Zunächst muss ich mich entschuldigen. Während ich die Olympischen Spiele 2012 in London an dieser Stelle hinreichend würdigte, so habe ich die Paralympischen Spiele, die Olympischen Spiele für Sportler mit Behinderung, völlig vernachlässigt. Dabei waren die Paralympics, wie sie London bis zum Wochenende erlebt hat, ganz außerordentliche Spiele mit großartigem Sport und einem phantastischen Publikum.
Zum ersten Mal wurden in London die Olympischen Sommerspiele und die Paralympischen Spiele von Anfang an gemeinsam geplant. Und so entwickelten sich auch die Paralympics zu Spielen der Superlative mit ausverkauften Stadien, tollen Athleten mit herausragenden Leistungen und einer hervorragenden Organisation. Es nahmen 4452 Sportler aus 164 Nationen teil, die bislang größte Athletenanzahl bei den Paralympics; 16 Nationen waren erstmals vertreten.
Besonders das Publikum ist erwähnenswert, das gegenüber den behinderten Sportlern unverkrampft und aufgrund der ungewöhnlichen Leistungen wohl auch äußerst erstaunt war. Fast mehr noch als bei den ‚normalen’ Sportlern wurden die Paralympioniken angefeuert.
Auch mein jüngerer Sohn war fasziniert von den Leistungen. Er selbst hatte vor Jahren einmal in der Schule im Rahmen einer Projektwoche an der AG Rollstuhlbasketball teilgenommen. Und was mich erfreut hat ist, dass auch Länder wie die Fidschi-Inseln einen Sieger stellen können.
Am Sonntag nun gingen diese XIV. Paralympischen Sommerspiele mit der Schlussfeier zu Ende. Die deutsche Mannschaft holte insgesamt 66 Medaillen. Für mich erstaunlich ist eigentlich das sehr gute Abschneiden von Staaten, die von eher totalitären Regimes regiert werden wie China, Russland, die Ukraine und der Iran. Auf jeden Fall können wir hier in Deutschland einiges aus London, was den Umgang mit Behinderten betrifft, lernen.
Übrigens war der südafrikanische Sprinter Oscar Pistorius der erster beidseitig amputierte Athlet, der auch bei Olympischen Sommerspielen – 2012 in London in der 4-mal-400-Meter-Staffel – startete.