Verdammnis (Originaltitel: „Flickan som lekte med elden“, wörtliche Übersetzung: Das Mädchen, das mit dem Feuer spielte) ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Stieg Larsson, der zweite Teil der Millennium Trilogie (Verblendung – Verdammnis – Vergebung) und damit die Fortsetzung von Verblendung. Regie führte der Schwede Daniel Alfredson.
Das „Millennium“-Magazin von Star-Journalist Mikael Blomkvist bekommt eine brandheiße Story angeboten. Der junge Reporter Dag Svensson (Hans Christian Thulin) hat eine Reportage über Prostitution und Mädchenhandel geschrieben, die Verbindungen in illustre Kreise aufdeckt. Doch dann werden Dag und seine Freundin Mia (Jenny Silfverhjelm) erschossen aufgefunden. Die Tatwaffe führt die Polizei zu einem weiteren Mordopfer: dem Anwalt Nils Bjurman (Peter Andersson), der Vormund von Lisbeth Salander. Deren Fingerabdrücke sind auf der Waffe und so liegt für Polizei und Öffentlichkeit die Lösung des Falls sofort auf der Hand: Lisbeth Salander ist eine Dreifachmörderin. Blomkvist ist hingegen davon überzeugt, dass die untergetauchte Verdächtige unschuldig ist – er begibt sich auf Spurensuche. Die smarte Hackerin mit dem fotographischen Gedächtnis, dem flippigen Auftreten und mittlerweile einigen per Online-Betrug erschlichen Millionen auf dem Bankkonto nimmt ihr Schicksal derweil allerdings gewohnt unnachgiebig selbst in die Hand…
aus: filmstarts.de
Stieg Larsson – VERDAMMNIS – Kino Trailer
Meine Vermutung, die drei Teile der Millennium-Trilogie möglichst zeitnah zu betrachten, zeigt sich spätestens nach Teil zwei, der ebenfalls auf DVD Verdammnis erhältlich ist. Alle drei Teile bilden eine gewisse Einheit, ergänzen und runden sich, besonders Teil zwei „Verdammnis“ und Teil drei „Vergebung“ bilden wohl eine zusammenhängende Geschichte – aber natürlich lassen sich die drei Teile der Trilogie auch unabhängig voneinander betrachten.
In Verdammnis sind es wiederum die Charaktere, die fesseln. Sie sind ganz und gar nicht alltäglich und entblättern ihre Facetten nur langsam. In der ersten Hälfte steht noch der Journalist Mikael Blomkvist im Mittelpunkt, aber nach und nach ist es Lisbeth Salander, die nur so vor Coolness strotzt – egal ob sie nun lässig am Fenster Zigarette raucht (die Nouvelle Vague lässt grüßen) oder im Finale zum unzerstörbaren Racheengel mutiert (inklusive doppeltem Kill Bill-Zitat).
Um es endlich zu sagen: der zweite Teil reicht nicht an den ersten heran. Sicherlich liegt es auch daran, dass ein anderer die Regie übernommen hat. Aber wie vielleicht schon in der Romanvorlage (ich habe sie nicht gelesen) wird hier sehr dick aufgetragen. Geht es anfangs noch um Prostitution und Mädchenhandel, so verliert sich die damit verknüpfte politische Dimension schnell zugunsten der Familienanamnese (Lisbeth Salander, ihr Vater und ihr schmerzunempfindlichen Halbbruder, der als Handlanger des Vaters agiert), auch wenn es zumindest interessant ist zu erfahren, weshalb Lisbeth Salander das geworden ist, was sie ist. Aber wie schon im ersten Teil so werden auch hier die Hacker-Fähigkeiten von ihr etwas zu mühelos präsentiert. Sicherlich ist auch dieser Film spannend. Aber da gibt es die kleinen logischen Brüche, die mir am Ende nicht so recht schmecken mögen. So bin ich auf den dritten Teil gespannt.
Wirklich gute Kriminalfilme sind selten. Meist werden mit viel Tempo die logischen Schwächen übertüncht. Oder die Psychologie der Agierenden stimmt einfach nicht. Die Millennium-Trilogie zählt ohne Zweifel bisher zu den eindeutig besseren Filmen diese Genres. Das liegt vor allem an Noomi Rapace, die der weiblichen Hauptperson – gerade ein Meter 50 groß bei etwas mehr als 40 kg – wirklich Leben einhaucht.
Bin gerade eben das erste mal auf die Seite gekommen. Gefaellt mir bis jetzt gut.