Mit dem Buchstaben N kommen wir bereits in die zweite Hälfte des Alphabets. Vielleicht denken viele, dass ich nun völlig im Weihnachtswahn verstrickt bin. Aber keine Angst, die Zeit wird kommen, da ich wieder auf dem Boden der Tatsachen zurückgefunden haben werde. Das Weihnachtslexikon von Theo Herrlein hat mich nun einmal dazu verleitet, die Adventszeit ganz dem Weihnachtsfest zu widmen, auch wenn mir in diesem Tagen nicht immer ‚nach Weihnachten’ zu mute ist.
Nun zum Buchstaben N finden wir in dem besagten Weihnachtslexikon jede Menge Stichworte zu Neujahr (Neujahr holen über Neujahrsbriefe bis zu Neujahrszopf) und natürlich Nikolaus (Nikolausaltar über Nikolausgeld bis hin zu Nikolaus-Zug).
Im Zusammenhang mit dem Neujahr sind einige unterschiedliche Formen des Aberglaubens überliefert (Neujahrs-Aberglauben). So ist die Hausfrau darum bemüht, über Neujahr ja keine Wäsche zum Trocknen aufzuhängen, weil dies großes Unglück im kommenden Jahr bringen könnte. Auch soll an Neujahr kein Geflügel verzehrt werden, weil sonst das Glück wegfliegen könnte. Weit verbreitet ist auch die Meinung, wer an Neujahr eine Linsensuppe löffelt, dem gehe das Kleingeld nicht aus. In einigen Gegenden spricht man dem Verzehr von Sauerkraut am Neujahrstag eine positive Wirkung zu.
In Norddeutschland taucht in der Silvester- und in der Neujahrsnacht noch vereinzelt der Neujahrsbock auf. Es ist dies eine vermummte Gestalt, die ihren Ursprung in der heidnischen Mythologie hat. Alter Silvester-/Neujahrsbrauch in Hessen und in Norddeutschland ist das Neujahrseinwerfen. Dabei lärmte man mit Tellern und Töpfen, um die bösen Geister zu vertreiben.
Zu Nikolaus: Der heilige Nikolaus besucht zusammen mit Knecht Ruprecht am 6. Dezember die Kinder. Der populäre Heilige hat tatsächlich gelebt und wird erstmalig in einer Urkunde, die um 500 nach Christi Geburt geschrieben wurde, erwähnt. Nikolaus war Bischof in Myra, einer Stadt in Lykien, heute südliche Türkei. Er ist der Schutzpatron der Kinder, Seefahrer und Kaufleute. Gestorben sein soll er am 6. Dezember 343 oder 350.
Der alte Heischebrauch des Nikolauslaufens ist in der Gegend um Bremen auch heute noch gut bekannt (am 6. Dezember). Dabei verkleiden sich Kinder, ziehen von Haus zu Haus, singen und sprechen Lieder und Gedichte, wofür sie mit Obst oder Süßigkeiten belohnt werden. Ich kenne das Nikolauslaufen in Bremen aus meiner Kindheit. Auch ich habe mich damals verkleidet (einmal hatte ich sogar ein altes Kleid meiner Mutter übergestülpt) und bin mit anderen Kindern von Geschäft zu Geschäft gezogen, habe Reime aufgesagt und wurde dafür mit Süßem belohnt.
Der Name November leitet sich vom lateinischen Wort „novem“ (neun) ab, denn dieser Monat war der vorletzte der insgesamt zehn Monate der römischen Kalenderrechnung. Seit Karl dem Großen gibt es auch die germanischen Namen wie Nebelmond oder Windmonat.