Gestern hatte ich einen unfreiwilligen freien Tag. Was gibt es Schöneres, als frühmorgens im Zug auf dem Weg zur Arbeit zu erfahren, dass der Zug vor dem eigentlichen Fahrziel (in Hamburg-Harburg statt Hamburg Hbf.) endet und die Strecke ‚bis auf Weiteres’ vollständig gesperrt ist. Das gilt dann natürlich nicht nur für den Fern- und Nahverkehr sondern auch für alle S-Bahnen.
Gestern sollte es erst ein Leichenfund auf der Strecke Harburg-Hauptbahnhof gewesen sein. Dann hörte ich etwas von einem Lebensmüden, der von einem Zug erfasst sein sollte. Am Ende sprach man mehr oder weniger offiziell von einem Notarzteinsatz. Die Leiche lebte also noch.
Die genannte Strecke liegt ziemlich frei zugängig und wurde leider schon öfter von Unbefugten betreten, die dann den gesamten Bahnverkehr – teilweise bis zu mehreren Stunden – lahm legten (siehe: Freitag ist Selbstmord-Tag).
Wie also von Harburg in die Innenstadt kommen? Bis der Schienenersatzverkehr durch Busse ins Rollen kommt, vergeht meist schon soviel Zeit, dass man getrost am Bahnhof stehen bleiben kann, bis der nächste Zug wieder fährt. So oder so vergeht oft viel Zeit. Da mein Zug, der mich bis Hamburg-Harburg gebracht hatte, den gleichen Weg auch wieder zurückfuhr, setzte ich mich in diesen, nachdem ich mich zuvor eine halbe Stunde durch die Traube der wartenden Reisenden geschlagen hatte, und fuhr zurück nach Hause. Ich muss mir ein solches Gezerre nicht mehr antun (auf der Arbeit hatte ich auch nichts Wichtiges zu erledigen).
So bummelte ich also gestern unfreiwillig Überstunden ab. Immerhin war das Wetter noch sehr schön. So habe ich u.a. die Zeit genutzt, mich bei einem großen Becher Cappuccino auf der Terrasse entspannt, um Pflanzen und Blumen in unserem Garten zu filmen – diesmal dann auch in Full-HD.
Sommergarten Juni 2014