London Calling (1): Von Gurken und Scherben

Es ist jetzt schon wieder viele Jahre her, dass ich zuletzt in London war. Mit meinem ältesten Sohn fuhr ich Anfang Juli 1996 für eine knappe Woche mit der Fähre, damals noch von Hamburg aus, bis Harwich und von dort mit dem Bus weiter bis in die britische Hauptstadt. Da unser eigentlich gebuchtes Hotel irgendwie belegt war, kamen wir in einer Preisklasse höher im Hilton Hotel National (heute Hilton London Kensington Hotel) in der Holland Park Avenue unter. Nicht schlecht, denn u.a. gab es statt des Continental breakfast ein ordentliches britisches Frühstück mit allem Drum und Dran, ein so genanntes Full breakfast. Zurück flogen wir dann ab London Heathrow.

Underground Station Piccadilly Circus - London 1996

The Tower - London 1996

London 1996

Kensington Gardens: Peter Pan Statue - London 1996

Mein Sohn war damals 5 ½ Jahre alt und ein großer Dinofan. So besuchten wir u.a. das Natural History Museum in London. Und natürlich waren wir auch beim Peter-Pan-Denkmal in Kensington Gardens. Auf dem Weg nach Greenwich kamen wir durch die so genannten Docklands. Hier war in den Jahren zuvor ein eigener Stadtteil mit einem eigenen Geschäftszentrum entstanden. Die vielen futuristisch anmutenden neuen Hochhäuser entwickelten sich schnell zu einer exklusiven Wohnlage. Der Bürogebäudekomplex nennt sich Canary Wharf und befindet sich auf der Isle of Dogs im Stadtbezirk London Borough of Tower Hamlets. Canary Wharf steht in Konkurrenz zum historisch gewachsenen Finanzzentrum in der City of London. Erreichbar war und ist das mit einer extra gebauten fahrerlosen Hoch- und Untergrundbahn, der Docklands Light Railway (DLR), deren Stationen sich teilweise in den Bürohochäusern selbst befinden (z.B. Heron Quays). Vergleichen lässt sich das Ganze mit der neuen HafenCity in Hamburg.

    London – Canary Wharf


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London – Canary Wharf

Seit diesen Jahren hat sich in London einiges getan. Nicht nur, dass für die in wenigen Tagen am 27. Juli beginnende Olympiade neue Wettkampfstätten wie Olympiastadion, das Aquatics Centre und der London Velopark entstanden, die Liste der höchsten Bauwerke in London ist um einige Hochhäuser größer geworden.


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London – 30 St Mary Axe (The Gherkin)

Vielen wird der 180 m hohe Wolkenkratzer 30 St Mary Axe, häufig The Gherkin (englisch für Essiggurke) oder Swiss-Re-Tower genannt, im Finanzbezirk der City of London bekannt sein. Neu hinzugekommen ist The Shard, auch Shard London Bridge (vormals London Bridge Tower, auch Shard of Glass; von englisch shard ‚Scherbe‘, ‚Splitter‘), das mit 310 Meter (zweit)-höchste Gebäude Europas. Der verzögerte Baubeginn erfolgte am 16. März 2009, die Einweihung war in der letzten Woche, am 5. Juli 2012. Die endgültige Bauhöhe von 310 Metern wurde am 30. März 2012 durch Aufsetzen einer stählernen Spitze als letztes Bauelement erreicht.


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London – Shard London Bridge (beim Näherrücken entpuppt sich Shard noch als Baustelle bei Google Maps)

Es wird also wieder einmal Zeit, London zu besuchen. In diesem Jahr wird es wohl nichts mehr. Die Olympischen Spiele schaue ich mir mit meinen Lieben im Fernsehen an. Aber vielleicht im nächsten Jahr?

siehe auch meinen Beitrag: Berlin. London. Sankt Petersburg.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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