Avatar – Aufbruch nach Pandora

Es ist der erfolgreichste Film aller Zeiten mit einer Einspielsumme von über 2,7 Milliarden US-Dollar: James Camerons Avatar – Aufbruch nach Pandora. Der Film vermischt real gedrehte und computeranimierte Szenen. Große Teile des Films wurden in einem virtuellen Studio mit neu entwickelten digitalen 3D-Kameras gedreht. Seit einigen Tagen ist der Film u.a. als DVD Avatar – Aufbruch nach Pandora im Handel zu beziehen.

Ähnlich wie bei den sechs Episoden von Star Wars, so sollte man sich diesen Film möglichst auf einem großen Bildschirm oder per Beamer auf einer großen Leinwand anschauen. Nur so lohnt sich das Gucken und Hören – trotz 2D. So baute ich am letzten Wochenende den Beamer samt 5.1-Tonanlage im Keller auf und guckte mir den fast dreistündigen Film mit meinem jüngeren Sohn an.

Ohne Zweifel ist Avatar – Aufbruch nach Pandora ein von der Optik bahnbrechendes Werk. Wenn der Film voraussichtlich im August noch einmal in die Kinos kommt, dann kann ich mir gut vorstellen, diesen Film einmal dort, allerdings in einem 3D-Kino, anzusehen.

Eigentlich stehe ich solchen mit Superlativen ausgestatteten Machwerken immer skeptisch gegenüber. Was mich ziemlich früh für diesen Film eingenommen hat, war die Kritik konservativer Kreise in den USA, die dem Film Antiamerikanismus vorwarf. Was muss ein so typisch amerikanischer Film haben, wenn man ihm Antiamerikanismus vorwirft?

Worum geht es in dem Film?

Im Jahr 2154 sind die Rohstoffvorkommen der Erde erschöpft. Die Menschen haben begonnen, in den Weiten des Alls nach Alternativen zu suchen. Federführend ist der Konzern Resources Development Administration (kurz RDA), ein Raumfahrt-Konsortium, das auf Pandora, einem erdähnlichen Mond eines fiktiven Planeten namens Polyphemus im Sternsystem Alpha Centauri, Tagebau betreibt. Der Abbau des begehrten Rohstoffs Unobtanium erweist sich trotz angeschlossener Militärbasis als äußerst schwierig. Pandora ist von einer für Menschen giftigen Atmosphäre umgeben und zudem Lebensraum vieler gefährlicher Tiere und einer intelligenten humanoiden Spezies namens Na’vi.

Zur Kontaktaufnahme mit dieser großgewachsenen und im Einklang mit der Natur lebenden Spezies der Na’vi wurde vom RDA-Konzern das Avatar-Programm ins Leben gerufen. Dieses enthält die künstliche Erschaffung von Wesen, Avatare genannt, aus menschlicher und Na’vi-DNS, die den Ureinwohnern sehr ähnlich sehen (im Gegensatz zu den Na’vi haben diese Chimären an jeder Hand fünf statt nur vier Finger und an den Füßen fünf statt vier Zehen) und die mittels Gedankenverbindung von jeweils einem bestimmten Menschen gesteuert werden. Mit Integration dieser Avatare in die Gemeinschaft der Na’vi soll der Einfluss der Menschen auf die Eingeborenen erhöht werden, um diese für ihre Zwecke zu gewinnen. Leitende Wissenschaftlerin dieses Programms ist Dr. Grace Augustine, deren Absichten im Gegensatz zum RDA-Konzern nicht auf Profit-Interessen beruhen. Vom harmonischen Gleichgewicht der Lebenswelt und ihrer Bewohner auf Pandora fasziniert (beispielsweise von der neuronalen Vernetzung aller Bäume), ist sie mit ihrem gesamten Mitarbeiterstab den Na’vi freundlich gesinnt. Seit jedoch ein erster „Missionierungsversuch“ (Bau von Schulen, Bereitstellung medizinischer Ausrüstungen etc.) offenbar fehlschlug, scheint der Konzern seine Interessen auf militärische Weise durchsetzen zu wollen, was wiederum zu Spannungen zwischen Dr. Augustine und der Betriebsleitung in Gestalt von Parker Selfridge führt.

Im weiterem Mittelpunkt des Films steht der frühere US-Marine Jake Sully, der in seinem Avatar Neytiri, die Tochter des Omaticaya-Häuptlings Eytukan, kennen lernt. Er wird bei den Na’vi aufgenommen. Durch seine Präsenz gewinnt Jake Sully das Vertrauen der Na’vi. So ermöglicht er den Wissenschaftlern erneute Kontakte mit dem Naturvolk. Die Betriebsleitung versucht ebenfalls, den wachsenden Einfluss von Jake Sully für ihre Zwecke zu nutzen. Dabei soll dieser die Omaticaya überzeugen, ihren Lebensbaum zu verlassen, damit das Unobtanium unter dem Baum abgebaut werden kann.

Nach der mit Neytiri gemeinsam verbrachten Nacht wird Jake Sully Augenzeuge, wie Bulldozer einen der heiligen Orte der Na’vi (Baum der Stimmen) zerstören. Er will sie aufhalten und beschädigt dabei die Orientierungskameras einer der Maschinen. Als er in der Zentrale erkannt wird, scheint die Situation zu eskalieren. Das Militär übernimmt das Labor, unterbricht alle Schnittstellen zu den Avataren und bringt Sully und die Wissenschaftler zum Stützpunkt zurück. Nicht zuletzt auch wegen der Aussage von Sully in seinem Video-Tagebuch, dass die Omaticaya ihren Lebensbaum niemals freiwillig aufgeben werden, drängt nun Colonel Quaritch die Betriebsleitung um Selfridge auf ein militärisches Eingreifen.

Natürlich ist der Plot des Films in guter, alter Hollywood-Manier gestrickt. Also eigentlich nichts Außergewöhnliches. Was den Film heraushebt, sind die Bilder selbst, die diesen Film sicherlich in 3D-Technik geradezu zu einem Erlebnis machen: Man sieht diesen Film nicht mehr allein, man erlebt ihn. Es ist wirklich beeindruckend, was James Cameron mit neuester Technik auf die Leinwand zaubert. Über Beamer betrachtet erahnt man, was da in einem 3D-Kino auf einem zukommt. Und da mir die ökologische Botschaft des Filmes gefällt, kann ich diesen Film für die, die ihn bisher noch nicht gesehen haben, nur weiterempfehlen.


Avatar – Aufbruch nach Pandora 3D Trailer

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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