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metronom versus GDL

Die GDL glänzt wieder durch Einfallslosigkeit im Arbeitskampf. Die dumpfsinnigen Funktionäre sitzen mit ihren fetten Bäuchen im Warmen und rufen das Fußvolk zum Streik auf. Und dieses folgt prompt – wie es sich fürs liebe Vieh gehört. Keiner macht sich wirklich Gedanken darüber, mit welchen Aktionen man vielleicht sinnvoller agieren könnte. Und bei der metronom Eisenbahngesellschaft harrt man weiterhin der Dinge, die da kommen. Notfalls schiebt man sich gegenseitig ‚den schwarzen Peter’ zu. Währenddessen schlagen sich Tausende von Pendlern mühselig zur Arbeit durch. Er ist erbärmlich, was sich da beide Seiten leisten. Ein Ende dieses absurden Theaters ist nicht in Sicht.

Zum Teufel mit metronom und GDL

Die nachfolgenden Passagen dieses Beitrags habe ich auf polizeilichem Druck hin entfernt, da sie angeblich einen Aufruf zu einer Straftat beinhalten. Mich besuchte im Auftrag der Bundespolizei zwei Polizisten aus meinem Wohnort und forderten mich auf, diesen Artikel zu löschen, was ich hiermit tue.

Absurder Lokführerstreik beim metronom

Der Lokführer-Streik der GDL bei den Privatbahnen und damit bei uns bei der metronom Eisenbahngesellschaft mbH nimmt immer abstrusere Formen an. Wie zu erwarten war, wird erneut vom Donnerstagmorgen 2 Uhr (14.04.) 48 Stunden lang bis zum Samstagmorgen gestreikt. Jetzt hat sich auch der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, gewissermaßen der Verbraucherverband der Bahnreisenden, zu Wort gemeldet:

„Der für diese Woche angekündigte erneute Streik der Lokführer stößt auf immer weniger öffentliche Akzeptanz. ‚Die Politik der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) ist für die Bahnkunden nicht mehr nachvollziehbar’, kritisierte der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, im Gespräch mit ‚Welt Kompakt’. In Wahrheit handele es sich bei den Drohungen und dem bevorstehenden Arbeitskampf um ein ‚reines gewerkschaftspolitisches Machtspiel zwischen der kleineren GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG’, betonte der Hamburger Pro-Bahn-Chef. ‚Die Gewerkschaften tragen den Streik auf dem Rücken der Passagiere aus – und nehmen sie gleichsam als Geiseln.’“ (Quelle: www.welt.de/print/welt_kompakt)

Hierzu ein Lagebericht von zughalt.de:

„Die Situation ist ausgesprochen kritisch. Während die Privatbahnkonzerne nicht einmal mehr zu gemeinsamen Verhandlungen bereit sind, will die GDL weder in ein Schlichtungsverfahren eintreten noch von zentralen Forderungen abrücken. Sie verlangt eine Bezahlung von 105% des DB-Niveaus, verbindliche Personalübernahmeregelungen bei Betreiberwechseln, innerbetriebliche Weiterbeschäftigung bei Fahrdienstuntauglichkeit und sie möchte den Beruf des Lokführers für Hauptschulabgänger unzugänglich machen.

Mit der wesentlich größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wurde bereits ein Branchentarifvertrag für den Nahverkehr abgeschlossen. Er sieht mindestens 93,75% des DB-Lohnniveaus vor, kennt ebenfalls Personalübernahmeregelungen bei Betreiberwechseln, sieht aber weiterhin Berufseinstiegsmöglichkeiten für Hauptschulabgänger vor. Diesen Abschluss hält die GDL jedoch für zu schwach.“

„Bei der Bahngesellschaft Metronom herrscht weiterhin Unverständnis über den Streikaufruf, da die Löhne bei der Metronom Eisenbahngesellschaft bereits über dem von der Gewerkschaft geforderten Niveau liegen würden. ‚Leider weigert sich die GDL auch weiterhin, Verhandlungstermine zu nennen oder überhaupt Forderungen an Metronom in Bezug auf die gesamte Belegschaft zu stellen’, sagt Metronom-Geschäftsführer Wolfgang Birlin.

Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky dagegen ruft die Unternehmen und damit auch die Metronom auf, schnell ein verhandlungsfähiges Angebot zum Rahmentarifvertrag vorzulegen und den Tarifkonflikt nicht länger auf dem Rücken der Kunden aus[zu]sitzen. Birlin dreht den Spieß um. Er fordert die GDL auf, mit einer verhandlungsfähigen Forderung an den Verhandlungstisch zu kommen. Denn um das Hauptanliegen der GDL, die Anpassung der Gehälter an das Niveau der Deutschen Bahn (DB), könne es bei den Streikaufrufen bei der Metronom-Gesellschaft laut Birlin nicht gehen.

‚Wir zahlen schon jetzt allen Lokführern mehr Lohn als die DB, in der Spitze sogar mehr als 15 Prozent mehr Grundgehalt’. Ein Berufseinsteiger verdiene bei Metronom nach einer bis zu neunmonatigen Ausbildungszeit mit allen Zuschlägen ein Jahresgehalt von etwa 32 700 Euro brutto. Angesichts dieser Zahlen könne die Geschäftsführung des Metronom die fortgesetzten Streikmaßnahmen der GDL nicht nachvollziehen.“ (Quelle: www.abendblatt.de)

Hierzu ein kleiner Beitrag von freiepresse.de vom 7. April hinsichtlich der Ausbildung zum Lokomotiveführer bei deutschen Eisnebahnunternehmen:

„Als Richtwerte für die Ausbildungsvergütung nennt die Bundesarbeitsagentur 647 Euro pro Monat im ersten, 720 im zweiten und 793 im dritten Ausbildungsjahr. Später kann die Bezahlung 2295 bis 2559 Euro brutto betragen. Sven Grünwoldt von der Gewerkschaft GDL weist darauf hin, dass es große Gehaltsunterschiede von bis zu 30 Prozent gebe. ‚Schlusslicht ist die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft ODEG. Besonders gut zahlt die Metronom Eisenbahngesellschaft in Niedersachsen.’“

Metronom wird bestreikt, weil sie mehrheitlich zur Netinera (Im März 2011 erfolgte die Umbenennung des Unternehmens von Arriva Deutschland in Netinera Deutschland) gehört. Bei metronom gilt ein Haustarifvertrag. Die GDL will aber einen einheitlichen Bundesrahmentarifvertrag – auch bei Netinera und damit bei metronom. Über die Eigentumsverhältnisse hatte ich mich bereits hinreichend in meinem Beitrag „Italienische Verhältnisse“ geäußert.

Ich halte es für geradezu absurd, wenn die Lokführer der metronom Eisenbahngesellschaft streiken. Obwohl sie überdurchschnittlich verdienen, streiken angeblich alle 100 % der metronom-Lokführer, die in der GDL organisiert sind. Solidarität ist etwas Schönes. Aber wenn hierfür die Fahrgäste „gleichsam als Geiseln“ genommen werden, dann ist der Streik zumindest bei metronom „völlig überzogen“. Apropos: „völlig überzogen“: Hier noch etwas am Schluss: Es geht um Aussperrung. Als Aussperrung bezeichnet man die vorübergehende Freistellung von Arbeitnehmern von der Arbeitspflicht durch einen Arbeitgeber in einem Arbeitskampf ohne Fortzahlung des Arbeitslohnes. Sie ist somit typischerweise die Antwort der Arbeitgeberseite auf einen Streik und soll die Kosten des Streiks für die Gewerkschaften erhöhen.

„Der französische Staatskonzern Veolia hat[te] … angekündigt, die Lokomotivführer der Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt, der Nord-Ostsee-Bahn, der Nord-West-Bahn, der Bayerischen Regiobahn und der Mitteldeutschen Regiobahn bis zum 4. April 2011 auszusperren.

Es ist den Lokomotivführern somit verboten, in dieser Zeit im Unternehmen zu arbeiten. Obwohl die GDL nur zwei Tage zum Arbeitskampf aufgerufen hat, sollen die Lokomotivführer vier Tage keinen Lohn bekommen. ‚Das ist ein klarer Versuch, die GDL und ihre Lokomotivführer einzuschüchtern. Wir lassen unsere Mitglieder aber nicht im Regen stehen’, so der GDL-Bundesvorsitzende. Die GDL wird zunächst die Recht- und Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme gerichtlich prüfen lassen. Weselsky: ‚Wir halten die Aussperrung für völlig überzogen. Im Zweifelsfall werden wir unseren Mitgliedern aber für die gesamte Dauer der Aussperrung Streikgeld gewähren.’“ (Quelle: www.stadtmorgen.de)

Herr Weselsky, es ist schon interessant, wie Sie hier mit zweierlei Maß messen. Sie halten die Aussperrung für völlig überzogen. Schön. Fragen Sie doch einmal, was die Kunden, die tagtäglich mit den Bahn zur Arbeit und zurück pendeln, von ihren tagelangen Streiks halten. Hier die Antwort: „Der für diese Woche angekündigte erneute Streik der Lokführer stößt auf immer weniger öffentliche Akzeptanz.“ Herr Weselsky, es wird Zeit für Verhandlungen. Sperren Sie sich nicht länger gegen eine Schlichtung. Und geben Sie endlich ihr „gewerkschaftspolitisches Machtspiel“ auf. Es reicht!

Tariftreueerklärung

Die Lokführergewerkschaft GDL feiert ihren 24-stündigen Streik (von Montag 2 Uhr 30 bis Dienstag 2 Uhr 30) bei den großen Bahn-Konkurrenten als vollen Erfolg. Sie hofft nun auf schnelle Angebote der Arbeitgeber.

Dazu GDL-Chef Claus Weselsky: „Die Sturheit der Arbeitgeber führt dazu, dass der Tarifkonflikt erneut auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen werden muss.“ Wirklich ein Muss?

Meinen Beitrag Italienische Verhältnisse hier im Blog, in dem ich u.a. die verwickelten Eigentumsverhältnisse bei der metronom Eisenbahngesellschaft mbH aufgebröselt habe, hatte ich an alle drei betroffenen ‚Partner’ (Lokführergewerkschaft GDLmetronom EisenbahngesellschaftLandesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG)) per Mail versandt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Kunde der metronom Eisenbahngesellschaft mbH, also als Pendler, der alltäglich als Arbeitnehmer auf die Bahn angewiesen ist, auch als Vater eines 17-jährigen Sohnes, der mit dem Zug zur Schule fahren muss, erlauben Sie mir, Ihnen den folgenden Artikel zukommen zu lassen.

Ich kann nur noch einmal an Sie als Beteiligte appellieren, den Kunden, für den Sie arbeiten und der Sie bezahlt, bei all den Tarifstreitigkeiten nicht zu vernachlässigen.

Mit freundlichen Grüßen

Bis zum heutigen Tag habe ich keine Antwort bekommen. Das deutet nicht nur auf Sturheit, sondern unverkennbar auf Ignoranz gegenüber all den Kunden hin. Zudem gibt es wenige bis gar keine Informationen auf den jeweiligen Websites zu dem Stand des Streiks, z.B. Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG)Arriva Deutschland als Eigner der metronom Eisenbahngesellschaft (noch diese selbst).

Heute nun, nach genau drei Wochen, hat sich dann doch die LNVG per Mail bei mir gemeldet. Hier der – wie ich finde – interessante Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Albin,

vielen Dank für Ihre E-Mail. Wir möchten kurz auf einen Punkt in Ihrem Anschreiben eingehen. Sie schreiben: Kritiker behaupten nun, Metronom hätte den Zuschlag bekommen, weil diese durch ‚Dumping-Löhne’ den Preis drücken konnte.

Hinsichtlich der Personaltarife haben wir in einzelnen Ausschreibungen Mindestlöhne auf Basis repräsentativer Tarifverträge vorgegeben, sofern Landesvergabegesetze dieses vorsehen. Inzwischen verlangen wir in der Regel eine Tariftreueerklärung, bei der die Eisenbahnverkehrsunternehmen bestätigen müssen, dass sie ihre Mitarbeiter nach einem mit einer tariffähigen Gewerkschaft abgeschlossenen Tarifvertrag, der in Niedersachsen für die Mitarbeiter der nichtbundeseigenen oder der bundeseigenen Eisenbahnen gültig ist, bezahlen werden.

Wir unternehmen erhebliche Anstrengungen, um eine tarifliche Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine hohe Qualifikation und Motivation bei diesen zu gewährleisten und deren Arbeitsplätze auch im Ausschreibungswettbewerb zu sichern. In allen aktuellen Ausschreibungen haben wir außerdem die Zugbegleitquote deutlich erhöht und schaffen damit neue Arbeitsplätze.

Mit freundlichen Grüßen
i. A. B. T.

Das klingt schon einmal sehr gut. Besonders die „Tariftreueerklärung“ halte ich für angebracht. Inwieweit diese allerdings bereits bei den Verträgen mit der metronom Eisenbahngesellschaft (hier besteht z.B. ein Acht-Jahresvertrag bis 2018 für das erwähnte Hanse-Netz) Berücksichtigung findet, ist leider nicht ersichtlich.

Und noch eines: Die Metronom-Züge verkehren auch im Hamburger Verkehrsverbund (das betrifft alle Züge ab Tostedt in Richtung Hamburg):

„Fahrgäste mit einem Fahrschein des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) können selbstverständlich die neue Kundengarantie des HVV in Anspruch nehmen. Grundsätzlich gilt die HVV-Garantie, wenn das genutzte Verbundverkehrsmittel mehr als 20 Minuten später als im Fahrplan angegeben an Ihrer Zielhaltestelle ankommt.

Geben Sie bei der HVV-Garantie die Details zu der verspäteten Fahrt im HVV an, die maximal drei Tage zurück liegen darf. Bitte halten Sie für den folgenden Antrag zur HVV-Garantie Ihre persönlichen Daten, Ihre Emailadresse und die verwendete Fahrkarte bereit. Sie erhalten sofort nach dem Absenden eine Eingangsbestätigung an Ihre Emailadresse. Bitte beachten Sie, dass Sie entweder die HVV-Garantie oder die bundesweiten Fahrgastrechte im Eisenbahnverkehr wahrnehmen können. Eine Kombination beider Leistungen ist nicht möglich. Der Unterschied Fahrgastrechte / HVV-Garantien wird unter folgendem Link beschrieben: HVV-Garantie!“

aus: Informationen Fahrgastrechte der Metronom-Website

Ich habe ‚spaßeshalber’ online diese Kundengarantie des HVV in Anspruch genommen und bin jetzt gespannt, wie entschieden wird. Übrigens: Mein Entschädigungsbetrag beträgt 1,60 Euro für eine Fahrt. In der Antwortmail stand u.a.:

„Die HVV-Garantie ist ein Leistungsversprechen. Pünktlichkeit ist für unsere Kundinnen und Kunden des öffentlichen Nahverkehrs eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale. Mit Ihren Angaben helfen Sie uns dabei, die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs im Hamburger Verkehrsverbund stetig zu verbessern.

Wir haben Ihren Antrag in unserem System unter der oben genannten Garantienummer erfasst. Sobald Ihre Angaben geprüft wurden, erhalten Sie von uns eine Nachricht über das Ergebnis.“

Nachtrag: Schlimmer geht immer … Jetzt kommt es für uns Pendler ganz dicke: Die GDL bestreikt die Bahn-Konkurrenz (dazu gehört über die Arriva eben auch der Metronom) am Donnerstagmorgen 3 Uhr bis Samstag 2 Uhr ganze 47 Stunden lang: ‚Der Kunde ist wieder einmal der Arsch, in den man bis zum Abwinken treten kann!‘

Pendler in den Klauen der GDL

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) führte heute von sechs bis acht Uhr flächendeckend erste Warnstreiks durch. So wurden auch im gesamten metronom Streckengebiet seit 6.00 Uhr einzelne Züge bestreikt. Da durch im Gleis stehende Züge auch nicht bestreikte Züge in der Weiterfahrt behindert werden, fallen bis 8.00 Uhr fast alle metronom Züge aus. Es ist auch nach dem offiziellen Streikende mit Folgeverspätungen zu rechnen.

Hintergrund der Aktionen ist die Forderung der GDL, für alle 26.000 Lokführer in Deutschland ein einheitliches Lohnniveau und Beschäftigungsbedingungen zu erreichen, die dem Standard der Deutschen Bahn AG entsprechen.

Bereits für gestern waren Warnstreiks angekündigt. Lange Zeit hielt die GDL die Öffentlichkeit über ihre Pläne im Unklaren. Noch am Montagmittag hieß es von GDL-Sprecherin Gerda Seibert, dass bislang noch kein Beschluss getroffen worden sei. Das Versteckspiel der GDL schadet den Reisenden zusätzlich und sorgt für eine völlig unnötige Verunsicherung der Öffentlichkeit. Die GDL führt die Kunden an der Nase herum.

Ich bin für gerechte Löhne und Gehälter. Gleiches Geld für gleiche Arbeit. Aber was die DGL hier wieder einmal treibt, ist ein „unverantwortlichen Umgang mit dem Recht auf Arbeitskampf“, so der Chef der EVG, der Konkurrenzgewerkschaft innerhalb des DGBs, Alexander Kirchner. Der GDL-Spitze gehe es offensichtlich nur darum, in die Schlagzeilen zu kommen und Tausende von Pendlern zu verunsichern, statt eine Lösung am Verhandlungstisch zu erzielen, sagte Kirchner.

Wieder einmal wird ein Arbeitskampf der GDL auf dem Rücken der Pendler im Nahverkehr ausgetragen, indem sie zur Geisel einer Einzelgewerkschaft gemacht werden. Diese sind schon genug Leidtragende von Zugverspätungen und –ausfällen. Unverantwortlich sind diese Warnstreiks auch dadurch, dass Fahrgäste am frühen Morgen bei Temperaturen von minus 10 Grad in der Kälte stehen gelassen werden. Zwar wurde gesagt, wann gestreikt wird, aber nicht wo.

Man kann nur hoffen, dass die Streiks schnellmöglichst beendet werden und dass die Strategie der GDL, mit radikaleren Forderungen als die DGB-Gewerkschaft ver.di Mitglieder zu werben, fehlschlägt.

Zum Hintergrund der Warnstreiks

„Sowohl die Deutsche Bahn (DB) als auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG warfen der GDL vor, ihr Recht auf Arbeitskampf zu missbrauchen und Bahnkunden durch eine verwirrende Informationspolitik unnötig zu belasten.

Mit den Warnstreiks bestreike die GDL ausgerechnet den Konzern, der ihr Kernanliegen bisher unterstütze, erklärte Weber [DB-Personalchef] weiter. Die GDL verlangt für alle 26.000 Lokführer im Nah-, Fern- und Güterverkehr in Deutschland ein einheitliches Lohnniveau und Beschäftigungsbedingungen, die dem DB-Standard entsprechen. Das Ergebnis will sie in einem sogenannten Bundesrahmen-Lokomotivführertarifvertrag festschreiben. Einen Anschluss an den kürzlich zwischen DB, den sechs Privatbahnen Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn und EVG unterzeichneten Branchentarifvertrag lehnt die GDL ab.

Weber nannte die geplanten Streikmaßnahmen vor diesem Hintergrund ‚absurd und willkürlich’. Die Gewerkschaft wolle die Standards der DB zum Standard für alle Lokführer in Deutschland machen. ‚Und um das zu erreichen, will die GDL die DB und ihre Kunden bestreiken? Das ist widersinnig’, sagte der Bahn-Personalchef.

Er verwies darauf, dass nahezu alle Forderungen der GDL zum Flächentarifvertrag in den Verhandlungen zwischen DB und GDL erfüllt worden seien und eine Einigung nahe sei. Es liege nun an der GDL, sich zu entscheiden: ‚Wollen sie den Streik um des Streiks willen oder gute Lösungen für alle Lokomotivführer?’, sagte Weber.“

Quelle: rp-online.de