Knüppel zwischen den Beinen Immer irgendwie das Gleiche. Da wirft man Knüppel zwischen deine Beine, und du wunderst dich, daß du stolperst. Und immer aufpassen, daß dir das nicht passiert, das kannst du eben nicht. Wo, kommen wir denn auch hin? Aber gerade, wenn du gut drauf bist, garantiert, dann passiert dir das. Du legst dich lang hin, guckst ganz verduzt, die Schnauze blutet dir schon, und höhnisches Grinsen aus höheren Lagen kommt dir entgegen und macht alles noch schlimmer. Du willst dich aufrappeln, aber es fehlen dir plötzlich die Kräfte. Und wenn du es wirklich ‚mal schaffst, dann spürst du schon den Ellenbogen in deinen Rippen, die Luft geht dir aus und du liegst wieder lang. Und falls du dem Ellenbogencheck tatsächlich ausweichen kannst – du wirst ja langsam clever und ahnst den Hinterhalt; man muß ja mit allem rechnen -, dann ist da immer noch der Knüppel zwischen deinen Füßen, der dich erneut zu Fall bringt. Shit, man kann nicht auf alles achten! Aber, gesetzt den Fall, du kommst auf deine Beine, kannst den Knüppel von dir stoßen und selbst dem Ellenbogen kontern, was nützt dir das alles: An der nächsten Straßenecke, wenn du die Kurve gekratzt hast, wartet der nächste Knüppelleger. – Und noch einen Schritt weiter: Du stehst also auf den Beinen, hast jedlichen Angriff abgewehrt, ja, du gehst selbst zum Angriff über. Schon schreit der Knüppelleger Mord und Totschlag, und alle Welt kommt ihm zur Hilfe, schlägt dich mit allem, was sie in Händen hält, mit Schirmen, Gehstöckern und Handtaschen, was bleibt dir dann? Es hilft nur Eines, oder? Werde selbst zum Knüppelleger! … (6.10.92) |