Robin Hood

Wer kennt sie nicht, die Sagengestalt Robin Hood, den Geächteten und Wegelagerer, der die Reichen ausraubt, um es den Armen zu geben. Mit seinen Gefährten versteckt er sich vor dem Gesetz, in Gestalt des Sheriffs von Nottingham, im Sherwood Forest. Der abenteuerliche Stoff blieb bis heute populär. Er wurde in Dramen, Romanen und Opern, seit dem 19. Jahrhundert auch in der Jugendliteratur und seit dem 20. Jahrhundert im Medium Film aufgegriffen.

Die bisher letzte Verfilmung von Robin Hood ist ein Historienfilm des Regisseurs Ridley Scott aus dem Jahr 2010 und erzählt eine fiktive Vorgeschichte zur eigentlichen Robin-Hood-Legende, reale historische Personen und Gegebenheiten aus dem 12. Jahrhundert wurden in die Handlung integriert.

England, um 1200. Das Land darbt. Die Armee reibt sich seit Jahren in fremden Landen in den verheerenden Kreuzzügen des Königs Richard Löwenherz (Danny Huston) auf, während die Bevölkerung zuhause am Hungertuch nagt und von der Krone mit überhöhten Steuern drangsaliert wird. Als Löwenherz im Kampf gegen die Franzosen fällt, besteigt sein inkompetenter und selbstherrlicher Bruder John (Oscar Isaac) daheim in England den Thron. Der Bogenschütze Robin Longstride (Russell Crowe) kommt mit seinen Mitstreitern Will Scarlett (Scott Grimes), Little John (Kevin Durand) und Allan A‘Dayle (Alan Doyle) einem Komplott auf die Spur: Der undurchsichtige Godfrey (Mark Strong) treibt ein doppeltes Spiel und versucht, sein Heimatland für den eigenen Vorteil zu verraten. Der in den Hinterhalt gelockte Edelmann Sir Robert Loxley (Douglas Hodge) ringt Robin auf dem Sterbebett ein Versprechen ab. Er soll sein Schwert seinem alten Vater in Nottingham überbringen, um seine Ehre zu retten. Robin willigt ein und trifft dort auf Lady Marion Loxley (Cate Blanchett), die von ihrem Schwiegervater Walter (Max von Sydow) dazu gedrängt wird, ihn, Robin Longstride, als ihren heimgekehrten Ehemann Robert Loxley auszugeben…

aus: filmstarts.de

Zunächst gab es für mich ein Wiedersehen mit Max von Sydow als Sir Walter Loxley. Max von Sydow wurde durch seine Mitwirkung in Filmen von Ingmar Bergman international bekannt. Ich erinnere mich noch an den Film Das siebente Siegel von 1957 – damals noch in schwarz/weiß (Filmausschnitt bei YouTube). Einer der letzten Filme mit ihm war Schnee, der auf Zedern fällt nach dem gleichnamigen Roman von David Guterson (Trailer bei YouTube), in dem er den Verteidiger Nels Gudmundsson spielt. Max von Sydow ist für mich einer der ganz großen Schauspieler.

Nun der Film ist jetzt auch als DVD Robin Hood erhältlich und ich habe ich mir am letzten Wochenende mit meinem jüngeren Sohn über Beamer im Keller angeschaut.


Robin Hood – Deutscher Trailer

Als ich im Vorfeld hörte, dass Russell Crowe den Titelhelden in dieser Neuverfilmung spielen sollte, war ich doch ziemlich überrascht. In seiner Rolle als Gladiator mochte er durchaus überzeugen, aber als Robin Hood? Nun da es in dem Film um die Vorgeschichte des Sagenhelden geht, ließ ich mich auf den zweieinhalbstündigen Film ein. Es ist ein Monumentalfilm alter Hollywoodgüte mit Schlachtszenen und einer gewissen epischen Breite. Max von Sydow habe ich bereits erwähnt. Cate Blanchett als schön-herbe Lady Marion zeigt durchaus einige Selbstironie, ihr Verhältnis zu Robin Hood ist weniger leidenschaftlich als pragmatisch, wie überhaupt der Film eher durch Realismus als Romantik und harte Actionszenen statt augenzwinkerndem Gaunercharme überzeugt.

Ein durchaus interessanter Gesichtspunkt ist die Schau auf die Mechanismen der Macht. Der neue König und Bruder des verstorbenen Richard Löwenherz, „Prinz“ John, erweist sich als inkompetenter, aber selbstherrlicher Herrscher und erinnert mich in vielen an manches Staatsoberhaupt im heutigen Europa (Italien, Frankreich). Er ist es denn auch, der Robin Hood ächtet und so in die Verbannung der Wälder von Sherwood Forest und Barnsdale Forest schickt. Damit endet der Film.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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