soll das etwa cool sein? Überhaupt ist der Film zu sehr amerikanisch, was man darunter auch immer verstehen mag. Für alte Sandler-Fans muss der Film irritierend sein – und vielleicht liegt darin sein eigentlicher Reiz. Es ist ein Film, der an der Oberfläche schwimmt. Und plötzlich gewährt er uns doch etwas, was Sandler-Filmen eigentlich fehlt: Tiefgang, so unverhofft, dass man glaubt, es nur zu träumen. Ist der Film nun eine Komödie oder gar eine Tragikomödie? Oder doch nur Klamauk mit einem etwas derangierten Sandler?
Apropos Ex-Tennisstar John McEnroe (wohl ein alter Kumpel Sandlers): Der Auftritt McEnroes (in „Mr. Deeds“, „Die Wutprobe“ und in „Leg dich nicht mit Zohan an“) scheint ja wohl eine Art Running Gag zu sein. In diesem Film tritt er zwar nicht persönlich auf, dafür wird sein Name mindestens zweimal erwähnt.
Wie das Leben so spielt – Deutscher Trailer