Google Street View ist ein schönes Spielzeug und immerhin für 20 der größten Städte in Deutschland aufrufbar. Heute habe ich mich einmal auf die Suche nach Wochenmärkten gemacht, die für mich ein ganz besonderes Flair besitzen (über die entsprechenden Links wird Google Street View aufgerufen).
Schon als Kind war ich mit meiner Mutter auf Wochenmärkten einkaufen gegangen. Heute fährt meine Frau jeden Freitag mit dem Fahrrad zu unserem Wochenmarkt Am Sande in Tostedt, wo außer freitags auch noch am Dienstag frisches Gemüse und Obst, Fleisch, Käse, südländische Spezialitäten und vieles mehr (meist aus der Region, natürlich auch aus ökologischem Anbau) angeboten wird.
Beginnen möchte ich mit Bremen. Dort wohnte ich rund 25 Jahre. Noch als kleines Kind ging ich meist an einem Samstag mit meiner Mutter aus der Neustadt kommend über den Wochenmarkt auf dem Domshof in der Innenstadt zum Einkaufen. Besonders erinnere ich mich dabei an Stände, an denen man lebendige Tiere, z.B. kleine Hühnerküken kaufen konnte. Heute ist das erst gar nicht mehr zulässig. Aber auch heute noch findet dort auf dem Domshof von Montag bis Samstag Wochenmarkt statt.
Okay, Google Street View ‚bietet’ keine Bilder vom Wochenmarkt auf dem Domshof. Im schulpflichtigen Alter zog ich dann mit Eltern und Geschwistern nach Bremen-Gröpelingen. Dort war ein Wochenmarkt am Pastorenweg und ich musste mit meiner Mutter immer ein ganz schön langes Stück Wegstrecke zu Fuß zurücklegen. Ich bin aber trotzdem immer gern mitgegangen, weil ich es auf dem Wochenmarkt einfach interessant fand.
Zuletzt wohnte ich lange Zeit wieder in der Bremer Neustadt. Dort gab und gibt es heute noch einen kleinen Wochenmarkt in der Delmestraße/Ecke Pappelstraße.
Der wohl interessanteste Wochenmarkt, den ich kenne, ist einer in Hamburg. Und zwar in der Isestraße, direkt unterhalb der S-Bahn, jeden Dienstag und Freitag am Vormittag.
Da ich in der Nähe der U- und S-Bahnstation „Am Schlump“ in Hamburg-Eimsbüttel arbeite, gehe ich öfter zum Wochenmarkt in der Gustav-Falke-Straße, gleich um die Ecke.
Als ich mit meiner Familie in Hamburg-Niendorf lebte, kauften wir auf dem Wochenmarkt auf dem Tibarg ein. Rund um den Tibarg gibt es außerdem jede Menge Geschäfte. Und inzwischen, nachdem wir längst weggezogen sind, gibt es auch das Tibarg Center.
Noch etwas aus jungen Jahren: Heute wie damals gibt es so genannte fliegende Händler, die nicht nur auf Wochenmärkten zu finden sind, sondern die auch mit ihren fahrbaren Läden über die Dörfer kutschieren, um ihre Waren zu verkaufen. Bei uns in Tostedt kommt im bestimmten Zeitabschnitt (ich denke einmal wöchentlich) ein Händler vorbei, der Geflügel verkauft. Bevor man ihn sieht, hört man schon den ‚Hahnenschrei’ aus der Ferne. Wat dat nich all gift? In der Bremer Neustadt nun gab es vor vielen Jahren einen Händler mit einem Wägelchen, der hauptsächlich Krabben verkaufte. In Bremen nennt man diese kleinen wohlschmeckenden Nordseegranelen auch Granat. Und so höre ich heute noch seinen Ausruf: „Granat, Granat, frischen Granat!“