Jetzt geht es wirklich ‚hart’ auf Weihnachten zu. Statt die letzten Geschenke zu kaufen stürze ich mich auf die Fabrikation von Geschenkgutscheinen (es geht um Klamotten, die soll sich der ‚Beschenkte’ selbst kaufen, ich würde nur das Falsche kaufen). Ansonsten ist alles besorgt – einen Festtagsbraten gibt es bei uns schon deshalb nicht, weil der ältere meiner Söhne Veganer ist (was uns Restliche nicht davon abhalten wird, die eine oder andere ‚leichte’ fleischliche Leckerei zu genießen). Am Heiligabend werde ich morgens nur noch Brötchen einkaufen gehen …
Joachim Ringelnatz hatte ich hier bereits mit seiner Weihnachtsfeier des Seemanns Kuttel Daddeldu präsentiert. Heute, so kurz vor Weihnachten, noch ein kleines weiteres Gedicht von ihm: Vorfreude auf Weihnachten. Lassen wir in diesen Tagen wie Ringelnatz die Flämmchen am Christbaum blühen.
Ein Kind – von einem Schiefertafel-Schwämmchen
Umhüpft – rennt froh durch mein Gemüt.
Bald ist Weihnacht! – Wenn der Christbaum blüht,
Dann blüht er Flämmchen.
Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt
Uns mild. – Es werden Lieder, Düfte fächeln. –
Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt,
Wird dann doch gütig lächeln.
Wenn wir im Traum eines ewigen Traumes
Alle unfeindlich sind – einmal im Jahr! –
Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.
Wie es sein soll, wie’s allen einmal war.
Joachim Ringelnatz: Vorfreude auf Weihnachten