Eigentlich sollte man denken, dass man mit dem Älterwerden gelassener und damit geduldiger wird. Sicherlich ist es eine Frage des Charakters. Also wenn man wie ich in den letzten Tagen allerorts mit den unmöglichsten Problemen konfrontiert wird, dann kann man schon etwas ungeduldig werden: Impatientia (lat.) querbeet sozusagen, oder ανυπομονησία (anypomonesia) wie der Grieche sagt. Der eigentliche Hammer kommt dann wohl aber erst noch in der nächste Woche. Da heißt es tief Luft holen und bis drei zählen (diese Woche sah ich eine ältere Tatort-Folge aus Kiel mit Borowski: Borowski und die heile Welt. Darin spielt Fabian Hinrichs einen jungen Vater und Ehemann, dem öfter die Sicherungen durchzuknallen scheinen – meist gelingt es ihm, sich zu fassen, auch er zählt dann innerlich wohl bis drei … – nicht umsonst waren „Borowski“ Axel Milberg (Bester Schauspieler Hauptrolle) und Fabian Hinrichs (Bester Schauspieler Nebenrolle) für den Deutschen Fernsehpreis 2009 nominiert).
Apropos querbeet: Unter dieser Rubrik geht es hier thematisch durchaus gewollt etwas kreuz und quer, gewissermaßen querfeldein (quer in das Feld hinein), also querbeet (quer durchs Beet). Und möglichst am Ende dann noch mittenmang, wie man hier im Norden (und auch in Berlin) zu sagen pflegt, mitten hinein ins bunte Treiben!
Apropos querbeet – die 2.: Ich habe einmal im DWB, dem Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm, nachgeschaut (siehe hierzu auch: Günter Grass: Grimms Wörter). Querbeet taucht dort nicht auf, aber etwas zu quer. In Jacob Grimms als Regel aufgestellter Kleinschreibung heißt es dort als Erklärung zum Wort quer: in die breite gekehrt, eine längsrichtung (zunächst rechtwinklig, dann überhaupt) kreuzend. Schön gesagt, oder?
Also mit mittenmang ist heute nichts. Das Wochenende steht vor der Tür. Zeit zum Luftholen (und zum Bis-drei-Zählen). Am Montag geht’s dann aller Voraussicht nach mitten hinein ins „Vergnügen“. Warten wir’s ab und lassen uns überraschen …