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Der letzte Mohikaner

Ja, wahrscheinlich bin ich zu dusselig, um mich impfen zu lassen. Seit dem 26. April sind auch Übersechzigjährige ‚priorisiert‘. Ich mit meinen schlappen 67 Lenzen auf dem Buckel sollte also dazu gehören. Dann wurde das Ganze um zwei Wochen verschoben. Immerhin konnten ab diesem Termin dann auch Hausärzte impfen, soweit Impfstoff überhaupt vorhanden war. Von offizieller Seite wurde darauf hingewiesen, dass sich die Impfwilligen möglichst nicht bei ihrem Hausarzt telefonisch melden sollten, um eine Überlastung zu vermeiden. Die Ärzte würden sich schon melden … Ich Trottel habe also meinen Hausarzt nicht konsultiert, um dann bald hören zu müssen, dass der bereits eine viele Seiten umfängliche Warteliste hatte.

Meine Frau wurde bei ihrer Frauenärztin geimpft (inzwischen auch schon zum 2. Mal). Diese bot ihr an, auch mich, ihren Ehegatten, zu impfen. Inzwischen etwas schlauer geworden, meldete ich mich dann auch online beim Impfzentrum bei uns in der Nähe, in Buchholz an. Das Ist jetzt alles bereits über fünf Wochen her, denn der Landesregierung hier in Niedersachsen fiel ein, die Erstimpfungen erst einmal auf Eis zu legen und die Zweitimpfungen vorzuziehen. Ist ja auch okay so.

Aber jetzt wurde die Priorisierung in ‚meinem‘ Bundesland aufgehoben. Die Hausärzte werden sich freuen: Die Telefonleitungen dürften ‚glühen‘. Und ich bin weiterhin in zwei Warteschlangen und warte und warte und warte.

Inzwischen hat sich am 25. Mai auch das Impfzentrum in Buchholz erneut gemeldet – mit dem gleichen Wortlaut wie zuvor wurde mir mitgeteilt, dass ich auf der Warteliste stände und mich noch gedulden darf.

Warten aufs Impfen ...
Warten aufs Impfen …

Zur Info: Meine Frau, der jüngste meiner zwei Söhne und die Freundin meines ältesten Sohnes sind inzwischen zum 2. Mal geimpft. Der ältere Sohn und die Freundin des jüngeren Sohnes sind immerhin schon zum 1. Mal geimpft. Ich bin also der letzte der Mohikaner!

Mir ist es eigentlich egal. Und ich habe nichts dagegen, wenn Jüngere als ich, geimpft werden. Ich denke vor allem an die Jugend, die Schülerinnen und Schüler – und auch an die Studentinnen und Studenten. Aber warum das ganze Gezetere um Prioritäten, wenn sich doch keine Sau daran hält. Und auch ich möchte gern in Urlaub … (Schnelltests hin und Schnelltests her …)!

Ganz im Zeichen einer FPP2-Maske (Grün ist die Hoffnung!)
Ganz im Zeichen einer FPP2-Maske (Grün ist die Hoffnung!)

Und wenn ich dann höre und sehe, wie der Bundesgesundheitsminister unsere Steuergelder für unbrauchbare Masken verbrät – und das in Milliardenhöhe, dann bekomme ich einen dicken Hals (nicht vom Coronavirus).

Bleibt gesund! Auch mein Tag wird kommen … 😉

Nachtrag: Kein Witz: Am Montag (14.06.2021) bekam ich für den folgenden Dienstag (15.06.2021) einen ersten Impftermin bei der Frauenärztin meiner Ehefrau. Heute bin ich also erstgeimpft. Und die 2. Impfung (übrigens mit dem Impfstoff von Biontech) bekomme ich am 26.07.2021. Ich gehöre also ab 10.08.2021 (Weltlöwentag!) zu den Glücklichen, die wieder ohne weitere Tests am ‚Öffentlichen Leben‘ teilnehmen dürfen.

Und wie es so kommt: Heute bekam ich über das Impfportal des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums (obwohl mir gestern erneut per E-Mail mitgeteilt wurde, das ich zwar auf der Warteliste stehe, aber ein Termin noch nicht in Sicht ist …) ebenfalls Termine für die Erst- (28.06.2021) und Zweitimpfung (20.09.2021) im Impfzentrum Buchholz/Nordheide. Impfstoff: AstraZeneca. Etwas zu spät! Diese beiden Termine habe ich natürlich gleich storniert.

Geht doch …?!

Maske in Schwarz

Frei nach der Operette Maske in Blau kommen wir in diesen Tagen der Maskenpflicht im Nahverkehr und besonders in den Geschäften (gilt auch für Wochenmärkte) nach. Ohne Gesichtsmaske kein Einlass.

Einkauf nur mit Gesichtsmaske: Maske in Schwarz
Einkauf nur mit Gesichtsmaske: Maske in Schwarz

Besonders glücklich bin ich noch nicht mit meiner Maske, denn als Brillenträger habe ich so meine Probleme: die Brille beschlägt durch meinen Atem, auch reine Nasenatmung nützt nicht viel. Andere bekommen sogar Atemnot. Meine Frau und ich haben Gesichtsmasken von meinem Sohn, der in Mannheim studiert, bekommen, die wohl um einiges besser sind (… und meinen anderen Sohn traf ich beim Einkaufen – mit einer Maske in Schwarz). Und da auch Tücher als Masken gelten, werde ich beim nächsten Einkauf vielleicht ein solches benutzen.

Bleibt gesund, wir bleiben am Ball!

Reibende Ellenbogen

Distanz ist die neue Nähe. ‚Physical distancing‘, also den körperlichen und nicht emotionalen Abstand wahren ist das Gebot in Zeiten des Coronavirus. Und statt mit Handschlag kommen wir uns maximal mit den Ellenbogen nahe – kurz reibend. Die Gesichter abgewandt, um nur nicht den Gegrüßten direkt anzuhauchen. Es entwickelt sich also eine neuartige Ellenbogengesellschaft. Und ab dieser Woche mit Gesichtsschutz, wenn die Begrüßung im Nahverkehr oder in einem Geschäft vollzogen wird.

    Ian Anderson: Zeigt her Eure Ellies ...
    Ian Anderson: Zeigt her Eure Ellies …

Es ist schon viele Jahre her, da ging ein gewisser Herr Ian Anderson von der Rockgruppe Jethro Tull auf Solotournee, die den Titel „Rubbing Elbows“ trug. Das war mehr eine Talkshowtour (Andersons O-Ton :“… a talk show with too much music, or a music concert with a tendency to wander off into obscure spoken topics„). Herr Anderson neigt zur Eloquenz. Und da Herr Anderson nicht gern jedem die Hand gibt (machen bekanntlich alle Briten ungern) – angeblich hatte er zuvor eine Handverletzung und sein Arzt riet ihm vom Händeschütteln ab -, so begrüßte er seine Gäste per reibende Ellenbogen, daher der Titel der Show.

    Ian Anderson grüßt per 'Rubbing Elbows'
    Ian Anderson grüßt per ‚Rubbing Elbows‘

Und noch etwas: Der Begriff „to rub elbows with somebody“ steht für den gesellschaftlichen Umgang mit jemandem: „mit jemandem verkehren“.

Ich habe noch einmal nachgeschaut und ein kleines Video gefunden, das vor vielen Jahren im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Die Qualität ist ziemlich mau. Aber es zeigt Ian Anderson, wie er eine andere Person mit „Rubbing elbows“ begrüßt. Die Erläuterung dazu gibt ein gewisser Leslie Mandoki, der in diesen Coronazeiten gemeinsam mit Ian Anderson ein Dankeschön an alle unermüdlichen Hilfskräfte ausgesprochen hat (#WeSayThankYoudas Video).

Ich kann euch nur alles Gute wünschen. Haltet euch gerade und vor allem: Bleibt gesund! Hier nun das besagte Video: