Protest der Nonnen und Mönche

Der Name des Landes Myanmar dürfte vielen unbekannt sein. Und vom früheren Namen Birma (Burma) weiß man höchstens noch, dass das Land in Südostasien liegt, irgendwo in der Nähe von Thailand. Da das Land seit nunmehr 45 Jahren von einem Militärregime regiert wird, ist es nach außen weitgehend abgeschottet. Es zählt zu den 20 ärmsten Ländern dieser Welt, obwohl es reiche Bodenschätze, u.a. Erdöl und Erdgas, besitzt. Die Junta regiert mit eiserner Hand. Auch nur wenigen dürfte der Name Aung San Suu Kyi etwas sagen, der Name der Bürgerrechtlerin, die 1991 den Friedensnobelpreis für ihr Engagement erhielt.

1989 verlieh die Junta dem Land den neuen Namen Myanmar; vor zwei Jahren verlegte sie den Regierungssitz von Rangun in die neu errichtete Hauptstadt Naypyidaw im Dschungel, die für Ausländer und Zivilisten gesperrt ist.

Nachdem es im Land zu massiven Preiserhöhungen kam (besonders für Benzin) formierten sich in diesen Tagen nach 1988, als Proteste blutig niedergeschlagen wurden, erstmals wieder Kundgebungen gegen die Militärregierung und für Demokratie. Angeführt werden diese Proteste von buddhistischen Nonnen und Mönche.

Bisher sind die Proteste friedlich verlaufen. Allerdings droht die Militärregierung von Myanmar und verstärkte inzwischen ihre Kräfte in Rangun. Die bisher unerwartete Zurückhaltung des Regimes könnte auf den Druck von China zurückzuführen sein. China ist der wichtigste Verbündete. Wenn die Militärregierung massiv gegen die Demonstranten vorgehen sollte, wird das auch das Image von China beschädigen. China zählt auf die großen Öl- und Gasvorkommen Myanmars zur Versorgung seiner boomenden Wirtschaft.

Olympiade 2008 in Peking

Im positiven Sinne könnte auch die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2008 in Peking dazu beitragen, dass es kein Blutbad in Rangun gibt. China kann sich ein solches Blutvergießen vor seiner Haustür so kurz vor der Olympiade nicht leisten. Auf jeden Fall sind die regierenden Generäle in einem Dilemma: Lassen sie die Demonstrationen weiter zu, werden sich immer mehr Bürger anschließen, greifen sie ein, wäre möglicherweise ein Aufstand gegen die Regierung die Folge.

Demonstrierende buddhistische Mönche in Myanmar

Hoffen wir auf einen friedlichen Verlauf der Proteste und einen demokratischen Wandel von Myanmar. Faszinierend finde ich die Bilder von den Menschenmassen in Rangun. Und mittendrin die buddhistischen Mönche (siehe hierzu auch meinen Beitrag: Hermann Hesse: Siddhartha) und Nonnen.

Bilderserie bei zdf.de: Mönchsproteste in Birma

Video bei zdf.de: Proteste in Myanmar weiten sich aus

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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