Kategorie-Archiv: Jethro Tull

Ian Anderson und seine Jungs

Jethro Tull’s Martin Barre Band – live 2015 in Spanien

Es ist jetzt schon wieder über zwei Jahre her, dass Martin Barre, der ehemalige Gitarrist von Jethro Tull, mit seiner Band im Oktober 2013 in Buchholz weilte (Gitarrenzauber mit Martin Barre). Meinen Söhnen und mir hat das Konzert bestens gefallen.

Martin Barre 1962 mit seiner 1. Gibson ES 330 Gibson Les Paul 1959 Martin Barre mit seiner Gibson Les Paul 1959
Martin Barre 1962 mit seiner 1. Gibson ES 330 Gibson Les Paul 1959 Martin Barre mit seiner Gibson Les Paul 1959
Küsschen von Ian Anderson Martin Barre spielt eine Ibanez
Küsschen von Ian Anderson Martin Barre spielt eine Ibanez

Am 10. Juli 2015 trat Martin Barre mit Band beim XVIII Festival Internacional Jazz in San Javier, Spanien, auf. Das Konzert wurde vom Fernsehen aufgezeichnet und ist bei Youtube zu sehen. Für sein Alter gibt Martin noch einmal richtig Gas.


Martin Barre & Band beim XVIII Festival Internacional Jazz San Javier 2015
(u.a. in Full-HD)

Im April und wieder ab September tourt Martin Barre übrigens durch die USA. Im November feiert er dann bereits seinen 70. Geburtstag (siehe auch meinen Beitrag: Happy birthday, Martin: Martin Lancelot Barre wird 60)

Jethro Tull: Too Old to Rock ’n‘ Roll, Too Young to Die! (1976) – Box-Set

Im Halbjahresrhythmus schafft es Steven Wilson die Scheiben von Jethro Tull neu abzumischen. Nach Benefit, dann Thick as a Brick, A Passion Play. War Child und zuletzt Minstrel in the Gallery war nun das 1976 erschienene Too Old to Rock ’n‘ Roll, Too Young to Die! (TOTRNR) dran, als neuer Stereo-Mix und natürlich in 5.1-Version bereitgestellt zu werden.

Als die Scheibe vor jetzt 40 Jahren erschien, war ich wenig begeistert. Zu sehr hatte sich die Gruppe von der Musik wie auf Stand Up verabschiedet. Das war immerhin die Scheibe, die mich zu Jethro Tull geführt hatte.


Jethro Tull – Too Old To Rock’n’Roll Too Young To Die (‚Russian Mix‘)

TOTRNR ist wieder ein Konzeptalbum und sollte eigentlich die Musik zu einem Bühnenmusical liefern, das dann allerdings nicht realisiert wurde. Ian Anderson arbeitete hier eng mit David Palmer zusammen, der die Orchester-Arrangements schrieb und auf dem Stück ‚From A Dead Beat To An Old Greaser‘ das kurze Saxofonsolo spielte. Übrigens singt Maddy Prior, die später auch öfter mit Martin Barre, dem Gitarristen der Gruppe, zusammenarbeitete, auf dem Titelsong im Hintergrund (zusammen mit Angela Allen),

Jethro Tull: Too Old to Rock ’n‘ Roll, Too Young to Die! (1976)

Nun zu einem Bühnenstück reichte es nicht. Dafür wurde die Plattenhülle mit einem ansehnlichen Comic versehen, das die Geschichte von Ray Lomas, einem alternden, wenig betuchten Rocker erzählt. Die Geschichte findet sich dann natürlich auch in den Liedern wieder. Wirklich aufregend ist diese nicht gerade, auch wenn Ray am Schluss, weil sein Musikstil wieder gefragt ist, zum Popstar avanciert.

Einige Kritiker fassten das Album als persönliche Stellungnahme von Anderson auf. Der wollte damit nach eigenen Angaben allerdings keine Autobiographie von sich als alternder Songschreiber schreiben.


Jethro Tull – Too Old To Rock’n‘ Roll… TV Special 1976 Full Show

Das Album wurde für eine Fernsehshow neu aufgenommen und dann auch mit der Musik und den Musikern auf einer Bühne von BBC verfilmt. Die Aufnahme (weder die Musik noch der Film selbst) wurden bisher offiziell veröffentlicht, waren aber zwischenzeitlich im Internet verfügbar. Auf diesem neuen Remix in einer Box mit zwei CDs und zwei DVDs ist nun auch diese TV-Show enthalten. Das war der eigentliche Grund für mich, diese Box zu kaufen (zunächst war mir der Preis von 40 € etwas zu hoch, so habe ich gewartet, bis der Preis ‘runterging und mir am Ende die Box zu Weihnachten schenken lassen). Die Filmaufnahmen sind allerdings im Seitenverhältnis 4:3, dafür u.a. mit dem 5.1-Remix. Natürlich sind auch wieder einige bisher unveröffentlichte Stücke sowie der Quad-Mix dabei.

Jethro Tull: Too Old to Rock ’n‘ Roll, Too Young to Die! (1976)

Inzwischen bin ich auch mit dieser Scheibe halbwegs versöhnt. Das liegt sicherlich wieder einmal an diesem gelungen Remix von Steven Wilson. Was soll ich dazu noch groß schreiben: Das Remix (von der Neuaufnahme für die TV-Show) hört sich einmal transparenter an und wirkt viel dynamischer als die alten gemischten Aufnahmen von dem LP-Original. Die Instrumente kommen klar heraus. Der Bass klingt knackig und offenbart, welch hervorragender Bassist John Glascock war. Dieser starb drei Jahre später leider viel zu früh.

CD 1: Album re-recorded for TV special (Steven Wilson remix)
1. „Prelude“
2. „Quiz Kid“
3. „Crazed Institution“
4. „Salamander“
5. „Taxi Grab“
6. „From A Dead Beat To An Old Greaser“
7. „Bad-Eyed And Loveless“
8. „Big Dipper“
9. „Too Old To Rock’n’Roll: Too Young To Die!“
10. „Pied Piper“
11. „The Chequered Flag (Dead Or Alive)“
12. „From A Dead Beat To An Old Greaser“ (Bonus – original LP tracks)
13. „Bad-Eyed And Loveless“ (Bonus – original LP tracks)
14. „Big Dipper“ (Bonus – original LP tracks)
15. „Too Old To Rock’n’Roll: Too Young To Die!“ (Bonus – original LP tracks)
16. „The Chequered Flag (Dead Or Alive)“ (Bonus – original LP tracks)
17. „Quiz Kid (Version 1)“ (Bonus – Monte Carlo out-take)

CD 2: Associated recordings (Steven Wilson remix)
1. „Salamander’s Rag-Time“
2. „Commercial Traveller“
3. „Salamander (Instrumental)“
4. „A Small Cigar (Acoustic Version)“
5. „Strip Cartoon“
6. „One Brown Mouse (Early Version)“
7. „A Small Cigar (Orchestrated Version)“
8. „Too Old To Rock’n’Roll: Too Young To Die! (Demo)“
9. „Prelude“ (Bonus – Original album flat transfer)
10. „Quiz Kid“ (Bonus – Original album flat transfer)
11. „Crazed Institution“ (Bonus – Original album flat transfer)
12. „Salamander“ (Bonus – Original album flat transfer)
13. „Taxi Grab“ (Bonus – Original album flat transfer)
14. „From A Dead Beat To An Old Greaser“ (Bonus – Original album flat transfer)
15. „Bad-Eyed And Loveless“ (Bonus – Original album flat transfer)
16. „Big Dipper“ (Bonus – Original album flat transfer)
17. „Too Old To Rock’n’Roll: Too Young To Die!“ (Bonus – Original album flat transfer)
18. „Pied Piper“ (Bonus – Original album flat transfer)
19. „The Chequered Flag (Dead Or Alive)“ (Bonus – Original album flat transfer)

DVD 1:
1. „Too Old To Rock’n’Roll: Too Young To Die?“ (TV film with DTS and Dolby Digital 5.1 surround sound and Dolby Digital Stereo)
2. „TV audio (stereo)“ (in 96/24 stereo PCM)
3. „Five original LP tracks (5.1 surround and stereo)“ (with DTS and Dolby Digital 5.1 surround sound and 96/24 stereo PCM)

DVD 2: Associated recordings and others
1. „Salamander’s Rag Time“ (with DTS and Dolby Digital 5.1 surround sound and 96/24 stereo PCM)
2. „Commercial Traveller“ (with DTS and Dolby Digital 5.1 surround sound and 96/24 stereo PCM)
3. „A Small Cigar (Acoustic Version)“ (with DTS and Dolby Digital 5.1 surround sound and 96/24 stereo PCM)
4. „Strip Cartoon“ (with DTS and Dolby Digital 5.1 surround sound and 96/24 stereo PCM)
5. „Quiz Kid (Version 1)“ (in 96/24 stereo PCM)
6. „One Brown Mouse (early version) (Original Master Mix)“ (in 96/24 stereo PCM)
7. „Salamander (Instrumental)“ (in 96/24 stereo PCM)
8. „Strip Cartoon (Original Master Mix)“ (in 96/24 stereo PCM)
9. „A Small Cigar (Orchestrated Version) (Original Rough Mix)“ (in 96/24 stereo PCM)
10. „Too Old To Rock’n’Roll: Too Young To Die (Demo)“ (in 96/24 stereo PCM)
11. „A flat transfer of the original 1976 Quad LP Production Master with DTS 4.0 and Dolby Digital AC3 4.0 surround sound.“
12. „A flat transfer of the original 1976 LP master at 96/24 stereo PCM.“

Ian Anderson liest aus Sir Walter Scott: Marmion

Vor acht Jahren gab es hier einen Beitrag u.a. mit dem Titel „Weihnachtliches mit Onkel Ian“, in dem Ian Anderson von der Gruppe „Jethro Tull“ etwas der jetzigen Weihnachtszeit Gemäßes vortrug. Hier noch einmal aus gegebenen Anlass und weil ich es natürlich schön finde:

Apropos Weihnachten! Da habe ich doch auch etwas Nettes und komme so auch wieder auf unser eigentliches Thema zurück: Vielleicht kennt Ihr es ja bereits. Der Herr Anderson, wenn seine Singstimme auch nicht mehr das Wahre ist …, wenn er spricht, so finde ich die Stimme noch voll in Ordnung (wenn sie hier auch etwas kratzig klingt):

Es handelt sich hierbei um einen Radio-Beitrag zu einer Sendung namens „A Toss the Feathers Christmas Special 2004“ und wurde eben vor sechs Jahren über den amerikanischen Sender Public Radio International ausgestrahlt. Neben „Another Christmas Song“ und „Ring Out Solstice Bells” (am Ende) liest Ian Anderson aus Sir Walter Scott’s „Marmion“– Dichtung in sechs Gesängen (A Tale of Flodden Field in six Cantos) etwas Weihnachtliches vor:

INTRODUCTION TO CANTO SIXTH

Heap on more wood!-the wind is chill;
But let it whistle as it will,
We’ll keep our Christmas merry still.
Each age has deem’d the new-born year
The fittest time for festal cheer: 5
Even, heathen yet, the savage Dane
At Iol more deep the mead did drain;
High on the beach his galleys drew,
And feasted all his pirate crew;
Then in his low and pine-built hall, 10
Where shields and axes deck’d the wall,
They gorged upon the half-dress’d steer;
Caroused in seas of sable beer;
While round, in brutal jest, were thrown
The half-gnaw’d rib, and marrow-bone, 15
Or listen’d all, in grim delight,
While scalds yell’d out the joys of fight.
Then forth, in frenzy, would they hie,
While wildly-loose their red locks fly,
And dancing round the blazing pile, 20
They make such barbarous mirth the while,
As best might to the mind recall
The boisterous joys of Odin’s hall.

And well our Christian sires of old
Loved when the year its course had roll’d, 25
And brought blithe Christmas back again,
With all his hospitable train.
Domestic and religious rite
Gave honour to the holy night;
On Christmas eve the bells were rung; 30
On Christmas eve the mass was sung:
That only night in all the year,
Saw the stoled priest the chalice rear.
The damsel donn’d her kirtle sheen;
The hall was dress’d with holly green; 35
Forth to the wood did merry-men go,
To gather in the mistletoe.
Then open’d wide the Baron’s hall
To vassal, tenant, serf, and all;
Power laid his rod of rule aside, 40
And Ceremony doff’d his pride.
The heir, with roses in his shoes,
That night might village partner choose;
The Lord, underogating, share
The vulgar game of ‘post and pair.’ 45
All hail’d, with uncontroll’d delight,
And general voice, the happy night,
That to the cottage, as the crown,
Brought tidings of salvation down.

The fire, with well-dried logs supplied, 50
Went roaring up the chimney wide:
The huge hall-table’s oaken face,
Scrubb’d till it shone, the day to grace,
Bore then upon its massive board
No mark to part the squire and lord. 55
Then was brought in the lusty brawn,
By old blue-coated serving-man;
Then the grim boar’s head frown’d on high,
Crested with bays and rosemary.
Well can the green-garb’d ranger tell, 60
How, when, and where, the monster fell;
What dogs before his death he tore,
And all the baiting of the boar.
The wassel round, in good brown bowls,
Garnish’d with ribbons, blithely trowls. 65
There the huge sirloin reek’d; hard by
Plum-porridge stood, and Christmas pie:
Nor fail’d old Scotland to produce,
At such high tide, her savoury goose.
Then came the merry maskers in, 70
And carols roar’d with blithesome din;
If unmelodious was the song,
It was a hearty note, and strong.
Who lists may in their mumming see
Traces of ancient mystery; 75
White shirts supplied the masquerade,
And smutted cheeks the visors made;
But, O! what maskers, richly dight,
Can boast of bosoms half so light!
England was merry England, when 80
Old Christmas brought his sports again.
‘Twas Christmas broach’d the mightiest ale;
‘Twas Christmas told the merriest tale;
A Christmas gambol oft could cheer
The poor man’s heart through half the year. 85

Eine deutsche Übersetzung habe ich leider bisher nicht gefunden (wahrscheinlich gibt es auch keine), so dürft Ihr Euch selbst mit dem Schottischen herumschlagen (leider spricht Ian Anderson alles mehr oder weniger englisch aus. Schade eigentlich … Oder er kann nicht richtig schottisch).

Santa, reich mal die Buddel ‘rüber

Wie die Zeit vergeht: Jetzt sind wir schon mittendrin in der Weihnachts- bzw. Vorweihnachtszeit. Alles Volkstraurige, Gebüße und Totensonntägliche haben wir hinter uns gelassen, um verstärkt an Weihnachtsgeschenke zu denken (kaufen wäre auch nicht schlecht), Kekse zu backen und bald zu essen (bevor sie hart und ungenießbar sind) – und alles in Weihrauch- und Kerzengestank zu ersticken.

    Ian Anderson 2003 - Christmas Song

Aus allen Lautsprecherboxen dröhnt Weihnachtsmusik. Da will ich nicht hintanstehen und habe das Lied ‘Christmas Song’ von Ian Anderson (Jethro Tull) ausgegraben. Zu beachten ist die Textpassage, in der darauf hingewiesen wird, dass der weihnachtliche Geist nicht das ist, was man trinkt (that Christmas spirit is not what you drink) – in diesem Sinne wünsche ich eine schöne Vorweihnachtszeit:


Video: Ian Anderson 2003 – Christmas Song

Jethro Tull: Minstrel in the Gallery – 40th Anniversary La Grande Édition

Nachdem Benefit, dann Thick as a Brick, A Passion Play und zuletzt War Child neu aufgelegt wurden, d.h. Steven Wilson diese Scheiben von Jethro Tull stereo neu abgemischt und auch noch als DVD in 5.1-Version bereitgestellt hatte – das dann samt viel (teilweise bisher unveröffentlichtem) Bonusmaterial und auch einigen Videosequenzen angereichert wurde, war der Chronologie entsprechend Minstrel in the Gallery dran.

    Jethro Tull: Minstrel in the Gallery – 40th Anniversary La Grande Édition

Diesmal habe ich mir etwas Zeit mit dem Kauf gelassen, denn erwartungsgemäß fällt der Preis (inzwischen von 29,99 € auf 26,99 €), wenn auch die knapp 30 € für diese Edition von 2×2 CDs/DVDs angemessen sind: Minstrel in the Gallery | 40th Anniversary La Grande Edition besticht wieder einmal durch das Remix von Steven Wilson. Alle Instrumente kommen klar heraus. Man hört endlich den Bass und das Schlagzeug genauso deutlich heraus wie die anderen Instrumente. Es ist die reinste Freude (dabei habe ich erst das Stereo-Remix gehört und bin gespannt auf die 5.1-Version).


First look: Jethro Tulls Minstrel in the Gallery – 40th Anniversary La Grande Édition

Natürlich gibt es auch diesmal wieder reichlich Bonusmaterial. Besonders interessant ist dabei eine frühe Version von Requiem, das mir in der Instrumentalisierung fast besser gefällt als das Original, das ich etwas zu kitschig finde. Ebenfalls andere Versionen gibt es von One White Duck und Grace. Und dann ist da noch das geradezu legendäre Live-Konzert aus den Palais Des Sports, Paris, vom 5. Juli 1975 in einem Stereo-Mix und auch als 5.1-Version von Jakko Jakszyk. Bei diesem Konzert wurden auch Filmaufnahmen gemacht, allerdings enthält diese Edition nur die bereits im Netz öfter schon veröffentlichte Aufnahme von Minstrel in the Gallery – immerhin. Ergänzt wird das alles mit einem 80-seitigen Booklet mit reichlich Material zur Entstehung dieses Albums.


Jethro Tull – Minstrel in the Gallery (Full…

Am besten gefällt mir immer noch Baker Street Muse, ein fast 17-minütiges Stück, welches das Dasein eines Straßenmusikers in der Londoner Baker Street beschreibt – Anderson lebte 1974 in dieser Straße. Das Stück ist ähnlich einer Suite in sechs Teile untergliedert.

Diese neue Edition von Minstrel in the Gallery erreichte übrigens Platz 14 der deutschen Charts. Für Hardscore-Tull-Fans ist natürlich auch dieses Viererpaket ein Muss, für alle anderen, die an der Rockmusik der 1970-er Jahre Interesse zeigen, durchaus eine Bereicherung.


Jethro Tull – Minstrel in the Gallery (live at Tampa Stadium, on 31th July 1976 in Tampa, Florida/USA)

Jethro Tull: War Child 40th Anniversary Theatre Edition (2)

Ich weiß: Ich hinke zwei Monate hinterher. Nun aber … Ende November letzten Jahres erschien wie berichtet von Jethro Tull die War Child – 40th Anniversary Theatre Edition in einer Box mit zwei CDs und zwei DVDs – wieder von Steven Wilson neu in einer Stereo-CD-Version und 5.1-DVD-Version abgemischt und mit viel zusätzlichem Material (mit sogar mir bisher völlig unbekannten und daher unveröffentlichten Stücken) angereichert. Und manchmal lohnt sich das Warten: die Box gibt’s inzwischen noch etwas billiger, obwohl die 30 € bereits das Geld wert waren.

Jethro Tull: War Child 40th Anniversary Theatre Edition

War Child, 1974 erschienen, ist vielleicht nur bedingt ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Gruppe Jethro Tull (und damit der Rockmusik). Aber da das Album quasi eng verbunden mit A Passion Play ist, sollte es in keiner guten Sammlung fehlen, speziell, wenn sich der Eigentümer dieser als Tull-Fan auszugeben getraut. Und wer das Album jetzt in seiner durch Steven Wilson völlig entstaubten Aufmachung hört, der wird sich wundern, was ihm (oder ihr) da um die Ohren rauscht.

Boten schon die zuvor neu abgemischten Scheiben meiner (vormals) Lieblingsband ein neues Hörerlebnis, so hat sich der Meister des Mischpults (eben jener Herr Wilson) hier geradezu selbst übertroffen (wahrscheinlich liegt’s am Ausgangsmaterial): so klar klingt es (auch das Schlagzeug fristet kein Nischendasein mehr) und kommt mit akustischen Details daher, die man zuvor nicht nur nicht überhört, sondern erst gar nicht wahrgenommen hat. Und so macht War Child sogar richtig Spaß.

Zum Album selbst ist nicht mehr viel zu sagen: 40 Jahre hatten Rezensenten Zeit, ihre Meinung dazu zu äußern. Ian Anderson, Mastermind der Gruppe, spielt hier verstärkt Saxophon, was sich durchaus gut bis bestens ausmacht. Und John Evan greift öfter als man denkt in die Tasten des Akkordeons – das trägt ohne Zweifel mit zum ungewöhnlichen Klang des Albums bei. Vorn weg aber die Orchestersätze, die von Dee Palmer (damals noch David Palmer) in Noten gesetzt wurden. Und anders als man es kennt, klingt das Orchester hier nicht wie Untermalung, sondern schon wie ein eigenständiges Instrument und hat so gehörig Anteil an dem erzeugten Schallereignis.

Nun laut.de wiederholt es eigentlich nur noch: Zum 40. Geburtstag [von War Child gibt’s] Mehrwert en masse. Erwähnenswert sind dabei die Orchesterarrangements, die im Zuge von Ian Andersons Vorhaben, „War Child“ in Filmform umzusetzen, entstanden sind. Bis auf „Waltz Of The Angels“ sind sämtliche dieser zehn Tracks bislang unveröffentlicht. Und neben einem umfangreichen Booklet stapelt sich Videomaterial eines Fotoshootings plus Pressekonferenz in Montreux, das Ian Anderson amüsiert aus dem Off kommentiert, obenauf.

Meine Lieblinge kommen übrigens am Schluss des (regulären) Albums mit The Third Hoorah und Two Fingers. Besonders The Thrid Hoorah belegt nach meiner Meinung, dass Anderson nicht nur in Schottland geboren ist, sondern auch einiges an schottischer Musik mit der Muttermilch eingesogen haben muss. Witzig im Zwischenstück, wie ein Spielmannszug an Dudelsackpfeifern durchs akustische Bild huscht. Aber hört selbst (wenn auch nur in der 2002 remastered Version) …


Jethro Tull: The Thrid Hoorah (War Child 1974)


Jethro Tull: Two Fingers (War Child 1974)

Jethro Tull: War Child 40th Anniversary Theatre Edition

Nach zuletzt A Passion Play, von Steven Wilson neu in einer Stereo-CD-Version und 5.1-DVD-Version abgemischten, in zwei CDs und zwei DVDs schweren, als ‚erweiterte Aufführung’ des Passionsspiel von Jethro Tull erschienen Neuauflage (An Extended Performance), ist nun War Child aus dem Jahr 1974 dran als War Child – 40th Anniversary Theatre Edition (wiederum in der Box mit zwei CDs und zwei DVDs). Heute frisch auf dem Ladentisch

Jethro Tull: War Child 40th Anniversary Theatre Edition

Zu diesem Album sind hier in diesem Blog schon einige Anmerkungen gefallen. Bemerkenswert ist dabei, dass das Album als Musik für ein Filmprojekt geplant war, die Idee dann aber nicht umgesetzt wurde. Irgendetwas mit Ballett und so gab es allerdings. Da muss ich nachschauen. Später sicherlich etwas mehr dazu. Jetzt in der Vorweihnachtszeit drängeln andere Sachen … (Apropos (Vor-)Weihnachten: Ich lasse mir diese Vierfach-War-Child-Box zu Weihnachten schenken – da ist die Vorfreude am größten, die bekanntlich größer noch als jegliche andere Freude ist).

Die Setlists sind ziemlich lang, es ist ja auch ziemlich viel Material im Angebot, manches sogar Previously Unreleased, also bisher unveröffentlicht. Übrigens findet sich hier auch die so genannte Quad-Version wieder. Ich lasse mich auf jeden Fall überraschen:

Disc One (CD):

1. WarChild
2. Queen and Country
3. Ladies
4. Back-door Angels
5. SeaLion
6. Skating Away on the Thin Ice of the New Day
7. Bungle in the Jungle
8. Only Solitaire
9. The Third Hoorah
10. Two Fingers

Disc Two (CD) – The Second Act: Associated Recordings:

1. Paradise Steakhouse
2. Saturation
3. Good Godmother*
4. SeaLion II
5. Quartet
6. WarChild II*
7. Tomorrow Was Today*
8. Glory Row
9. March, The Mad Scientist
10. Rainbow Blues
11. Pan Dance

WarChild Orchestral Recordings:

12. The Orchestral WarChild Theme*
13. The Third Hoorah (Orchestral Version)*
14. Mime Sequence*
15. Field Dance (Conway Hall Version)*
16. Waltz Of The Angels (Conway Hall Version)
17. The Beach (Part I) (Morgan Master Recording)*
18. The Beach (Part II) (Morgan Master Recording)*
19. Waltz Of The Angels (Morgan Demo Recording)*
20. The Beach (Morgan Demo Recording)*
21. Field Dance (Morgan Demo Recording)*

* Previously Unreleased

DVD 1 (Audio & Video):

Contains:
* WarChild remixed to 5.1 DTS and AC3 Dolby Digital surround sound and 96/24 PCM stereo.
* A flat transfer from the original 1974 LP master at 96/24 PCM stereo.
* A flat transfer of the original 1974 Quad LP (with additionally Glory Row & March, The Mad Scientist) at 5.1 (4.0) DTS and AC3 Dolby Digital surround sound.
* Video clips of a Montreux photosession and press conference on 11th January 1974 and The Third Hoorah promo footage with remixed stereo audio.

DVD 2 (Audio):

Contains:
* An additional eleven group recordings from the WarChild sessions and later, including 3 previously unreleased tracks, and 4 orchestral recordings from the WarChild sessions mixed to 5.1 DTS and AC3 Dolby Digital surround sound and 96/24 PCM stereo.
* Six additional orchestral recordings (five previously unreleased) mixed by Robin Black in 1974, now in 96/24 PCM stereo.

Interview mit einer Ballerina (Jethro Tull’s A Passion Play)

Jethro Tull: A Passion Play – Cover mit toter Ballerina

Im letzten Beitrag habe ich A Passion Play (An Extended Performance), eine Box mit zwei CDs und zwei DVDs, von Jethro Tull vorgestellt. Über 40 Jahre ist es nun her, das dieses Album veröffentlicht wurde. Wer sich mit Jethro Tull etwas auskennt, weiß, dass auf dem Cover eine Ballerina dahingestreckt auf der Bühne eines Theaters liegt. Aus dem einem Mundwinkel fließt Blut. Jene Ballerina taucht auch in dem Video auf, das die Geschichte vom Hasen, der seine Brille verloren hat, erzählt. Außerdem wurde für die Passion Play Tour 1973 ein Intro (Vorspann/Prolog) und ein Outro (Abspann/Epilog) mit der Ballerina gedreht. Der Film wurde bei der Tour zu Beginn von ‚A Passion Play’ (Lifebeats) gezeigt:

„… the image of the dead ballerina on the cover was part of a video that was shot to introduce APP [A Passion Play] live on tour. There was a circular screen behind the band and there was a tape of eerie keyboards and synthesizer music that slowly built up to a crescendo. While this was happening, the film shown on the screen showed the ballerina in a pose similar to the album cover and then slowly coming to life with small movements and then being shown jumping through a mirror which at that point would trigger a huge flashpot explosion with the band running out (literally) and playing the intro to APP.”
(Quelle: beatingupthevicar.wordpress.com)

Jethro Tull: A Passion Play – Cover mit toter Ballerina (um 180 ° gedreht und gespiegelt)

Neben dem Videoclip “The Story of the Hare …”, der übrigens auch bei der Passion Play Tour 1973 gezeigt wurde, sind auch die Filmaufnahmen mit der Ballerina in dem doppelt-doppelten CD/DVD-Paket enthalten. Ich habe mir erlaubt, Intro- und Outro-Film zusammenzufügen (eine Überblendung markiert den Wechsel), außerdem habe ich das Bildverhältnis von 4:3 in heute eher übliche 16:9 geändert (okay, dadurch wirkt die Ballerina etwas pummelig), das Ganze in Full HD mit einer Auflösung von 1920 x 1080 (1080p) umgewandelt und dabei den mittleren Teil (die Ballerina liegt am Boden) stark zeitgerafft, den Schluß (die Ballerina erhebt sich, entschwindet durch den Spiegel usw.) im Verhältnis 1:2 zeitgerafft. Da das Video ohne Ton ist, habe ich den Beginn (wiederholt die ersten 30 Sekunden) des Stücks Left Right (The Chateau D’herouville Sessions) unterlegt. Das Ergebnis lässt sich bei Youtube anschauen:


Jethro Tull’s A Passion Play – Balletscenes (Intro & Outro)

Das Outro-Video lässt sich auch in ‚Echtzeit’ (in SD/Standard-Auflösung bis zu 480p) bewundern:


Jethro Tull A Passion Play Intro and Outro films used in The Passion Play 1973 Live Tour

Im genannten CD/DVD-Pakat A Passion Play (An Extended Performance) sind in dem beiliegendem 80-seitigen Booklet auch die Erinnerung der Ballerina (Jane Colthorpe ist ihr Name) zu den Cover-Fotoaufnahmen und der ‚Hasen’-Verfilmung (Memories of the cover shoot and Hare filming by dancer Jane Eve (Colthorpe)) enthalten.


Jethro Tull: The Story of the Hare who lost his Spectacles (from ‚A Passion Play‘)

Ein ausführliches Interview mit Jane Colthorpe gibt es bei The Jethro Tull Group – A Compendium of Tull History & Memorabilia. Ich habe mir erlaubt das Interview zusammen mit den Bildern und einigen interessanten Links (auch mit den angezeigten Videos) in eine PDF-Datei zu packen, die sich hier herunterladen lässt: Interview with the Ballerina/PDF.

Ohne Zweifel ist es ein sehr interessantes Interview, das uns ins Jahr 1973 zurückführt und einiges aus dem Leben von Ian Anderson & Co. erfahren lässt. Jane Colthorpe, später auch als Jane Newman oder Jane Eve bekannt geworden, war damals gerade einmal 17 Jahre alt (geboren 1956 – nach eigenen Angaben war sie 19). Über eine Anzeige (es wurden zwei Tänzerinnen für die Filmaufnahmen gesucht) wurde sie mit Ian Anderson bekannt und bald darauf für etwa 12 bis 15 Monate sogar seine Lebenspartnerin (gemeinsame Wohnadresse: 46 Huntsworth News, London N.W. 1). Die Proben für die Filmaufnahmen fanden in einem Hotel namens The Clive Hotel statt. Die Außenaufnahme zum Hasen-Video erfolgten im Februar/März 1973 in Burnham Beeches/Buckinghamshire, die Innenaufnahmen im Rainbow Theatre in Finsbury Park. Die eigentlichen Fotoaufnahmen für das Plattencover wurden im The Duke of York’s Theatre in Londons West End aufgenommen.


Größere Kartenansicht
46 Huntsworth News, London N.W. 1 (Haus von Ian Anderson 1973)

Im Interview erfahren wir u.a. auch, wer sich hinten den Kostümen im Hasen-Video verbirgt: Barriemore Barlow, der Schlagzeuger, durfte sogar fliegen – er war die Biene. Ian Anderson sehen wir neben einem Kurzauftritt (als ein Mitglied der Filmcrew) als Molch (Newt). Martin Barre war die Eule, Jeffrey Hammond erschien im Kostüm eines Nilpferdes (?) und war natürlich der Erzähler. Und neben Frazier Aiken, einem Roadie, als Gorilla sehen wir John Evan als Hasen (der seine Brille verloren hatte, wie gut, dass er eine Ersatzbrille hatte). Übrigens ist auch die Mutter von Jane, Doreen Colthorpe, kurz als ‚Tee-Lady’ (anfangs in der Schwarz-Weiß-Szene) zu sehen. Und später tanzt sie mit dem Froschmann.

In dieser Zeit muss Ian Anderson Shona Jacqueline Learoyd kennen gelernt haben, die er später heiratetet und die heute noch seine Frau ist. Nach etwa einem Jahr trennte sicz so Ian Anderson von Jane Colthorpe.

Nach der Arbeit mit Ian Anderson schloss sich Jane Colthorpe der Tanzgruppe „The Love Machine” an, die u.a. in der Benny Hill Show auftrat, die auch bei uns bekannt wurde. Danach gehörte sie als Jane Newman zur Tanzgruppe „Hot Gossip“, die regelmäßig Auftritte in den Fernsehshows von Kenny Everett hatte. Zehn Jahre nach der Veröffentlichung von ‚A Passion Play’ wirkte Jane Colthorpe (als Jane Newman) in dem Film Der Sinn des Lebens (Original: The Meaning of Life) der Komikertruppe Monty Python mit, natürlich als Tänzerin. Ich muss mir den Film wieder einmal angucken. Ob ich sie darin entdecke …?!

Jethro Tull: A Passion Play (An Extended Performance)

Seit letzten Freitag (11.07.2014) ist ‚sie’ im Handel, zwei CDs und zwei DVDs schwer, eine ‚erweiterte Aufführung’ des Passionsspiel von Jethro Tull: A Passion Play (An Extended Performance).

    Jethro Tull: A Passion Play (An Extended Performance)

Nach Thick as a Brick (1972) war A Passion Play (1973) das zweite Konzeptalbum der Gruppe und ist neben anderen Alben der Gruppe (u.a. eben auch Thick as a Brick) von Steven Wilson neu in einer Stereo-CD-Version und 5.1-DVD-Version abgemischt worden.


Jethro Tull Live A Passion Play Rare Edit version-1974 PART ONE


Jethro Tull Live A Passion Play Rare Edit version-1974 PART TWO

Außer A Passion Play enthält dieses 2 CDs/2 DVDs-Paket auch die Aufnahmen der Chateau d’Herouville Sessions, die als ‚Château d’Isaster’ tapes zum großen Teil 1993 auf der Doppel-CD Nightcap (unveröffentlichtes Material aus den Jahren 1973-91) erstmals erschienen sind (siehe meine Beiträge Jethro Tull: Chateau D’isaster Tapes 1973 und Jethro Tull: Chateau D’isaster Tapes 1973 – Teil 2). Natürlich darf das Hasen-Video (The Story Of The Hare Who Lost His Spectacles) nicht fehlen. Und angereichert ist das Ganze neben Filmmaterial mit Ballettszenen der Coverschönheit (dazu später etwas mehr) mit einem 80-seitigen Booklet.

Jethro Tull 1972/1973: John Evan – Martin Barre - Jeffrey Hammond – Ian Anderson - Barriemore Barlow

Hier die Inhaltsangabe der gesamten vier Scheiben:

CD 1 – A Passion Play (A new Steven Wilson stereo mix):

1. Lifebeats/Prelude
2. The Silver Cord
3. Re-Assuring Tune
4. Memory Bank
5. Best Friends
6. Critique Oblique
7. Forest Dance #1
8. The Story Of The Hare Who Lost His Spectacles
9. Forest Dance #2
10. The Foot Of Our Stairs (+ 2 extra verses found on end of multi-track reel)
11. Overseer Overture.
12. Flight From Lucifer
13. 10.08 to Paddington
14. Magus Perde
15. Epilogue


Jethro Tull – A Passion Play (1973)

CD 2 – The Chateau d’Herouville Sessions (A new Steven Wilson stereo mix):

1. The Big Top
2. Scenario
3. Audition
4. Skating Away
5. Sailor
6. No Rehearsal
7. Left Right
8. Solitaire
9. Critique Oblique (Part I)
10. Critique Oblique (Part II)
11. Animelee (1st Dance) [Instrumental]
12. Animelee (2nd Dance) [Instrumental]
13. Law Of The Bungle (Part I)
14. Tiger
15. Law Of The Bungle (Part II)


Jethro Tull: Critique Oblique (1973)

DVD 1 (Audio & Video):
Contains A Passion Play mixed to 5.1 DTS and AC3 Dolby Digital surround sound and PCM 96/24 PCM stereo. A flat transfer from the original master at PCM 96/24 stereo and video clips of The Story Of The Hare Who Lost His Spectacles and intro and outro film footage used in the Passion Play tour of 1973.

DVD 2 (Audio only):
Contains The Chateau d’Herouville Sessions mixed to 5.1 DTS and AC3 Dolby Digital surround sound and PCM 96/24 PCM stereo.

In the 80 page book:
* An extensive article by Martin Webb on the preparation and recording of the album and the ‘Chateau disaster’ sessions that preceded it.
* Steven Wilson’s thoughts on mixing the recordings.
* Memories of the cover shoot and Hare filming by dancer Jane Eve (Colthorpe)
* The Rev’d Godfrey Pilchard’s recollections.
* 1973 tour history.
* Recollections of touring and PA systems by sound man Chris Amson.

Neben ‚Thick as a Brick’ (TAAB) ist ‚A Passion Play’ (APP) eines der wichtigsten Werke des Progressive Rock aus der Feder von Ian Anderson, und obwohl das Album im Jahr der Veröffentlichung Platz 1 der US-Charts belegte, wurde es von der Kritik geradezu verrissen. Das mag zum einen am Text liegen (es handelt von Wiedergeburt und ewigem Leben), der selbst für englische Muttersprachler sehr diffus erscheinen muss, zum anderen an die sehr komplexe Musik. Mir hat das Album bereits bei der Veröffentlichung über alle Maße gut gefallen. Heute ist es längst als ein Meilenstein des Progressive Rock, überhaupt der gesamten Rockmusik, anerkannt.

Die Aufnahmen der Chateau d’Herouville Sessions sind eine interessante Ergänzung, denn sie enthalten Material, das dann später sowohl für ‚A Passion Play’ als auch ‚War Child’ (1974) verwendet wurde. Allerdings lässt sich anhand dieser Aufnahmen sehr gut nachvollziehen, wie wenig inspirierend der Ausflug nach Frankreich für Ian Anderson gewesen sein musste. Besonders die ersten Stücke enthalten Versatzstück auf Versatzstück, dem die zündende Idee noch fehlt.

Dieses Remix habe ich bisher ‚nur’ in der Stereo-Fassung gehört. Und ich bin jetzt schon wirklich begeistert. Neben bisher unveröffentlichten Material (z.B. wurden am Ende des Mehrspurbandes zu APP noch zwei Strophen gefunden) ist es der volle, klare Klang, der den Kauf lohnt (zz. 24 € für vier Scheiben). Man könnte dieses Remixi m Gegensatz zur ursprünglichen Scheibe mit HDTV, also Fernsehen in hoher Auflösung, mit digitalem Fernsehen in SD (Stadardauflösung) vergleichen.

Auch meine Söhne werden sich freuen (besonders der ältere der beiden), denn die Geschichte vom Hasen, der seine Brille verlor, hat bei uns Kultstellung: Als meine Ältester ungefähr vier Jahre alt war, habe ich mit ihm öfter das Video vom „Hasen, der seine Brille verloren hat“ betrachtet. Das damals schon aufgeweckte Bürschlein von Sohn hatte richtig großen Gefallen daran. Und obwohl er zu der Zeit eigentlich kein Englisch konnte, wusste er genau, um was es geht (etwas nachgeholfen habe ich wohl schon).

Bei cupofwonder.com findet man weiteres Material, so den Text zu APP (mit Anmerkungen) und eine ausführliche Einführung. Noch mehr Material zu APP gibt’s bei ministry-of-information.co.uk – auch zu „The story of the Hare …“. Beating/up/the/vicar erzählt dann noch so bisschen drumherum (mit Bildchen, auch ein Gemälde von Jeffrey …).

Braydon Hall – Ian Andersons ‘Heim’

Vor längerer Zeit hatte ich hier bereits einen Blick auf die private Seite des Herrn Ian Anderson (die in Buckinghamshire) geworfen. Vor einigen Wochen gab es in der Online-Ausgabe des Wall Street Journals (Europe Edition) einen längeren Artikel, in dem der Flötenmeister sein jetziges heimeliges Domizil etwas genauer vorstellt. Es handelt sich dabei um ein Herrengut von 400 Morgen Größe (engl. Acre; ein Acre sind 4047 m²), nennt sich Braydon Hall und liegt in Wiltshire, im Westen von London (die Ortschaft heißt Minety).

Ian Andersons Herrengut Braydon Hall in Wiltshire

1994 zog Ian Anderson in das 1753 erbaute Anwesen, das nach eigenen Angaben viel zu groß für zwei Personen ist („much too big for the two of us“), kein Wunder, verfügt es u.a. über 11 Schlafzimmer und 15 Badezimmer (nicht schlecht, Frau Specht!). Zuvor hatte die Familie Anderson nicht allzu weit von hier entfernt ein Haus aus dem 16. Jahrhundert in Buckinghamshire bewohnt. Hier wurden ihnen allerdings die Besuche ungebetener Gäste etwas zu viel.

Ian Andersons Herrengut Braydon Hall in Wiltshire: Salon mit Gitarrensammlung

Ein Wohnzimmer (Salon passt wohl eher) dient der Anderson’schen Gitarrensammlung. Angesichts der vielen schönen Klampfen könnte selbst ich glatt neidisch werden.

Ian Andersons Herrengut Braydon Hall in Wiltshire: Indoor Swimming Pool aus Übungsraum

Ein überdachtes Schwimmbad mit Whirlpool, Sauna, Solarium und Gymnastikraum nutzt Ian Anderson wegen der guten Akustik als Übungsraum für sein Flötenspiel. Mr. Anderson schwimmt nicht.

Ian Andersons Herrengut Braydon Hall in Wiltshire: Küchenzeile

Ich muss nicht Hund oder Katze zu sein, um mich in dieser geräumigen Küche wohl zu fühlen. Zum Anwesen gehören auch noch vier so genannte Cottages (Kate würden wir sagen, geeignet als Ferienhaus).

Ian Andersons Herrengut Braydon Hall in Wiltshire: Tonstudio

Natürlich ist eigens ein Tonstudio eingerichtet (wohl in eines der Cottages). Und in einer Lagerhalle stellt Ian Anderson seine Musikinstrumente unter.

Auf 12 Morgen Fläche wird angebaut. So gibt es einen Obstgarten mit Apfelbäumen. Und dann gibt es da die Gewächshäuser aus viktorianischer Zeit, wo Mr. Anderson Habanero-, Naga– und Bhut JolokiaChili aussät. Ansonsten wurden in den letzten fünf Jahren rund 30000 Eichen und Eschen auf dem Grundstück angepflanzt, um das Waldstück neu aufzuforsten.

Übrigens: Am 11. Juli erscheint der Remix (Stereo Mix auf CD und 5.1 DTS bzw. Dolby Digital Surround Sound auf DVD) von „A Passion Play“ samt der „Château d’Hérouville Sessions“ von Jethro Tull. Neben „Thick as a Brick“ ein weiteres Meisterwerk aus der Feder von Ian Anderson.

Hier der gesamte Text des Artikels im Original:

A ‚Downton Abbey‘ With Added Spice

The Jethro Tull founder and flutist enjoys pastoral privacy in his manor on 400 acres in the English countryside; tending to red-hot chilies.

Singer-songwriter Ian Anderson, 66, is best known as Jethro Tull’s founder, lead vocalist, flutist and acoustic guitarist. His new solo album is „Homo Erraticus“ (Kscope). He spoke with reporter Marc Myers.

For years, my wife, Shona, and I lived in a 16th-century house west of London in Buckinghamshire, but we always felt a little imposed upon. Stalkers managed to find their way to us, and strangers would wander our property. So in 1994, we moved to the county of Wiltshire a couple of hours away. Stonehenge is in Wiltshire, so the region has its share of crop circles and mysterious wild beasts roaming the countryside. If you go for a walk, you have to be ready for anything.

Our home was built in 1753—which ranks as a new house here—and it’s remarkably free of weird stuff. It’s a friendly house and much too big for the two of us. There are 11 bedrooms and 15 bathrooms between the main house and adjoining stables and offices. It’s a 400-acre property that is technically a farm, but we’ve planted 30,000 oak and ash trees over the past five years to renovate the ancient woodlands that were cleared over the centuries for building and firewood. What’s nice about our place is the atmosphere. The area isn’t particularly remote but it’s in the countryside and it’s convenient. When we originally went looking for a home, we drew an hour-and-a-half travel-time circle around Heathrow Airport to ensure that my trips back and forth weren’t too long when heading out on tours or returning home.

As you pull up to our house, your first impression might be „Downton Abbey,“ but it’s really a fraction of the size. The three-story manor house has 18th-century pretensions. As for a style, it’s not really anything. It goes back to the post-Elizabethan period for sure, but subsequent generations of bits and bobs have changed it. It’s not a mishmash—it’s just not highly original. The facade was added in the 1800s and then extensions were built in a couple of places in the 1920s.

Over the years, a succession of owners elaborated upon the house. For instance, the owners in the 1980s built an extension with an indoor swimming pool, whirlpool, sauna, solarium and gym. I don’t swim there, but it’s one of the most used areas of the house. The temperature is even throughout the year, and I like to go in to practice the flute and write music because it’s warm, relatively humid and kind of big and echoey.

We also have four cottages on the property and another block of buildings for stables, offices and greenhouses.

My days in the home office that I share with my wife are blissful. If you have to go to work and do clerical things, this is a nice place to be doing them. I’m only a short stroll to the kitchen and the espresso machine, and a slightly longer stroll to my recording studio and warehouse where my musical instruments are stored. I have staff that comes in and looks after the accounting and those sorts of things. My wife looks out for the personal side of our lives, from banking to accounting with tour promoters. There are a couple of ladies who come in each day to clean, a few gardeners and a couple of other staffers that do other things.

I pretend to be hands-on and interested in gardening, but my role is basically to grow chilies and carry chicken eggs. We have a generous 12 acres of managed gardens before you go into the open fields and woodlands, and my wife works in the vegetable gardens and directs the gardeners with precision and a good amount of knowledge.

One of two areas of the house that’s special to me is our bedroom. It has a reasonable degree of coziness, but it’s a big room with an adjoining bathroom with a vast amount of Italian marble installed before we moved in, so it’s a bit „Dynasty“ and over the top. From the bed, our view looks east, giving us the sunrise and a nice vista. You wake up in the morning and look out over England’s green and pleasant land. You don’t see anything other than trees and fields and the morning sun.

The other room where I feel most comfortable is the kitchen. The first thing we did when we moved in was to gut that end of the house and put in modern equipment. We turned a mess into a large family kitchen and dining area. It still retains all of its leaded windows and stone mullions outside, but inside it’s up-to-date and practical—at least it was 20 years ago when we moved in. The kitchen has a cast-iron stove and range that stays on 24 hours a day with a trickle of fuel. Because the stove is huge, the room is always warm. Our dogs and cats come to lie in the kitchen, and the chickens and sheep would be in there like a shot if you left the door open. The kitchen is the hearth of the house and we use it not only to sit and talk, but also to eat most of our meals—despite having a wood-paneled dining room.

I use the warm solarium to germinate my exotic habanero, naga and bhut jolokia chili seedlings, but I grow the plants in the Victorian greenhouses. When I roast the chilies in the kitchen to prepare them for grinding and storage as dried powder, the space becomes uninhabitable. I try to remember to put on rubber gloves when handling them. Ever since I was young, I’ve had a taste for very hot, spicy food, and I use the powder to flavor soups and stews to give them a semblance of taste. I think part of my chili fetish is the challenge of growing hard-to-germinate varieties. I used to grow a couple of hundred plants but I’ve since cut down to about 50. Now I give away a few young plants to friends and members of the band.

Another reason I practice the flute in the pool house is to keep the peace. If I play in the kitchen or living rooms, my wife and our dogs will tend to leave as soon as possible. The cats, however, are unfazed and will open an eye and go back to sleep, so I’ve convinced myself they rather like it. I also fancy that my chili seedlings respond positively to the seductive sound. Primitive flutes were on the rise in South America right around the time chilies were first planted for human consumption, so I play to them.

Ian Anderson: Homo Erraticus (2014)

Bisschen hatte ich ja schon gehört von Ian Andersons neuer Scheibe Homo Erraticus, die bereits seit dem 11. April (also morgen seit vier Wochen) auf dem Markt ist. Und natürlich an diesem Tag hatte ich die Scheibe auch auf dem Schreibtisch. Warum ist also bisher von mir als alter Jethro Tull– und damit geradezu zwangsläufig auch Ian Anderson-Fan kein Sterbenswörtchen zur neuen CD (samt DVD mit 5.1-Ton) zu lesen gewesen?

    Ian Anderson: Homo Erraticus (2014)

Nun die vier bereits bekannten Stücke hatten mich nicht vom Hocker gerissen. Außerdem hatte ich mir eine österliche Auszeit gegönnt und mich vor allem mit Literatur (und einigen Filmen) beschäftigt. Zudem hatte ich den fatalen Fehler begannen und meiner Frau die neue CD übergeben („Wenn du nichts Besseres hast, dann kannst du mir ja Andersons neue Scheibe zu Ostern schenken!“ – natürlich hatte meine Frau etwas Besseres, die Graphic Novel zu Kafkas Der Process, die ich schon gar nicht mehr auf dem Zettel hatte – so muss ich mich noch etwas gedulden, bis meine Frau mir die CD samt 5.1-DVD herausrückt …).

Natürlich habe ich inzwischen die Scheibe mehrmals via MP3-Player gehört. Und um es gleich zu sagen: ich war dann doch eher positiv überrascht. Als Gesamtwerk – und das ist die Scheibe ja nun mal: ein Konzeptalbum – hört sich das Ganze ganz ordentlich an und gefällt mir um einiges besser als das vor fast genau zwei Jahren erschienene Album Thick as a Brick II (vielleicht täuscht mein Eindruck aber auch, weil ich TAAB2 lange nicht mehr gehört habe …).

Nun zu den Texten kann ich mich nur bedingt äußern, ich habe ja die Texte nicht vorliegen. Zum Hintergrund der Texte habe ich mich aber schon einmal an anderer Stelle geäußert. Näheres findet sich auch im Review bei rocktimes.de. Es ist eine Art Geschichtsunterricht a la Oberschulrat Anderson mit Altersweisheiten gespickt und am Ende mit Science Fiction angereichert. Anderson legt offensichtlich einigen Wert auf seine ‚Botschaften’. Durchaus interessant ist auch das Interview mit Anderson bei Rocktimes. Der Meister entpuppt sich wieder einmal als redselige Plaudertasche mit einigen Macken.


Ian Anderson / Homo Erraticus deluxe book edition

Nun positiv überrascht bin ich allein schon von Ian Andersons Gesang. Nicht nur, dass er die Töne (fast) alle sauber trifft, auch singt er ‚in der Zeit’, was bei Live-Auftritten leider nicht der Fall ist (dazu unten etwas mehr). Gut, die Stimme ist meist etwas ‚dünn’ und natürlich hört man heraus, dass hier technisch oft genug nachgebessert wurde. Aber das soll mir egal sein, solange Ian Anderson selbst noch singen kann und das Charakteristische seiner Stimme erhalten bleibt. Ryan O’Donnell, der einige wenige Gesangparts übernommen hat, wirkt dagegen etwas fehl am Platze.

Part 1: Chronicles
1. Doggerland 4:20
2. Heavy Metals 1:29
3. Enter The Uninvited 4:12
4. Puer Ferox Adventus 7:11
5. Meliora Sequamur 3:32
6. The Turnpike Inn 3:08
7. The Engineer 3:12
8. The Pax Britannica 3:05

2. Part 2: Prophecies
1. Tripudium Ad Bellum 2:48
2. After These Wars 4:28
3. New Blood, Old Veins 2:31

3. Part 3: Revelations
1. In For A Pound 0:36
2. The Browning Of The Green 4:05
3. Per Errationes Ad Astra 1:33
4. Cold Dead Reckoning 5:28

Insgesamt ist das Album durchaus ‚schlüssig’, kommt aber über Tull’sche Alltagskost nicht wirklich hinaus (irgendwo las ich von „Tull von der Stange, gute Qualität, aber nicht herausragend“). Was wirklich fehlt, ist die zündende musikalische Idee, etwas wirklich Innovatives, das das Ganze aus dem Trott längst bekannter Prog-Rock-Musik heraushebt. Oder wie ich las: „Allzu oft wird mir hier Rockmusik-Zwirn gesponnen, wird Text ‚abgearbeitet’, wobei diese ‚Flucht ins Narrative’ wohl daher rühren mag, dass ihm der Text hier in der Tat besonders wichtig ist.“

Natürlich gibt es auch reichlich Selbst-Zitate („Viele Anderson-typische Einfälle geraten so ein weiteres Mal in die künstlerische und kommerzielle Verwertungskette.“), was durchaus legitim ist. So klingt „Puer Ferox Adventus“ (Ankunft des wilden Kindes) im 2. Teil wie „Budapest“ und „Tripudium Ad Bellum“ (Tanz in den Krieg), ein Instrumentalstück, wie „Living in the Past“ (auch ein 5/4-Takt?). Bei „The Turnpike Inn“ höre ich „War Child“ heraus. Auch arbeitet Anderson wieder oft mit musikalischen Versatzstücken, von Rhythmus geprägter Bausteine; die melodischen Bogen, die über mehr als nur wenige Takte gehen, findet sich zwar, sind nach meinem Geschmack aber nicht immer zu Ende ‚gedacht’ (komponiert). Und so stellt sich leider auch immer wieder eine gepflegte Langeweile ein. Stilistisch ist Unterschiedlichstes vorhanden. Vom Folkrock über Anleihen beim Hardrock über Shuffle-Rhythmen, Funkigem, ja gar Jazzigem findet sich bis hin zu sakralen Renaissance-Klängen, Kinderlied und eher atypischen Tull-Teilen mit Sprechgesang so einiges (‚Verwurschteln’ sollte man das aber nicht ungedingt nennen).


Playlist mit zz. 7 Stücken – Ian Anderson: Homo Erraticus

Aber ich will nicht zu streng sein. Eigentlich freue ich mich darüber, etwas halbwegs ‚hörbar’ Neues aus der Feder von Ian Anderson zu hören. Musikalische Beispiele habe ich nicht gerade zur Hand, erinnere aber an literarische Alterswerke wie die Erzählung Der Mensch erscheint im Holozän von Max Frisch (Frisch war damals in etwa so alt wie es Ian Anderson heute ist), die durch den sehr lakonischen Stil besticht. Nun, Anderson ist da eher die große Plaudertasche, ein Plappermaul. Wirklich Neues, Innovatives kann und darf man in dem Alter nicht erwarten. Und mit Rockmusik hat das Ganze auch nicht mehr all viel zu tun. Was mich aber an dem Album dann doch erfreut, ist Andersons Stimme. Die hat zwar nicht mehr das ‚Format’ früherer Jahre. Aber, ich wiederhole mich, der Charakter dieser Stimme ist noch vorhanden. Und dank technischer Tricks bekommen wir mit ‚Homo Erraticus’ einen Anderson geliefert, der dann doch viel Spaß bereitet. Leider gilt das allein für die CD. Live-Auftritte offenbaren (man ist es ja längst gewohnt) einen gesangliche Anderson, der leider zu oft ‚daneben’ liegt, sowohl in der Tonhöhe als auch im Timing (nachzuhören beim Auftritt in Brighton am 28. April d.J. – hier zum Herunterladen bei www.guitars101.com). Neben der gesamten „Homo Erraticus“-Session gibt es auf der vor einer guten Woche gerade frisch begonnenen Tournee wieder ein Best-of-Jethro-Tull-Special (mit den Stücken Living In The Past, Bouree, With You The To Help Me, Sweet Dream, Teacher, Critique Oblique, To Old To Rock & Roll To Your To Die, Songs From The Wood, Farm On The Freeway, My God, Aqualung und Locomotive Breath). Seinem Alter entsprechend ist Ian Anderson da grauhaarig, mit Brille und ohne Piratenlook (also kahlköpfig) zu sehen. Hier einige Handy-Aufnahmen aus Liverpool:


Ian Anderson: Living In The Past – live Liverpool Philharmonic Hall 2nd May 2014


Ian Anderson: My God – live Liverpool Philharmonic Hall 2nd May 2014

außerdem: Sweet Dream und Songs from the Wood