Kürzlich erhielt ich eine Mail von einem alten Kumpel aus früheren Ausbildungszeiten. Er war über meine Jethro Tull-Seiten gestolpert und wollte wissen, ob ich jener Wilfried bin, der ich ehemals einmal war. Ganz der Gleiche bin ich mit Sicherheit nicht, immerhin sind seitdem über 30 Jahre ins Land gestrichen. Der alte Kumpel selbst hat sich fernab in Marburg niedergelassen.
Da ich jetzt dabei bin, alte Vinyl-Schallplatten zu digitalisieren, so stieß ich auch auf eine LP der Gruppe Steamhammer. Die Gruppe war Anfang der 70-er Jahre eine der großen Open-Air-Attraktionen, da sie eine starke Live-Performance hinlegten. Leider verkauften sich ihre Platten weniger gut, sodass sich die Gruppe frühzeitig auflöste und heute nur noch alten Rockhasen bekannt sein dürfte.
Ich weiß nicht mehr genau, wann es war, ich denke im Herbst 1971, da sah ich die Gruppe live in einem kleinen Club (es war wohl irgendeine Festhalle, die zu einer Dorfkneipe gehörte) in Brake, gegenüber von Bremerhaven. Und ich war dort mit eben dem alten Kumpel, der mir jetzt gemailt hat. Ich erinnere mich daran, dass ich vor dem Bass-Lautsprecher stand, dessen tiefe Töne mir ziemlich auf dem Darm ginnen. Da der Laden gerammelt voll war, gab es auch kein Entweichen.
Vom Steamhammer gibt es immerhin ein Lied, das es wohl auch bis in die Charts geschafft hatte: Junior’s Wailing, eine gekonnte Mischung aus Blues und Rock. Als ich das Plattencover in Händen hielt, hatte ich die Hauptmelodie gleich wieder im Kopf. Es gibt so manche Gitarrenriffs, die wird man nie wieder los. Und dieser ist hammerhart, dampfhammerhart:
Steamhammer: Junior’s Wailing