Krieg der Äpfel

Bekanntlich begann alles einmal mit Adam und Eva – und einer Frucht vom Baum der Erkenntnis. Ob diese Frucht nun ein Apfel oder doch nur eine Feige war, ist umstritten, denn das gängige Bild vom Apfel als verbotener Paradiesfrucht beruht wahrscheinlich auf einer falschen Übersetzung des lateinischen Wortes malum, das sowohl „böse“ als auch „Apfelbaum“ bedeuten kann.

Nun um Äpfel streiten sich nicht nur die Adams dieser Welt (oder heißt es Adäme?), sondern auch Herren in den Vorstandsetagen. Der Apfel hat Symbolcharakter und ist selbst in einfachster Stilisierung als solcher erkennbar. Bei den Beatles und ihrem Firmenimperium (Apple Corps als Dach und Apple Records als Plattenlabel) genügte ein Apfel der Sorte Granny Smith als Logo und damit unverkennbarem Erkennungszeichen. Aber dann kamen die Herren Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Wayne und gründeten eine Firma, die ebenfalls Apple hieß und ebenso einen Apfel als Logo benutzte, wenn auch einen angebissenen (Das heutige Logo einer Apfelsilhouette mit Biss wurde von Regis McKenna 1976 entworfen).

Solange Apple Computer Inc. (heute nur noch Apple Inc.) nur Computer verkaufte, war aller Apple-Leute Welt noch in Ordnung. Mit Apples (die mit den Computern) Verkauf des iPods und der Betrieb des iTunes Stores begannen dann aber die gerichtlichen Auseinandersetzungen, denn beide Äpfel hatten eine Vereinbarung unterschrieben, wonach sich Apple Computer nicht in der Musikindustrie betätigen würde. Am Ende musste Apple Computer 26 Mio. US-Dollar Strafe zahlen. „Im Februar 2007 übernahm Apple die Rechte am Namen ‚Apple’ und den Apfel-Logos von Apple Records, das diese Warenzeichen zukünftig von Apple lizenziert. Die Apple Inc. ist dem Vergleich zufolge Eigentümerin aller Markenrechte, die mit dem Namen ‚Apple’ zu tun haben, und wird bestimmte Rechte an das Beatles-Unternehmen lizenzieren.“ (Quelle: de.wikipedia.org)

Nun erdreistet sich eine Bonner Café-Besitzerin, mit einem Apfellogo an den Markt zu gehen: Apfelkind heißt das Cafe und bietet nicht nur Apfelkuchen an. Das Apfelkind-Logo sei dem von Apple einfach zu ähnlich Vielleicht liegt es daran, dass sich (k)ein Apfel dem anderen gleicht wie (k)ein Ei dem anderen? „Im Netz wird Apple dafür heftig kritisiert. Eine Marke muss verteidigt werden, sagen dagegen Experten und verweisen auf das deutsche Markenrecht.“ Die Experten sind wahrscheinlich Rechtsanwälte, die mit Prozessen um Markenrechtsfragen ordentlich Knete machen. Ähnliche Zicken wie Apple Inc. machte ja bereits vor einiger Zeit Jack Wolfskin mit seiner Wolfstatze.

Klar doch: Ein Apfel ist doch kein Allgemeingut. Da könnte ja jeder kommen. Und wer an Äpfel denkt, denkt natürlich zuerst an Apple (und erst dann an diese runden Früchtchen – und Apfelkuchen).

Apfelkind

Apple

Beatles: Apple Rec.

Quelle: apfel-kind.de

Quelle: apple.com

Quelle: beatles.com

Vielleicht hätte das Cafe Apfelkind statt des Apfels doch eine Birne (englisch: pear) nehmen sollen. Aber die geschüttelte Form dieser Frucht (Shakespeare) ist bereits ‚besetzt’ – und in Deutschland gäbe es markenrechtliche Probleme mit Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl und seinem Spitznamen ‚Birne’, den er von den TITANIC-Heroen Knorr und Traxler geschenkt bekam und der ihn auf etlichen TITANIC-Titeln zierte:

    Birne Helmut Kohl

Quelle: titanic.de (November 1982)

Und wie wäre es mit Pflaumen …?!

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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