Wissenschaftler, allen voran die Juristen, attackieren jetzt den guten Freiherrn zu Guttenberg. Der habe „planmäßig und systematisch“ wissenschaftliche Quellen zum Plagiat zusammengetragen und behaupte nicht zu wissen, was er tue. Wenn er sein Vergehen nicht bewusst begangen hat, wie er behauptet, was war es dann: Schlampigkeit? Ich fürchte fast, dass der Herr zu Guttenberg tatsächlich ‚nicht bewusst’ plagiiert oder das aus dem Bewusstsein ‚verdrängt’ hat. Das deutet dann daraufhin, dass Deutschland einen Psychopathen aus Verteidigungsminister hat.
Quelle: dapd
Erstaunlich ist natürlich, dass eine anscheinend große Mehrheit der Deutschen dafür ist, dass zu Guttenberg in seinem Amt bleibt. Die Unterstützungskampagne der Bild-Zeitung trägt wohl auch hier ihre faulen Früchte. Apropos Bild-Zeitung:
Da gibt es bereits längere Zeit eine Kampagne der BILD-Zeitung, in der hochkarätige Prominente ihre offene, ehrliche und ungeschönte Meinung zur BILD mitzuteilen dürfen. So durfte sich z.B. auch der Schauspieler Armin Rohde ‚kritisch’ in zwei knappen Sätzen äußern. Bisher hatte ich Herrn Rohde für einen guten, da auch nachdenklichen Künstler gehalten. Aber Rohde und BILD – das passt für mich eigentlich nicht zusammen (aber mancher Promi weiß manchmal nicht, was er tut …).
Jetzt wollte man wohl auch die Pop-Rock-Gruppe „Wir sind Helden“ in diese BILD-Kampagne einbinden. Judith Holofernes, die Sängerin bekannte da nur: Ich glaub, es hackt! – und veröffentlichte den Schriftverkehr mit der Werbeagentur, die mit dieser Kampagne beauftragt ist, im Internet.
Zuletzt schrieb Judith Holofernes in ihrer Antwort auf die Anfrage:
Die Bildzeitung ist ein gefährliches politisches Instrument – nicht nur ein stark vergrößerndes Fernrohr in den Abgrund, sondern ein bösartiges Wesen, das Deutschland nicht beschreibt, sondern macht. Mit einer Agenda.
In der Gefahr, dass ich mich wiederhole: ich glaub es hackt.
Mit höflichen Grüßen,
Judith Holofernes
Ja, da gebe ich der jungen Sängerin gern Recht. Wir sehr BILD Deutschland macht, erkennen wir an der Person zu Guttenberg. Bezeichnend ist daher, dass aus einer bestimmten Ecke Judith Holofernes und ihrer Band geradezu unterstellt wird, die Veröffentlichung des Schriftwechsels im Internet lediglich als Popularitätsschub betrieben zu haben. Das sind wohl auch die Leute, die ‚abstruse Lügenbarone’ unterstützen, oder?!