Amy Macdonald: A Curious Thing

Mit ihrem Debüt-Album „This Is The Life“ (2007) erschien sie mir als neue Stimme am Folkrock-Horizont. In diesem Tagen ist nur ihre neue CD A Curious Thing erschienen, auch als A Curious Thing (Limited Deluxe Edition), also Doppel-CD, auf der zweiten Scheibe mit einem Live-Konzert, das am 14. Dezember 2007 im Barrowland Ballroom in Glasgow aufgenommen wurde.

Amy Macdonald

Um es gleich zu sagen: Ich bin vom neuen Album eher enttäuscht. Sicherlich enthält auch dieses einige schöne, eingängige Lieder, auch mögen einzelne Songs mit vielleicht einem Hauch mehr Individualität daherkommen – und dem schon angekündigten deutlich rockigeren Sound. Aber nur in den Balladen ist Amy Macdonald sie selbst und unverkennbar. Die anderen Stücke sind mir zu aufgepeppt und die Keyboardeffekte fast immer unpassend – zu viel Tüdelkram, wie man hier in Norddeutschland sagt.

So ist ein Hidden Track (es ist wohl neuerdings Mode, mindestens ein Lied auf der CD zu ‚verstecken’), „Dancing In The Dark“, eine herrliche live aufgenommene, akustisch vorgetragene Folk-Ballade, die nur von Amy’s Gesang mit unaufdringlicher Gitarrenbegleitung lebt, wohl das heimliche Juwel der CD.

Lohnenswert ist dagegen die Limited Deluxe Edition, die zweite CD mit dem Live-Mitschnitt (als DVD, also als Video wäre es noch interessanter). Die Live-Performance sprüht vor Energie, und die etwas rockigere Interpretation der bekannten Songs reißt noch mehr mit als die bekannten Albumversionen; die Coverversionen von The Killers‘ „Mr. Brightside“, Oasis‘ „Rock’n’Roll Star“, The Pogues‘ „Fairytale of New York“ und Dougie MacLeans „Caledonia“ sind auf jeden Fall die paar Euro extra Wert, auch wenn der männliche Lead auf „Fairytale of New York“ (Bassist Jamie Sefton?) bei weitem nicht mit Amy mithalten kann. Die Bonus-CD schließt mit einer besonders virtuos und furios vorgetragenen Darbietung von „Barrowland Ballroom“, das ja nach dem Ort des Konzertes benannt ist.

Unverkennbar ist auf alle Fälle die Stimme von Amy Macdonald: manchmal kraftvoll, dann auch wieder eher verletzlich, mit einem besonderen Timbre, leicht erregt und doch robust, in den Live-Aufnahmen.


Amy Macdonald – Don’t Tell Me That It’s Over

Hier noch eine eher traurige Mitteilung: Die Live-Konzerte auf Abruf vom www.fabchannel.com gibt es leider nicht mehr (dort hatte ich Amy Macdonald auch zum ersten Mal gesehen/gehört). Man kann sich denken, warum. Wirklich schade!

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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