The Stratosphere Girl (2004)

Stratosphere Girl ist ein Film aus dem Jahr 2004 in der Regie von Matthias X. Oberg, der auch das Drehbuch schrieb. In der Hauptrolle spielt das belgische Ex-Model Chloé Winkel. Soweit ich sehen konnte, ist es auch ihre einzigste Filmrolle. In einer Nebenrolle als Papa-san ist übrigens Burt Kwouk zu sehen, den viele vielleicht als Cato aus den Inspektor Clouseau-Filmen (Der rosaroter Panther) mit Peter Sellers kennen.

    The Stratosphere Girl – mit Chloé Winkel

Die 18jährige Angela (Chloé Winkel) ist begeisterte Comic-Zeichnerin und entdeckt ihre Faszination für Mangas. Nach dem Abitur soll sie in der Steuerkanzlei ihres Onkels arbeiten, was ihr nicht behagt. Da setzt ihr Yamamoto, der nette japanische DJ auf der Abifete, den Floh ins Ohr, doch einfach nach Tokio zu fliegen und dort in einem Club als Hostess zu arbeiten. In Tokio angekommen findet sie Unterkunft bei Monika, einer Bekannten Yamamotos, die mit einigen Mit-Hostessen in einem schuhschachtelgroßen Appartement eine WG führt. Auch klappt es nach Anlaufschwierigkeiten mit dem Job in einem Club, in dem sich japanische Geschäftsmänner nach einem langen Arbeitstag in weiblicher Gesellschaft entspannen. Durch ihren Lolita-Charme ist Angela erfolgreich, was bei den anderen Hostessen zu Neid und Missgunst führt. Da findet Angela schon mal in ihrer Nudelsuppe eine Glasscherbe.

Durch Zufall entdeckt Angela, dass Larissa, ein russisches Mädchen, das auch mal in Monikas WG gelebt und im gleichen Club gearbeitet hat, verschwunden ist und polizeilich gesucht wird. Angela wittert ein Verbrechen und vermutet, dass Kruilman, ein europäischer Kunde, in die Sache verwickelt ist. So berichtet Ella von einer seltsamen Party bei einem japanischen Millionär, nach der Larissa nicht mehr gesehen worden sei. Angela beschließt, den auf Besuch in der Heimat befindlichen Yamamoto ins Vertrauen zu ziehen, allein, es fehlen die Beweise …


The Stratosphere Girl (2004)

Regisseur M.X. Oberg (UNDERTAKER’S PARADISE) fügt in STRATOSPHERE GIRL inhaltlich und formal spielerisch europäische Filmkultur und japanische Comic-Ästhetik zu einem faszinierenden Mystery-Thriller zusammen. Das unterkühlte und zugleich fesselnde Spiel von Newcomerin und Ex-Model Chloé Winkel, die hypnotischen Jazz-Klänge von Nils Petter Molvaer und die eindringlichen Comic- und Film-Bilder verdichten sich gemeinsam zu einer düsteren und doch unbeschwerten Vision über das Erwachsenwerden, die Macht der Fantasie und das Eintauchen in eine fremde Kultur. (Quelle: thalia-potsdam.de)

Unweigerlich erinnerte mich der Film an zwei andere Filme, die ein knallbuntes, neonbeleuchtetes Tokio als Hintergrund haben: Lost in Translation und in gewisser Hinsicht Enter the Void, denn auch hier werden die Grenzen zwischen verwirrend düsterer Traumwelt und einer kühlen Realität ausgelotet. Engelsgleich führt uns Angela (Chloé Winkel) in eine Welt, in der der von ihr gezeichnete Bilderkosmos mit der vor wildesten Eindrücken überschäumenden Welt Tokios verschmelzen. Mögen hier vielleicht auch eher die Wunschvorstellungen des Regisseurs als die Tagträume einer jungen Frau bildhaft umgesetzt sein, mag hier auch mit Klischees gearbeitet worden sein, was japanische Männer betrifft. Lohnenswert ist der Film auf alle Fälle, auch wenn das Happyend eher störend wirkt. Er ist kunstvoll und einfallsreich und hat eine ganz besondere, eigene Atmosphäre Stratosphäre.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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