Den Start in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga hat sich der SV Werder Bremen auf Schalke sicherlich zunächst anders vorgestellt. Schon in der 4. Minuten kassierte man nach einem Eckball ein Tor. Und nach einer viertel Stunde hätten die Gelsenkirchener den Sack bereits zu machen können.
Dann kam aber die Stunde von Werder-Kapitän Clemens Fritz (35 Jahre alt), der noch vor Verabreichung des Pausentees mit einer schönen Einzelaktion in seinem 300. Bundesligaspiel den Ausgleichtreffer erzielte. Und in der 2. Halbzeit ging es erfolgreich mit ihm weiter: mit zwei wundervollen Vorlagen bedient er erst Claudio Pizarro (37 Jahre alt), dann Anthony Ujah (25 Jahre jung), die sich bei ihm mit ihren Toren bedankten. Werder siegte auf Schalke mit 1:3. Es geht doch!
Trotz des Sieges bleibt Werder auf dem 16., den Relegationsplatz – immerhin aber auf Tuchfühlung mit Vereinen wie Stuttgart, Frankfurt und Augsburg – und mit vier Punkten Vorsprung auf Platz 17 und 18.
Am Samstag (30.01.) spielt Werder nun zu Hause gegen Hertha BSC, die überraschend auf Platz 3 der Tabelle zu finden ist. Die Berliner glänzten zuletzt durch eine starke Abwehr und mit hoher Effektivität nach vorn. Man kann nur hoffen, dass Werder den Schwung aus Gelsenkirchen mit ins Weserstadion bringt, denn die Ausbeute aus Heimspielen ist bisher in der laufenden Saison äußerst mager (lediglich ein Sieg und ein Unentschieden bei sechs Niederlagen). Werder muss endlich seine Heimschwäche überwinden.
Kleines Kuriosum am Rande: Assani Lukimya (29), Innenverteidiger der Bremer, hat seinen Vertrag überraschend mit Werder aufgelöst, um zum Liaoning FC in China zu wechseln. Für ihn wurde Papy Djilobodji vom FC Chelsea ausgeliehen, der gegen Schalke bereits in der Startelf debütierte und ein ordentliches Spiel machte. Allerdings hat Lukimya bis gestern Nachmittag seinen Vertrag noch nicht unterschrieben. Der Wechsel gilt damit nicht als vollzogen. Man darf gespannt sein, denn immerhin soll Lukimya zwei Millionen Euro Ablöse bringen, Geld, das Werder gut gebrauchen kann.
Und was sonst noch so aufgefallen ist: Im Spiel Hannover 96 – Darmstadt 98 (1:2) sind alle Tore durch ehemalige Werderspieler gefallen (Hugo Almeida und Sandro Wagner). Sandro Wagner konnte damals bei Werder nicht landen. Ähnliches gilt für Niels Petersen (SC Freiburg), der zz. mit 15 Treffern die Torjägerliste der 2. Liga anführt. Lennart Thy (zz. 6 Tore) wird im Sommer vom FC St. Pauli zu Werder zurückkehren.