Die Warnung vor Gurken, Tomaten und Salat wurde inzwischen zurückgenommen. Sprossen (Soja-, Mungobohnen-, was für Sprossen auch immer) gelten weiterhin als bedenklich, also möglicherweise mit dem EHEC-Erreger kontaminiert. Immerhin hat man in NRW jetzt eine Packung mit Sprossen aus dem Bio-Betrieb im niedersächsischen Bienenbüttel gefunden: eine Packung, und die lag auch noch im Müll. Vielleicht findet man auch noch in der Mondumlaufbahn eine gegammelte Packung Keimsprossen …
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang finde ich das Kompetenzgerangel zwischen Behörden und Ministern in Sachen EHEC. Wer hat eigentlich das Sagen? Wem dürfen die Gurkenbauern ihre Produkte, die sie nicht losgeworden sind, vor die Haustür schütten?
Heute beim Abwasch fiel es mir wie Schuppen von der Glatze: Unter dem Abwasch befand sich auch eine Vase, die auffällig stank. In ihr waren nach zehn Tagen Aufenthalt Schnittblumen verblüht; das Restwasser war trübe und schleimig. Wer kennt das nicht. KLAR: Schnittblumen sind die Quelle allen Übels! Schließlich sind überwiegend Frauen erkrankt (welcher Mann bekommt schon Blumen geschenkt; und wenn er sie verschenkt, dann sind sie noch in Papier oder Folie eingewickelt). Blumen gehören schließlich auch der Flora, also Pflanzenwelt, an. Auch Blumen werden heute nach industriellen Standards produziert. Und für ihr Wachstum benötigen sie Dünger, vielleicht auch Kuh-kak-ke! (nach dem Motto: Pferdeäpfel sind gut für die Erdbeeren! Ih, wir essen nur Erdbeeren mit Sahne!)
Nein, jetzt im Ernst: Sicherlich stellen Keimsprossen ein Risiko da. Sind sie einmal mit Bakterien behaftet, dann gedeihen diese bei 37 °C genauso gut wie die Sprossen selbst. Aber eine Packung Sprossen macht noch keine EHEC-Epidemie (so wie anfangs die zwei (sic!) spanischen Gurken in Hamburg). Genauso gut könnten es dann tatsächlich auch Schnittblumen sein oder Erdbeeren (mit oder ohne Sahne) oder … ach, was weiß ich …?!