Sony pennt

Neulich las ich in einem Zeitschriftenartikel, dass die Krise in der Musikbranche eigentlich nur eine Krise der Plattenindustrie wäre. Die Bands u.a. Musiker verdienen ihr Geld durch Live-Auftritte, die trotz der manchmal sehr hohen Preise gut besucht sind.

Keine Frage: Der Verkauf an Tonträgern ist eindeutig zurückgegangen. Verantwortlich machen hierfür die Bosse der großen Plattenfirmen hauptsächlich die Raubkopierer und deren Abnehmer, gegen die man verstärkt gerichtlich vorgehen will. Experten dagegen meinen, dass dieser juristische Kampf gegen die Musiktauschbörsen der falsche Weg sei.

Das eigentliche Problem ist, dass die Plattenbranche die neuesten Trends einfach verschlafen hat. So ist z.B. der kommerzielle Vertrieb vom Musik über das Internet durch die Computerbranche ins Rollen gekommen. Erst spät ist man auf diesen Zug aufgesprungen. Aber auch sonst fehlt jede Art von Kreativität in den Chefetagen.

Zudem taugen die üblichen Verdächtigen, Tauschbörsennutzer und Privatkopierer, längst nicht mehr, um die andauernde Umsatz-Talfahrt stichhaltig zu begründen. Der Markt, auf dem die Musikindustrie ihre Umsätze früher nahezu konkurrenzlos erzielte, hat sich nun einmal in den letzten Jahren entscheidend gewandelt. So geben Jugendliche und junge Erwachsene ihr Geld verstärkt für Videospiele, Hardware und fürs Telefonieren aus.

siehe auch zdf.de: Auf der Suche nach dem verlorenen Geschäft

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!