Annähernd 25 Jahre habe ich in Bremen gelebt, solange wie in keiner anderen Stadt. Während meines Sommerurlaubs, der gestern leider zu Ende ging, habe ich mit meiner Familie, also mit Frau und beiden erwachsenen Kindern samt Anhang, wieder einmal einen Abstecher in die alte Hansestadt an der Weser gemacht. Ich mag Bremen (nicht nur den SV Werder). Die Stadt ist übersichtlich und hat doch einiges zu bieten.
Nun das Wetter am 14. August war nicht ganz so toll, aber meist doch trocken. So kamen wir am Hauptbahnhof an und gingen in Richtung Innenstadt. Dort sind alle wichtigen Sehenswürdigkeiten nah beieinander:
Zunächst sind da zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt (Altstadt) die Wallanlagen und beim Herdentor (alles weitere siehe auch obige Karte) blickt man auf die alte Windmühle (1), wo man Kaffee trinken und auch ein Tagesgericht essen kann. Geht man die Straße weiter, dann kommt man auf die Sögestraße, eine der Haupteinkaufsstraßen Bremens. Zu erkennen ist die Sögestraße an der Skulptur des Hirten mit den Schweinen (2), denn Sögen ist Plattdeutsch für Sauen.
Die Straße macht dann einen Knick und man findet sich auf dem Blumenmarkt mit einem Brunnen wieder. Geht man um die Kirche Unser Lieben Frauen rechts herum, steht man seitlich vor dem Rathaus und findet hier die Bronzestatue der Bremer Stadtmusikanten (3) von Gerhard Marcks.
Das Bremer Rathaus (4) ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Gotik und der Weserrenaissance in Europa. Seit 1973 steht es unter Denkmalschutz. Im Juli 2004 wurde es zusammen mit dem Bremer Roland (5), dem Wahrzeichen der Hansestadt, von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Am Marktplatz befindet sich auch der Eingang zur Böttcherstraße und das Gebäude der Bremischen Bürgerschaft (6).
Steht man vor dem Rathaus so befindet sich rechts davon der St. Petri-Dom (8) mit dem Bleikeller (7). Bekannt ist diese Ostkrypta des St. Petri-Doms vor allem dadurch, dass hier einige Mumien gefunden wurden. Ein kurzer Abstecher lohnt sich.
Geht man dann weiter, so kommt man zur Domsheide und findet hier u.a. Die Glocke (9), ein Konzerthaus mit sehr guter Akustik. Von der Domsheide geht es dann auch ins Schnoor-Viertel (10), einem mittelalterlichem Gängeviertel. Hier kann man sich nicht nur mit Souvenirs eindecken, sondern auch lecker trinken und speisen. Um die Ecke herum gibt es auch einen Laden für jede Menge Bier: Grebhan’s Bier (Hinter der Balge 1), leider hatte der Laden, als wir durchs Schnoor gingen, noch nicht geöffnet.
Verlässt man das Schnoor-Viertel (z.B. über die Straße Marterburg) und geht dann die Ostertorstraße Richtung Osten, so kommt man zunächst an der Kunsthalle Bremen (11) und dann am Theater am Goethe-Platz (12) vorbei. Hier befindet man sich bereits im Ostertorviertel – und kreuzt man die Straße Sielwall, so ist man im Steintorviertel. Beide Ortsteile nennt man in Bremen kurz Das Viertel und das lässt sich mit dem Schanzenviertel in Hamburg vergleichen.
Im „Viertel“ begaben wir uns dann kurz auf die Spuren von Herrn Lehmann – und auch meinen Spuren vergangener Zeiten (Stichworte: Giros Pita in dem kleinen Imbiss am Sielwall – Lila Eule – Cinema Ostertor – Engel-Apotheke). Leider begann es wie aus Kübeln zu schütten, sodass wir unseren Rundgang schnell beendeten und zum Essen in Richtung Gröpelingen ins Einkaufszentrum Waterfront, dem früheren Space Center Bremen, fuhren und uns dort im Miku mit allerhand fernöstlichen Köstlichkeiten verwöhnen ließen.
Den Rundgang durch die Bremer Innenstadt habe ich auch im Video festgehalten (die Musik stammt übrigens von Jean Sibelius – aus der Lemminkäinen-Suite: Tuonelan Joutsen (Der Schwan von Tuonela), Op. 22) – viel Spaß beim Gucken und Hören:
Ausflug nach Bremen (14. August 2014)